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Loverboys 123: Nachts im Sportinternat - Durchtrainierte Jungs und Ihre Sexabenteur

Axel Neustädter

 

Verlag Bruno-Books, 2012

ISBN 9783867872812 , 160 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

7,99 EUR


 

RIVALEN

von Thomas Mindt

Ließe sich doch nur die Langeweile weglutschen wie ein Erdbeereis an einem heißen Sommertag, dann würde ich auf der Stelle zur Tat schreiten, ohne auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu zögern. Auf schleckende Weise würde ich mich der Eintönigkeit des Moments entziehen und mich schlagartig bedeutend wohler fühlen. Das wäre die totale Befreiung.

»Wie lange dauert das denn noch?«, schnauft Laurin und schaut mich an.

»Was? Bis er endlich vom Barren fällt und regungslos auf der Matratze liegenbleibt?«, frage ich mit genervtem Tonfall und werfe einen abschätzigen Blick in die Mitte der Sporthalle, wo Dennis seit einer gefühlten Ewigkeit am Barren trainiert.

Laurin kichert in sich hinein. Wir sitzen nebeneinander auf einer Bank und warten darauf, dass Wilko, der Trainer, uns endlich nach vorne ruft, damit auch wir trainieren können. Allerdings hat Wilko es damit nicht eilig. Er widmet sich voll und ganz seinem Schützling Dennis. Er will nämlich, dass Dennis den bevorstehenden Internatswettkampf gewinnt. Dieser Wettkampf ist zwar intern, trotzdem werden ihm wichtige Sportfunktionäre beiwohnen, die auf der Suche nach neuen Talenten sind. Eine Chance, die sich natürlich kein Schüler entgehen lassen will. Inklusive Laurin und mir. Unter den Jungs im Sportinternat ist ein erbitterter Konkurrenzkampf losgebrochen. Freundschaft und Kameradschaft existieren derzeit nicht. Oder sagen wir, fast nicht. Laurin und ich sind trotzdem noch Homies, beste Kumpels. Wir teilen uns ein Zimmer und haben auch sonst keine Geheimnisse voreinander. Bei uns gibt es kein Gezänk.

»Du, Tobi, glaubst du wirklich, du kannst Dennis schlagen?«, will Laurin von mir wissen und kratzt sich nachdenklich am Kinn. »Er ist nicht schlecht. Außerdem unterstützt Wilko ihn mit allen Mitteln.«

»Das kannst du laut sagen. Fehlt nur noch, dass er seinen Schwanz zur Hilfe nimmt und Dennis am Barren fickt, wie?«, spotte ich. »Verliebte Blicke tauschen die zwei Turteltauben ja ohnehin pausenlos aus. Am Ende des Wettkampfs wird bestimmt Verlobung gefeiert. Mal ernsthaft, nur so unter uns: Weshalb sollte Wilko sonst permanent die Hände an Dennis Hintern haben? Wenn der sich unbeobachtet fühlt, massiert er ihm die Rosette.«

Laurin reißt die Augen auf, verschluckt sich beinahe und meint: »Echt? Is’ mir noch gar nicht aufgefallen. Bist du dir sicher?«

Ich schaue Laurin an: »Höre ich etwa Euphorie in deiner Stimme? Oder ist das nur der pure Neid?«

»Arschloch. Ich stehe nicht auf Wilko, weißt du doch«, stellt Laurin klar und fügt ergänzend hinzu: »Ich stehe schließlich auf Mädels!«

»Nee, is’ klar. Mädels. Du meinst wohl eher Ladyboys.«

»Tobi, du und dein großes Maul. Kein Wunder, dass du permanent Ärger hast.«

»Oh Gott, hast du mit meinem Vater telefoniert? Du klingst genau wie er. Tust du mir einen Gefallen?«

Laurin nickt: »Klar. Welchen denn?«

»Hör auf damit!«

Beide müssen wir schmunzeln. Mit Laurin verstehe ich mich sehr gut. Wir haben uns im Sportinternat kennengelernt und gleich am ersten Tag Freundschaft geschlossen. Die meisten anderen Jungs hier sind ebenfalls cool drauf. Die einzige Ausnahme ist Dennis. Dennis hat etwas von einer Diva. Er möchte der Star des Internats sein, was mir tierisch auf die Nerven geht. Zwischen uns beiden hat sich eine sehr persönliche Rivalität entwickelt. Hintergrund dafür sind nicht nur unsere sportlichen Ambitionen und Ziele – wir sind auch Rivalen in Sachen Männergunst. Genauer ist es die Aufmerksamkeit von Ramon, um die wir beide wetteifern. Er ist der neue Trainer und erst seit kurzem im Internat, um uns speziell auf die Wettkämpfe vorzubereiten. Ramon ist sehr attraktiv und strahlt eine unwiderstehliche Sinnlichkeit aus. Er ist ungefähr Mitte Zwanzig. Das schätze ich zumindest, denn viel habe ich bisher noch nicht über Ramon in Erfahrung bringen können. Aber ich arbeite daran.

»Komm, schon, Dennis«, spornt Wilko seinen Lieblingsschützling lautstark an.

Ich stoße Laurin mit dem Ellbogen an und verdrehe die Augen.

»Ob Wilko uns heute auch noch mal zum Training vorlässt?«, zischt Laurin vorwurfsvoll. »Ich komme mir schon wie ein Statist vor.«

»Wilko will halt, dass sein Schatz gewinnt. Aber mal ganz ohne boshaft oder übertrieben kritisch zu sein: Bei den Flugelementen macht Dennis keine besonders tolle Figur. ´ne übergewichtige Tussie mit ´ner Schokoladentorte im Maul könnte das besser und sähe noch bedeutend graziler aus!«

»Klingt kein bisschen boshaft oder übertrieben kritisch, Tobi. Nicht mal ansatzweise.«

Laurin schielt zum Barren, beobachtet Dennis und urteilt: »Dennis ist wirklich gut, das weißt du. Und er ist fest entschlossen und will unbedingt gewinnen. Okay, das wollen wir alle, aber Dennis bekommt zusätzlich die volle Unterstützung von Wilko. Das ist der kleine Unterschied zwischen ihm und uns. Du glaubst doch nicht wirklich, du kannst ihn beim Wettkampf schlagen?«

»Objektiv gesehen ist Dennis ganz gut«, gebe ich zu, weil alles andere eine Lüge wäre. »Aber bedenke: Bei diesem Wettstreit geht es nicht um Fairness. Alle Mittel sind erlaubt. Ich will gewinnen. Und wenn ich aus meinem Arsch raus ein Feuerwerk abfackeln muss, um Eindruck zu schinden, werde ich das machen. Wilko ist allerdings eine Hürde, da hast du recht. Er wird Einfluss nehmen wollen, so viel steht fest. Aber für den werde ich mir schon noch was einfallen lassen.«

»Was willst du machen? Hast du eine Idee?«

»Ich könnte Wilko einen blasen … « Ich halte inne und schüttele dann verneinend den Kopf: »Nee, das funktioniert nicht, weil ich Wilko nicht abkann. Effektiver und spaßiger wäre es, Dennis mit einer Eisenstange die Knie zu zertrümmern.«

Entsetzt sieht Laurin mich an: »Tobi, du bist echt krass. Würdest du wirklich so weit gehen? Sportler messen sich im Wettkampf und nicht … «

»Bleib cool, Alter, das war ’n Scherz«, falle ich ihm ins Wort, als vom Barren her plötzlich ein dumpfer Knall an unsere Ohren dringt. Dennis hat den Halt verloren und ist auf die Matte gefallen.

»Autsch!«, kommentiere ich seinen Sturz gerade laut genug, dass er mich hören kann. Sofort wirft Dennis mir von der Matte aus einen bitterbösen Blick zu und knurrt: »Blöder Wichser!« Doch da ist schon Wilko bei ihm, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht ernsthaft wehgetan hat. Dennis steht auf, ballt die Hand zur Faust und schlägt in die Luft. Aber diese Machogeste kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass er frustriert ist, weil er Schwierigkeiten mit einer Schraubenkombination hat.

»Für heute reicht es«, schickt Wilko Dennis in die Pause und winkt Laurin und mich zu sich. Laurin springt sofort von der Bank auf und rennt vor, weil er als Erster an den Barren will. Ich schlendere ihm gemächlich hinterher und gehe auf Konfrontationskurs mit Dennis. Wir duellieren und regelmäßig mit Blicken, aber diesmal bin ich definitiv der Gewinner. Als wir schon fast aneinander vorbei sind, setze ich noch eins drauf und pöbele: »Wilko hätte nicht den Finger aus deinem Arschloch nehmen sollen, dann hättest du auch nicht den Halt verloren und wärst abgerutscht.«

»Pass mal auf, du Miststück«, giftet Dennis zurück. »Gegen mich hast du null Chance. Notfalls lutsche ich jedem Kampfrichter und Sportfunktionär den Schwanz. Spätestens dann siehst du ganz schön alt aus.«

»Dann vergiss aber nicht das Penicillin. Das werden die Jungs anschließend brauchen!«

Ich sehe Dennis an der Nasenspitze an, dass er mir jetzt am liebsten eine reinhauen würde. Ganz klar: Dieser verbale Schlagabtausch ist die ultimative Kampfansage.

Ich stelle mich neben Wilko und verziehe keine Miene. Laurin ist hochkonzentriert. Wilko feuert ihn an und bemerkt beiläufig in meine Richtung, dass Laurin fast so gut sei wie Dennis.

»Stimmt, Laurin muss nur noch genausooft vom Barren fallen, dann herrscht Gleichstand zwischen den beiden«, erwidere ich bissig, weil ich meinen Kumpel verteidigen und Dennis schlecht machen will. Wilko ist sichtlich empört über diese Aussage.

»Gibt es ein Problem zwischen Dennis und dir?«, fragt er. »Er ist nun mal die unangefochtene Nummer eins unter den Jungs. Ich verstehe, dass das für dich nicht leicht zu akzeptieren ist, aber nimm es bitte sportlich.«

»So so«, schnalze ich, »das ist ja interessant. Dennis ist die unangefochtene Nummer eins. Du als Trainer solltest eigentlich wissen, dass es bei diesem Wettkampf nicht darum geht, wer sich am besten unter der Dusche präsentiert, oder wer alles wegsteckt, was größer ist als zwanzig Zentimeter. Obwohl es im Internat selbst dabei Jungs gibt, die Dennis noch etwas zeigen könnten.«

Wilko ist platt und zu keiner Reaktion fähig. Dass ich dermaßen direkt bin und kein Blatt vor den Mund nehme, lässt seine Selbstsicherheit bröckeln. Ich könnte jetzt noch weiter ausholen und ihn wissen lassen, dass ich ihn und Dennis nachts im Internatspark belauscht und beim Sex beobachtet habe. Allerdings sind Anspielungen effektiver, weil ich damit für größere Verwirrung und Verunsicherung sorgen kann. Jeder Wettkampf wird in erster Linie mental gewonnen. Das verhält sich nicht nur beim Sport so, sondern auch beim Sex. Für jeden Mann beginnt die Geilheit mit lustvollen Gedanken, die eine Dynamik entwickeln, und dann die Vernunft und die Selbstbeherrschung außer Gefecht setzen. Glücklicherweise steckt in jedem Sportler ein Mann.

»Okay, Laurin, das reicht für diesen Moment. Wir müssen uns...