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Magisches Feuer - Ein Shapeshifter-Roman

Christine Feehan

 

Verlag Heyne, 2010

ISBN 9783641048259 , 576 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

9,99 EUR


 

"7 (S. 121-122)

Jake stand gleich hinter der offenen Tür, das Herz schlug ihm bis zum Hals und er atmete schwer, um den Leoparden in Schach zu halten. In diesem Augenblick, als er Emmas unschuldiges Lachen hörte und ihre Erregung witterte, erkannte er, dass er unberechenbar wurde. Irgendetwas lief verdammt schief. Er sollte in seinem Büro sein, abgeschirmt von allen Geräuschen, statt diesem Geplänkel zwischen Mann und Frau zu lauschen. An den Stimmen konnte er hören, wie interessiert der Mann klang, während Emmas Tonfall ganz unschuldig war. Dennoch war sie offenbar erregt, und das machte ihn verrückt.

Ihn ergriff eine derartige Wut, die bald unbändig und grausam zu werden drohte. Er verabscheute diese hässliche Seite, die von zu leidenschaftlichen Gefühlen ausgelöst wurde, denn sie bewies, dass er den Keim des Bösen in sich trug. Jake wusste, dass er Hilfe brauchte. Er musste mit Drake reden und einen Weg finden, die heftige Eifersucht zu bekämpfen, die ihm schon bei der Vorstellung, dass ein Mann sich in Emmas Nähe aufhielt, den Atem raubte. Diese Frau war zu einer Obsession geworden, er dachte jede Sekunde an sie, und sein Körper wurde von einer anhaltenden Erektion gequält, die so massiv und schmerzhaft war, dass er manchmal kaum laufen konnte. Nichts half dagegen, keine Frau befriedigte ihn - er wollte nur Emma.

Irgendwie war es ihr tatsächlich gelungen, den Spieß umzudrehen. Anstatt dass sie sich nach ihm verzehrte, war es genau andersherum gekommen. Jake lehnte sich lässig an den Türpfosten und wartete darauf, dass Emma aufschaute und er ihr Gesicht sah - ihre leuchtenden Augen und den ausdrucksvollen Mund. Sie hielt den größtmöglichen Abstand zu dem anderen Mann, das war das Einzige, was Jake daran hinderte, die Beherrschung zu verlieren. Der Leopard war kaum noch zu bändigen. In seiner Brust rumorte es, und er verspürte den Drang laut zu brüllen. Die Zähne schmerzten, so fest presste er sie zusammen, um die Verwandlung zu unterdrücken und sich nicht auf seinen Feind - seinen Rivalen - zu stürzen und ihm die Eingeweide herauszureißen.

Oder auf Emma, um das zu tun, was er schon lange mit ihr tun wollte. Sein Körper war stocksteif, jeder Muskel angespannt, die Haut fiebrig, das Glied so dick und hypersensibel, dass jeder Schritt wehtat. Es war nicht mehr aufzuhalten … es musste sein. Da schaute Emma auf und begegnete seinen Augen. Einen Moment lang schien die Zeit stillzustehen. Dann bekam ihr Blick etwas Weiches, Freundliches, und sofort zog sich sein Herz fest zusammen, und sein Magen verkrampfte sich.

Jake ballte die Fäuste. Er sagte kein Wort, denn er befürchtete, dass seine Stimme nicht mehr menschlich klang. »Greg kann dieses Geräusch in der Telefonleitung nicht hören.« Greg? Wieso zum Teufel wurde der Kerl beim Vornamen genannt? Kannte sie ihn etwa? Der Mann starrte ihn mit diesem leicht ehrfürchtigen Ausdruck an, den die Menschen in seiner Gegenwart so häufig bekamen. Jake zeigte die Zähne, ohne wirklich zu lächeln. Wahrscheinlich erinnerte es eher an ein Zähneblecken. Es war ihm scheißegal. Jedenfalls erstarrte Greg mitten in der Bewegung, also musste es wohl bedrohlich ausgesehen haben. Mit der Zunge tastete Jake nach den Eckzähnen. Fühlten sie sich schärfer an? Er atmete tief ein und aus, um seinen Leoparden im Zaum zu halten. »Joshua hat mir gesagt, dass er es auch gehört hat«, brachte er heraus. Obwohl er sehr leise gesprochen hatte, warf Emma ihm einen besorgten Blick zu. Doch er war nicht in der Verfassung, ihre Sorgen zu zerstreuen."