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Süßes Gift der Liebe - Roman

Amanda Quick

 

Verlag Blanvalet, 2010

ISBN 9783641046378 , 400 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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5,99 EUR


 

"18. KAPITEL (S. 142-144)

Leise Stimmen - das Gemurmel eines Mannes und das leise, sinnliche Lachen einer Frau - rissen Caleb aus dem harmonisch geordneten Reich, in dem er dahintrieb. Er lauschte aufmerksam, um den Standort des Paares zu orten. Die beiden befanden sich noch in einiger Entfernung, hielten aber auf den Trockenschuppen zu. Er setzte sich auf und löste sich vorsichtig von Lucinda. Das Lager aus getrockneten Pflanzen raschelte und knisterte unter seiner Jacke.

Ihr Duft mischte sich mit den anhaltenden Gerüchen des Liebesaktes. Lucinda rührte sich und schlug die Augen auf. Er konnte im Mondschein ihre verwirrte und unkonzentrierte Miene erkennen. Selbstzufrieden lächelnd führte sie ihre Fingerspitzen an seinen Mund. Er erfasste ihre Hand, drückte einen raschen Kuss darauf und zog dann sein Taschentuch hervor. Nachdem er sie sanft gesäubert hatte, zog er sie auf die Beine und reichte ihr die Brille. »Wir müssen dich anziehen«, sagte er ihr ins Ohr. »Hmmm.« Sehr eilig hatte sie es nicht, wie ihm auffiel. Er bückte sich nach ihrem Kleid und ging daran, sie anzukleiden.

Er hatte in seinem Leben schon ein paar Frauen ausgezogen, nie aber hatte er sich am umgekehrten Vorgang versucht. Nun musste er entdecken, dass es komplizierter war, als es den Anschein hatte. Sein Mangel an Erfahrung zeigte sich sofort. »Verdammt, warum tragen Frauen so schrecklich schwere Sachen?«, grollte er und hakte das Kleid zu. »Du kannst sicher sein, dass dieses Kleid beträchtlich leichter ist als die Roben der eleganten Damen im Ballsaal. Auch sollst du wissen, dass ich kein Korsett trage und meine Unterwäsche und meine Unterröcke den Anforderungen der Gesellschaft für Vernünftige Kleidung entsprechen.

Sie wiegen weniger als sieben Pfund.« »Ich glaube dir aufs Wort.« Er spürte, dass sie ein Lachen unterdrückte. Noch immer war ihr nicht bewusst, dass sie Gefahr liefen, entdeckt zu werden. Sie hatte das andere Paar offenbar noch gar nicht wahrgenommen. »Wir sind nicht allein«, hauchte er ihr ins Ohr. »Ein Paar kommt in unsere Richtung, zweifellos mit der Absicht, den Schuppen zu demselben Zweck zu benutzen wie wir. Die Tür ist gesichert, doch man hört Stimmen hindurch.« Nun besaß er ihre Aufmerksamkeit. »Grundgütiger Himmel.« Eilig bückte sie sich, raffte die Röcke hoch und zog ihre Strümpfe zurecht.

Er konzentrierte sich darauf, seine Hose zu schließen. Dann knöpfte er sein Hemd zu und band mit der Geschicklichkeit langer Übung seine Krawatte. Kein Mann der Familie Jones brachte Geduld für einen Kammerdiener auf. Er hob sein Jackett vom Haufen der zerdrückten Pflanzen hoch und zog es rasch an. Er lächelte vor sich hin, als er den vollen, würzigen Duft von Lucindas Körper spürte. »Mein Haar«, flüsterte sie entgeistert. Verzweifelt versuchte sie, die langen Strähnen hochzustecken, die sich aus ihrem kunstvollen Chignon gelöst hatten. »Ich kann es nicht in Ordnung bringen.« Jetzt hörte er die Stimmen von draußen ganz deutlich. Er hielt Lucinda den Mund zu. Sie verstummte sofort. Am Türknauf wurde gerüttelt. »Verdammt«, knurrte ein Mann. »Die vermaledeite Tür ist verschlossen. Wir müssen uns anderswo ein ungestörtes Plätzchen suchen, meine Liebe.«"