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Bis in den Tod - Roman
J.D. Robb
Verlag Blanvalet, 2010
ISBN 9783641040420 , 416 Seiten
Format ePUB
Kopierschutz Wasserzeichen
13 (S. 184-185)
Während der folgenden paar Tage rannte Eve, egal in welche Richtung sie ermittelte, ständig gegen irgendwelche Mauern an. Wenn sie, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen, eine kleine Pause brauchte, sorgte sie dafür, dass die arme Peabody an ihrer Stelle rannte, oder drängte den armen Feeney, jede freie Sekunde zu nutzen, um etwas - irgendetwas - zu finden, was sie weiterkommen ließ.
Als sie diverse andere Fälle auf ihrem Schreibtisch vorfand, knirschte sie mit den Zähnen und ging die Akten in zahlreichen Überstunden durch, und als die Typen im Labor nicht in die Gänge kamen, trieb sie sie unerbittlich und gnadenlos zu neuer Eile an. Schließlich war der Punkt erreicht, an dem man im Labor, wenn sie dort anrief, nicht mehr an den Apparat ging - weshalb sie, Peabody im Schlepptau, zu einem persönlichen Gespräch bei den Technikern auftauchte. »Komm mir ja nicht mit der alten Ausrede, ihr hättet zu viel zu tun, Dickie.«
Dickie Berenski, insgeheim von den anderen Dickschädel genannt, bedachte sie mit einem schmerzerfüllten Blick. Als Laborchef hätte er eigentlich ein halbes Dutzend Untergebener vorschicken können sollen, um einer Auseinandersetzung mit dem gereizten Lieutenant aus dem Weg zu gehen, doch waren sie alle bei ihrem Eintreffen blitzartig geflüchtet. Dafür würde er sie zur Rechenschaft ziehen, schwor er sich und seufzte gequält. »Was willst du damit sagen?« »Dass du immer behauptest, ihr hättet zu viel zu tun, Dickie.«
Er runzelte die Stirn, musste jedoch zugeben, dass ihr Vorwurf durchaus nicht unzutreffend war. »Hör zu, Dallas, bei deinem letzten Fall habe ich dir persönlich zum Durchbruch verholfen. Womit ich dir doch wohl einen ziemlich großen Gefallen getan habe.« »Gefallen, meine Güte. Ich habe dich extra mit zwei Ehrenkarten für das Endspiel der letzten Baseballsaison bestochen.« Er sah sie arglos an. »Ich dachte, die wären ein Geschenk.«
»Und ich werde dich nicht noch einmal derart bestechen.« Sie piekste ihm mit einem Finger in die schmale Brust. »Was habt ihr bei der Untersuchung der Virtual-Reality-Brille herausgefunden? Warum habe ich nicht längst euren Bericht?« »Weil ich nichts herausgefunden habe, was berichtenswert gewesen wäre. Ein wirklich heißes Programm, Dallas -« Er zog viel sagend die Brauen in die Höhe. »Aber es war völlig sauber. Keinerlei Defekte.
Ebenso wie alle anderen Programme in dem Gerät - sauber und technisch auf dem allerneuesten Stand.« Mit leicht jämmerlicher Stimme fügte er hinzu: »Ich habe Sheila das ganze Ding auseinandernehmen und wieder zusammensetzen lassen. Wirklich tolles Teil - besser als alles, was wir hier bei uns haben. Allerneueste Technologie. Aber das war nicht anders zu erwarten. Schließlich ist es eine Produktion des guten Roarke.«