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Die Knochen-Fibel: Über Knochen, Muskeln, Gelenke, Osteoporose, Muskelrheuma, Arthrose. Ein kleines orthopädisches Lehrbuch für den Laien

Dieter Gärtner

 

Verlag W. Zuckschwerdt Verlag, 2004

ISBN 9783886038503 , 174 Seiten

3. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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12,99 EUR


 

B3 Brustwirbelsäule (S. 72-73)

Die Brustwirbelsäule stellt den mittleren Abschnitt der Wirbelsäule dar. Sie besteht aus 12 einzelnen Wirbeln mit den dazwischen gelagerten Bandscheiben. Rechts und links ist an jedem Brustwirbel je eine Rippe gelenkig befestigt, die bogenförmig nach vorn verlaufen und dort am Brustbein zusammentreffen. Die auf diese Weise nahezu fassförmig angeordneten 24 Rippen (auf jeder Seite 12) umschließen schützend die lebenswichtigen Organe wie z.B. das Herz, Lunge, Leber etc.

B 3.1 Brustkorb

Wegen der typischen Form des »Rippenfasses« spricht man auch vom Brustkorb und meint damit die umhüllenden und schützenden Eigenschaften der Rippen. Am oberen Brustkorb befinden sich auf beiden Seiten (rechts und links) das Schlüsselbein und das Schulterblatt, deren seitlichen Enden an der knöchernen Formgebung der Schultergelenke beteiligt sind. Der Brustkorb erfüllt so auch tragende Funktionen.

Zwischen den Rippen verlaufen die aus der Brustwirbelsäule heraustretenden Nervenfasern nach vorn. Im Falle von Verrenkungen der Brustwirbel z.B. nach »Verheben « oder verdrilltem Aufstehen aus tiefem Sitz (Auto) kann ein solcher Nerv abgeklemmt werden. Der Patient klagt über zum Teil heftige Schmerzen im Bereich der Brust, sodass zunächst eine Erkrankung des Herzens (z.B. Infarkt) vermutet wird. Wenn der Hausarzt mit einem EKG einen Herzinfarkt ausschließen konnte, sollte der Orthopäde nach Röntgenuntersuchung eine Einrenkung des verrenkten Wirbels versuchen. In den meisten Fällen stellt sich sofortige Beschwerdefreiheit ein.

B 3.2 Rundrücken

Die Form der Brustwirbelsäule mit einer seichten Ausbiegung nach hinten im Sinne eines angedeuteten Rundrückens (Kyphose) bildet sich schon recht bald im frühen Säuglingsalter aus. Diese Ausbiegung nach hinten (Kyphose) besteht das ganze Leben hindurch und kann im höheren Alter aus verschiedenen Gründen zunehmen. So verstärkt sich der Rundrücken insbesondere bei älteren Menschen mit zunehmender Schwäche der Rumpfmuskeln oder auch bei länger bestehender Osteoporose. Aber auch bei manchen Jugendlichen wird eine vermehrte Rundrückenbildung beobachtet.

In diesem Zusammenhang muss die sog. »Haltungsschwäche« von der »Scheuermann- Erkrankung« unterschieden werden.

1. Haltungsschwäche

Die aufrechte Körperhaltung ist ein Merkmal der hoch entwickelten Lebewesen, wobei nur der Mensch in der Lage ist, sich längere Zeit in der Senkrechten zu halten. Menschenaffen z.B. können sich zwar auch in den »Zweibeinerstand«aufrichten, fallen jedoch nach kurzer Zeit in den »Vierbeinerstand« zurück, weil ihre Hüft- und Kniegelenke nicht wie beim Menschen gestreckt sind. Tiere benötigen für den aufrechten Stand aus diesem Grunde sehr viel mehr Muskelkraft als wir Menschen. Im menschlichen Körper sind nach dem 1. Lebensjahr die Hüft- und Kniegelenke gestreckt, sodass die Haltearbeit im aufrechten Stand von (gestrafften) Haltebändern übernommen wird.Auch die Last des Rumpfes und der Arme wird vorwiegend durch sog. »Haltebänder« abgefangen. Für den aufrechten Stand benötigen wir deshalb nur sehr geringen Muskeleinsatz (92).

Da wir Menschen nicht alle die gleiche Körperform und auch unterschiedliche Beschaffenheit der Körpergewebe haben, ist das äußere Erscheinungsbild der Menschen recht unterschiedlich. So gibt es Menschen mit sehr straffen, festen Sehnen und Bändern und wiederum andere mit sehr schlaffen, nachgiebigen Bandstrukturen (Marfan-Syndrom). Dazwischen kennen wir eine Fülle von mehr oder weniger ausgeprägten Übergangsbildern der sog. Bindegewebsschwäche. Die Straffheit oder eben Nachgiebigkeit des Bindegewebes ist an der Erscheinungsform (Konstitutionstyp) des Menschen mitbeteiligt.