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Hildegard Grams - Ein Leben für Indien

Ulrike Voigt

 

Verlag Edition Ruprecht, 2006

ISBN 9783767570771 , 144 Seiten

2. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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16,00 EUR

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Die „Training School for Hostel Workers“ (S. 62-64)

Für die indischen Dorfmädchen aus ärmeren Verhältnissen, die weniger als 10 Schuljahre absolviert hatten – und das war die Regel –, gab es in den Dörfern nach dem Abschluss der Schule weder eine Berufsmöglichkeit noch sonstige befriedigende Beschäftigungen. Die Mädchen blieben in der Wohnung der Eltern, bis sie verheiratet wurden und zu ihrem Mann und seiner Familie übersiedelten. Die Eltern, oft Analphabeten und die wenigsten mit einer Ausbildung, konnten die Töchter aus eigener Kraft nicht fördern. Für solche Mädchen hielt Lilly Swords mit ihren Mitarbeitern schon seit einiger Zeit Freizeiten ab, bei denen einfaches Rechnen, Lesen, Schreiben, Kochen, Nähen, Gesundheitslehre und Handarbeit unterrichtet wurden, einen weiteren Schwerpunkt bildete das Bibelstudium. Sie hatte in einem Brief von weiteren Versuchen berichtet, die Situation der Dorfmädchen zu ändern: Wir können hier die jungen Mädchen von den Dörfern unterbringen. Sie tun sonst nichts als auf die Ehe zu warten. Sie kamen zunächst hierher als Hausangestellte, um zu kochen und zu putzen. Es war das erste Mal, dass solche Mädchen ihr eigenes Geld verdienen konnten! Das bedeutete eine enorme soziale Veränderung in dieser Region. Sie gab jungen Frauen eine Art von Unabhängigkeit und Ausbildung. Sie machte andere Menschen aus ihnen.

Genau diese Mädchen hatte Hildegard mit ihren Plänen einer sozialpädagogisch-theologischen Ausbildung im Blick. Lilly Swords hatte mit ihrer Arbeit schon die Voraussetzungen geschaffen. Hildegard musste die Pläne, die sie in Bareilly geschmiedet hatte, auf die Hostel-Situation in Batala abstimmen. Und dies hatte sie auch schon getan. Die Kinder kamen im Alter von fünf Jahren ins Hostel. Sie stammten mehrheitlich aus den Dörfern und damit aus sehr einfachen Verhältnissen. Sie hatten möglicherweise noch nie zu einer Mahlzeit auf einem Stuhl am Tisch gesessen und mussten hygienische Grundregeln häufig erst lernen, weil sie keine Toiletten kannten und ihnen das Loch, auf das sie sich da setzen sollten, Angst einflößte. Auch eine regelmäßige und verbindliche Tagesordnung war ihnen oft fremd und konnte Probleme verursachen. Manche Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen stahlen, liefen davon, waren nicht gesund oder Bettnässer. Als Hildegard anfing, waren ungefähr 70 Kinder im Hostel, die von einer Hausmutter versorgt wurden. Natürlich konnte diese sich nicht um die individuellen Belange jedes Kindes kümmern, geschweige dennumdie geistiggeistlichen.

Mit Hilfe der Mädchen in der Ausbildung würde die Betreuung so erweitert werden, dass die Kinder in einer Umgebung aufwuchsen, die einem guten Zuhause ähnlich war. Auf die Stadien ihrer persönlichen Entwicklung könnte dann eingegangen werden. Für die auszubildenden Mädchen würde diese tägliche praktische Arbeit im Hostel mit den Kindern eine großartige Erweiterung der theoretischen Fächer bedeuten. Die Qualifikation für eine spätere Tätigkeit in Waisenheimen, Internaten oder Krankenhäusern wäre hervorragend und neben den Auszubildenden konnten auch die Kinder gewaltig davon profitieren.

Auch für die Arbeit im Distrikt, die ebenfalls zu HildegardsAufgaben gehörte, brauchte sie Hilfe von erfahrenen Kräften zur Kinderbetreuung. Die Frauen, die zu Sommerfreizeiten oder -rüstzeiten nach Batala eingeladen waren, konnten oft wegen ihrer Kinder nicht kommen.