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Die drei !!!, 32, Party des Grauens (drei Ausrufezeichen)

Maja von Vogel

 

Verlag Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 2013

ISBN 9783440138328 , 128 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

5,99 EUR


 

Adieu, du schöne Ferienzeit

»Ich fasse es nicht, dass morgen die Schule wieder losgeht!« Franzi seufzte. »Warum sind die Herbstferien eigentlich so kurz?«

Marie schüttelte bekümmert den Kopf. »Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass wir in den nächsten Wochen jede Menge Arbeiten schreiben. Darauf kann ich echt verzichten!«

Kim nickte. »Geht mir genauso. Wenn wir wenigstens einen neuen Fall hätten! Unser Detektivclub ist schon viel zu lange arbeitslos. Wir kommen noch völlig aus der Übung.«

»Keine Sorge.« Franzi grinste. »Verbrechen aufklären ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht.«

Die drei !!! hatten sich in Maries Zimmer versammelt, um den letzten Ferientag mit Kürbiskuchen und heißem Kakao gebührend zu begehen. Die Freundinnen hatten die letzten zwei Wochen in vollen Zügen genossen. Sie hatten Ausflüge ins Hallenbad und in den nahe gelegenen Freizeitpark Sugarland unternommen, einen Wellnesstag mit ausgiebigem Beautyprogramm sowie einen sehr gemütlichen DVD-Nachmittag mit all ihren Lieblingsserien bei Marie veranstaltet und natürlich stundenlang im Café Lomo gesessen, Kakao Spezial getrunken und über Gott und die Welt geredet.

Kim fühlte sich so erholt wie schon lange nicht mehr. Normalerweise war sie mit der Schule und dem Detektivclub ganz schön im Stress. Als Kopf der drei !!! war sie für das Detektivtagebuch zuständig, in das sie akribisch jedes Detail eines neuen Falles notierte. Außerdem kümmerte sie sich um die Internetrecherchen und das Beschaffen wichtiger Hintergrundinformationen.

Doch am meisten Energie hatte Kim in letzter Zeit die Trennung von ihrem Freund Michi gekostet. Die beiden waren sehr lange zusammen gewesen, hatten sich aber irgendwann in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Als Kim klar wurde, dass sie in komplett verschiedenen Welten lebten, hatte sie nach langem Zögern schließlich Schluss gemacht. Das hatte ihr fast das Herz gebrochen, doch nach unzähligen tränenreichen Nächten, quälenden Zweifeln und tröstenden Gesprächen mit ihren Freundinnen hatte Kim nun endlich das Gefühl, über die schmerzhafte Trennung hinweg zu sein.

»Wie läuft eigentlich eure Haussuche, Marie?«, erkundigte sich Franzi. »Habt ihr inzwischen etwas gefunden?«

Marie seufzte. »Schön wär’s! Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Sache so lange hinziehen würde. Eigentlich habe ich ja keine große Lust auf den Umzug, aber so langsam gehen mir die ständigen Besichtigungen ziemlich auf die Nerven.«

Marie bewohnte mit ihrem Vater ein luxuriöses Penthouse. Ihre Mutter war vor langer Zeit gestorben, weshalb Helmut Grevenbroich seine Tochter doppelt verwöhnte und, wann immer es ging, auf Händen trug. Er war ein berühmter Schauspieler, der jede Menge Geld verdiente, aber auch viel arbeiten musste. Seit einiger Zeit hatte er eine neue Lebensgefährtin, Tessa, die mit ihrer Tochter Lina nun auch im Penthouse wohnte. Marie, die anfangs gar nicht begeistert von dem neuen Familienzuwachs gewesen war, hatte sich inzwischen halbwegs mit Tessa arrangiert. Aber Lina war überhaupt nicht ihr Fall. Ständig gab es Streit zwischen den beiden Mädchen. Und weil das Penthouse für vier Personen zu klein war, hatte sich Maries Vater auf die Suche nach einem neuen Heim gemacht.

»Was ist denn mit der Villa, die ihr letzte Woche besichtigt habt?«, fragte Kim.

Marie winkte ab. »Die kannst du vergessen. Das Dach war undicht und in den Wänden saß der Schimmel. Wir sind rückwärts wieder rausgegangen. Aber wartet mal, ich zeig euch, was wir uns gestern angeschaut haben.« Marie nahm ihren Laptop vom Schreibtisch, klappte ihn auf und fuhr ihn hoch.

Kim hatte sich gerade ein zweites Stück Kürbiskuchen genommen, als die Tür aufgerissen wurde und Lina hereinstürmte.

»Hallo, Leute!«, rief Lina gut gelaunt und blieb mitten im Zimmer stehen. »Alles klar?« Sie hatte ihre rotblonden, schulterlangen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, was die rundliche Form ihres Gesichts unvorteilhaft betonte.

Marie warf ihr einen finsteren Blick zu. »Kannst du nicht anklopfen? Das hab ich dir doch schon tausendmal gesagt!«

»Sorry!« Lina grinste. »Hab ich glatt vergessen. Das ist übrigens Greta, eine Freundin von mir.« Sie zeigte auf ein zierliches Mädchen mit braunen, schulterlangen Haaren, das schüchtern an der Tür stehen geblieben war.

»Was wollt ihr?«, fragte Marie ziemlich unfreundlich.

»Nur mal gucken, was ihr so treibt.« Lina zeigte auf den Kuchen. »Den schafft ihr doch bestimmt nicht alleine, oder?«

»Finger weg!«, knurrte Marie. »Wenn ihr Hunger habt, holt euch gefälligst was aus der Küche.«

Greta warf einen Blick auf den Laptop, der vor Marie auf dem Boden stand, dann auf Kim und Franzi, die es sich zwischen Maries zahlreichen Kissen auf dem flauschigen Teppich bequem gemacht hatten.

»Haltet ihr gerade eine Clubsitzung ab?«, fragte sie interessiert.

»Nein«, antwortete Marie, ohne aufzusehen, während sie die Homepage eines örtlichen Immobilienmaklers aufrief. »Dies ist ein rein privates Treffen. Und jetzt verschwindet, wir hätten gern unsere Ruhe.«

Greta lief rot an. »Entschuldigung, ich wollte nicht stören. Aber ich dachte … also … ich hab gedacht …«

Marie seufzte. Jetzt hob sie doch den Kopf und sah Greta genervt an. »Was hast du gedacht?«

Greta räusperte sich. »Na ja … dass ich vielleicht ein Autogramm bekommen könnte. Das wäre echt toll, ich bin nämlich ein riesengroßer Fan von euch.«

»Ach so.« Marie wurde sofort freundlicher. »Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?« Sie kramte eine Visitenkarte aus ihrer Schreibtischschublade und setzte schwungvoll ihren Namen auf die Rückseite. Dann reichte sie sie an Franzi weiter, die ebenfalls unterschrieb.

Kim zögerte, als Franzi ihr die Karte in die Hand drückte. »Eigentlich geben wir keine Autogramme«, sagte sie. »Wir sind schließlich keine Stars oder so was.«

Kim gefiel es nicht, dass die drei !!! im Lauf der Zeit immer bekannter geworden waren. Sie hatte Angst, dass es für den Club irgendwann nicht mehr möglich sein würde, ungestört zu ermitteln.

»Könnt ihr nicht eine Ausnahme machen?«, bat Greta, während Lina mit gierigen Augen den Kürbiskuchen fixierte. Es fiel ihr sichtlich schwer, sich an Maries Verbot zu halten. »Ich verrate es auch niemandem, okay? Bitte!«

»Komm schon, Kim«, sagte Franzi. »Ein kleines Autogramm wird den Club nicht gleich ruinieren.«

Kim wollte keine Spielverderberin sein. Seufzend unterschrieb sie und reichte Linas Freundin die Visitenkarte. Greta nahm sie entgegen wie einen besonders wertvollen Gegenstand. Erst betrachtete sie mit leuchtenden Augen die drei Unterschriften, dann drehte sie die Karte um und las, was auf der Vorderseite stand:

»Wahnsinn, das ist einfach der Hammer!« Greta strahlte die drei !!! an. »Vielen, vielen Dank!«

»Kein Problem.« Marie winkte großzügig ab. »Bist du schon lange ein Fan von uns?«

Kim konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Im Gegensatz zu ihr genoss Marie es, im Mittelpunkt zu stehen. Sie konnte manchmal eine richtige Diva sein. Von daher passte ihr Traum, später einmal eine berühmte Sängerin oder Schauspielerin zu werden, perfekt zu ihr.

Greta, die jetzt gar nicht mehr schüchtern wirkte, nickte eifrig. »Ja, ich finde euch schon toll, seit ich zum ersten Mal einen Artikel über Die drei !!! in der Zeitung gelesen habe. Wie viele Fälle habt ihr eigentlich inzwischen gelöst?«

»Eine ganze Menge«, antwortete Franzi.

Marie warf ihre langen, blonden Haare zurück. »Den letzten Fall haben wir vor einer Weile in Hamburg übernommen. Es ging um Musikdiebstahl, das war ganz schön aufregend. Aber wir haben auch schon in Berlin, Paris und sogar an der Côte d’Azur ermittelt.«

Greta hörte mit offenem Mund zu. »Echt? Wahnsinn! Ich wusste gar nicht, dass ihr sogar international tätig seid.«

»Na ja, bisher waren es nur ein paar Einzelfälle«, schwächte Kim ab. »Und du bist Linas Freundin?«, fragte sie, um endlich das Thema zu wechseln.

Greta nickte. »Wir gehen in dieselbe Klasse. Als ich hörte, dass Lina mit einem Mitglied des berühmten Clubs Die drei !!! zusammenwohnt, konnte ich es kaum glauben. Ich musste einfach herkommen und euch mit eigenen Augen sehen.«

»Das ist hoffentlich nicht der einzige Grund gewesen, weshalb du mich besuchen wolltest, oder?«, fragte Lina etwas beleidigt.

»Nein, natürlich nicht!« Greta lächelte Lina beschwichtigend zu.

»Hier ist es!« Marie hatte sich inzwischen wieder an ihren Computer gesetzt und das richtige Immobilienangebot im Internet gefunden. Sie drehte den Laptop zu Kim und Franzi. Auch Greta und Lina starrten neugierig auf den Bildschirm. »Das ist das Haus, das wir gestern besichtigt haben.«

»Scheint doch gar nicht so schlecht zu sein.« Kim klickte alle Fotos einmal durch. »Ein richtig nettes, kleines Häuschen.«

Marie schnaufte empört. »Genau! Ein nettes, winzig kleines Häuschen! Hast du den Balkon gesehen? Da kann man ja kaum zu dritt drauf sitzen. Außerdem hat das Haus weder Pool noch Sauna.«

Franzi zuckte mit den Schultern. »Na und? Dann gehst du eben ins Schwimmbad.«

Aber Marie war nicht zu...