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Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen der Europäischen Zentralbank auf Aktien-, Anleihe- und Währungsmärkte - Eine empirische Untersuchung ausgewählter europäischer Märkte

Dominik Faber

 

Verlag Herbert Utz Verlag , 2010

ISBN 9783831609307 , 367 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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6. Endbetrachtung und Ausblick (S. 223-224)

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen der EZB auf ausgewählte europäische Aktien-, Anleihe- sowie Währungsmärkte zu untersuchen. Dabei wurden neben Zinsoperationen insbesondere auch Offenmarktgeschäfte in die Untersuchung miteinbezogen und deren Wirkung auf die ausgewählten Finanzmärkte im Zeitraum von Januar 1999 bis Dezember 2007 erforscht. Es wurde somit die Wirkung von Zinsänderungen, längerfristigen Refinanzierungsgeschäften, Hauptrefinanzierungsgeschäften sowie sonstigen Refinanzierungsgeschäften betrachtet.

Ferner beinhaltete die Analyse neben Aktien und Staatsanleihetiteln auch Unternehmensanleihen der wichtigsten europäischen Märkte Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Niederlande. Bei der Wahl der Methodik wurde zudem darauf geachtet die ermittelten Preiseffekte bzw. Überrenditen um grundsätzliche Markttendenzen zu bereinigen, um die eigentlichen geldpolitischen Wirkungen im Ereignisfenster herausarbeiten zu können.

Aufbauend auf den theoretischen Vorüberlegungen in den Kapiteln 2.1 bis 2.3 (S. 5 ff.) wurden in Kapitel 2.4 (S. 58 ff.) Hypothesen für die empirische Untersuchung abgeleitet. In Kapitel 3 (S. 66 ff.) wurde ein detaillierter Literaturüberblick gegeben, um den aktuellen Forschungsstand zu den Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen auf Finanzmärkte zu skizzieren und den Forschungsgegenstand sowie die Hypothesen dieser Arbeit besser einzuordnen. In Kapitel 4 (S. 83 ff.) wurden dann die methodischen Grundlagen für diese Arbeit gelegt, bevor in Kapitel 5 (S. 148 ff.) die empirische Analyse erfolgte.

Neben der grundsätzlichen Frage, ob die betrachteten geldpolitischen Maßnahmen zu signifikanten positiven bzw. negativen Überrenditen auf den Märkten führen, wurden auch Wirkungsunterschiede zwischen den einzelnen Maßnahmen sowie der unterschiedlichen Vermögenswerte diskutiert. Außerdem wurden Besonderheiten des Bankensektors analysiert und der Einfluss unternehmensspezifischer Parameter auf Einzelaktien bzw. -unternehmensanleihen erörtert.

Am Schluss der Arbeit folgte die Untersuchung der Überrenditen europäischer Länderaktienportfolios bzw. -unternehmensanleiheportfolios im Hinblick auf die Ausprägung ausgewählter, das jeweilige Finanzsystem bzw. –struktur charakterisierende, Parameter. Grundsätzlich konnte gezeigt werden, dass geldpolitische Maßnahmen zu signifikanten Überrenditen auf Finanzmärkten führen. Die signifikanten Effekte ermittelten sich gerade bei Unterstellung eines Preisbildungsmodells für die Ableitung der erwarteten Rendite, das zur Neutralisierung allgemeiner Markttendenzen sowie Trends und zur Vorbeugung von Ergebnisverzerrungen sowie Fehlinterpretationen beitrug. Sowohl für die in bisherigen Forschungsarbeiten im Fokus stehenden Zinsänderungen als auch für die bisher vernachlässigten Offenmarktgeschäfte konnten dabei starke Renditeeffekte ermittelt werden.

Zum Teil zeigten sich auf gleichen Märkten sogar stärkere Auswirkungen bei Offenmarktgeschäften als bei Zinsänderungen. Dies widerspricht der angenommenen größeren Signalwirkung von Zinsänderungen und zeigt, dass auch über Offenmarktgeschäfte starke Signale an die Märkte gesendet werden. Der Vergleich der einzelnen Märkte zeigte zunächst, dass sich für die bisher weniger untersuchten Unternehmensanleihen sehr ähnliche Effekte ergeben wie für europäische Staatsanleihen. Allerdings offenbarten sich auch Unterschiede der Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen zwischen den untersuchten Finanzmärkten.

Zwar konnten für Aktien sowie Anleihen die erwarteten Effekte im Zuge der Maßnahmen gezeigt werden, doch kam es teilweise zu einer unterschiedlichen zeitlichen Wirkung der Operationen. Je nach Markt kam es zu stärkeren bzw. schwächeren antizipativen bzw. der Informationsbekanntgabe nachgelagerten Effekten. Außerdem ergaben sich für Währungskurse tendenziell schwächere und teilweise kontraintuitive Ergebnisse. Die Ergebnisse für EURGBP wichen dabei deutlich stärker von den erwarteten Resultaten ab als für EURUSD, was auf die stärkere Verknüpfung zwischen Euro und britischem Pfund zurückgeführt werden kann.