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Auswirkungen der Aufgabenverteilung in Führungsteams im Lichte organisationstheoretischer Erkenntnisse

Katharina Johanna Graf

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2010

ISBN 9783866185661 , 188 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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3 Führung (S. 29-30)


Für v. Werder sind Unternehmen wirtschaftlich selbstständige und einheitlich geleitete Handlungssysteme, die in Märkte integriert sind und ihre Wertschöpfung durch die Kombination knapper Ressourcen erreichen. Sie können aber nicht nach Belieben handeln, sondern müssen sich bei ihren Wertschöpfungsaktivitäten an gesellschaftlichen, rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen orientieren. Während bei kleineren Handwerksbetrieben der Eigentümer in der Lage ist, die Geschicke des Unternehmens selbst zu koordinieren, stellen sich für große und komplexe Unternehmen größere Probleme, die eines Managements bedürfen. Der Grund ist die durch die Größe der Organisation entstehende Komplexität der Aufgaben. Es wird wichtig, die Komplexität durch Aufgabenteilung und Spezialisierung zu reduzieren. Hierdurch entsteht der Bedarf nach Führungskräften/Managern, die sich um bestimmte Teilbereiche des Unternehmens kümmern.

Ähnlich wie die Institutionenökonomische Organisationstheorie gehen auch andere Theorien der Unternehmensführung von einem opportunistischen, nutzenmaximierenden Individuum aus. Das heißt, dass Menschen durch den Eintritt in eine Organisation ihre Ziele nicht automatisch denen der Organisation anpassen. Die Einkommenszahlungen werden nicht unbedingt als Kompensation für die Zielübernahme gesehen.

Vor allem in den oberen Hierarchieebenen sind die Aufgaben so konzipiert, dass die Mitarbeiter große Handlungsspielräume besitzen. Bei divergierenden Zielvorstellungen kommt es nach Heinen leicht zu einem abweichenden Situations- und Problemverständnis der Mitarbeiter, die mitunter bewusst von den vorgegebenen Aufgaben abweichen. Trotzdem müssen die Organisationsziele aber durchgesetzt werden. Die Lösung sieht Heinen in der Verhaltensbeeinflussung der Mitarbeiter. Die zielgerichtete Verhaltensbeeinflussung wird im Folgenden als Führung bezeichnet. In der Literatur existiert eine Vielzahl von Führungsdefinitionen, aber in diesem organisationalen Zusammenhang soll Führung als eine „zielorientierte soziale Einflussnahme zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in/mit einer strukturierten Arbeitssituation“ bezeichnet werden. Versucht man also zu begründen, warum Führung existiert, so wurde einer der Gründe soeben genannt. Es gibt Führung, weil das menschliche Verhalten in Organisationen koordiniert werden muss. Gibt es keine Führung, entsteht leicht egoistisches Verhalten und es kann zu einer Zersplitterung der Unternehmung kommen. Der einzelne hat nur beschränkten Einblick in die Zusammenhänge und kann sein Handeln daher nicht wirksam mit dem anderer koordinieren. Menschen haben unterschiedliche Begabungen, daher ist es wichtig, jemand an den Kopf der Unternehmung zu setzen, der die einzelnen Begabungen koordiniert, um Chaos zu vermeiden. Eine weitere Begründung ist, dass Menschen geführt werden wollen. Diese Begründung geht davon aus, dass die meisten Menschen das Bedürfnis haben geführt zu werden, um beispielsweise die Last der Verantwortung nicht tragen zu müssen.

3.1 Allgemeine Führungsfähigkeiten


Wer kann führen und wie erkennt man diese Menschen? Die Frage, ob Führung eine „angeborene“ Eigenschaft ist oder ob sie erlernt werden kann, beschäftigte bereits viele Führungstheoretiker. Die Wissenschaft versucht seit langem, aus all den praktischen Erfahrungen, Konzepten und empirischen Untersuchungen eine allgemein anerkannte Führungstheorie zu entwickeln. Bislang gelang dies nicht. Der Grund ist unter anderem der, dass zwischen weltanschaulichen Fragen und dem Führungsphänomen eine enge Verbindung besteht und das Führungsphänomen in Ideologien eine große Rolle spielt.