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Diagnostik der Angststörungen

Jürgen Hoyer, Sylvia Helbig, Jürgen Margraf

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2005

ISBN 9783840919602 , 166 Seiten

Format PDF

Kopierschutz Wasserzeichen

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19,99 EUR

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5 Selbstbeschreibungsverfahren (S. 56-57)

Unter Selbstbeschreibungsverfahren werden alle Instrumente zusammengefasst, bei denen der Patient selbst die Einschätzung seiner Symptome übernimmt. Die Verfahren unterscheiden sich stark in Länge, Frage- und Antwortformat und der inhaltlichen Konzeption. Der folgende Teil des Kompendiums stellt die wichtigsten Fragebögen und Ratingverfahren zur Selbstbeurteilung im Bereich der Angstdiagnostik vor. Dabei untergliedern wir nach Screening-Verfahren sowie störungsübergreifenden und störungsspezifischen Fragebögen. Auf Grund der außerordentlich hohen Anzahl verfügbarer Verfahren im Bereich der Angstdiagnostik kann nicht zu allen Verfahren Stellung genommen werden. Die Auswahl der in das Kompendium aufgenommenen Verfahren folgte daher zunächst den Empfehlungen des Arbeitskreises „Angstforschung" (Margraf & Bandelow, 1997), wobei darüber hinaus folgende Kriterien berücksichtigt wurden:

– Das Verfahren soll in deutscher Sprache vorliegen.
– Das Verfahren soll in mehreren Studien praktisch eingesetzt bzw. hinsichtlich der Eignung zur Angstdiagnostik bestätigt worden sein.
– Das Verfahren leistet einen spezifischen Beitrag zur Diagnostik von Angst oder Angststörungen.

Bei Vorliegen mehrerer Verfahren mit ähnlichem Aufbau und gleicher Messintention wurde dem gebräuchlicheren Verfahren der Vorzug gegeben.

Zusätzlich erfolgen Hinweise auf einzelne Verfahren, die als besonders innovativ bzw. für spezielle Aspekte der Angstdiagnostik als besonders geeignet zu bewerten sind. Am Ende jedes Abschnitts wird in tabellarischer Form auf weitere relevante Verfahren verwiesen.

5.1 Screening-Verfahren

Screening-Verfahren helfen dem Diagnostiker, sich schnell und ökonomisch einen ersten Eindruck über das Vorliegen einer Störung oder klinisch relevanter Merkmale zu verschaffen. Meist enthalten sie daher nicht den Anspruch einer validen Störungsdiagnostik, sondern dienen als Vortest der Auswahl relevanter Personengruppen. Dies ist zum einem im klinischwissenschaftlichen Kontext von Belang, aber auch in Hinblick auf Fragen der Behandlungszuweisung.

Wesentliche Eigenschaften solcher Verfahren sind die Einfachheit der Handhabung und Auswertung sowie eine ausreichende Diskriminationsfähigkeit des relevanten Merkmals. Für weitere Informationen zu Anforderungen und Grundlagen von Screenings in der Angstdiagnostik sei auf Hoyer, Beauducel und Franke (2003) verwiesen.

Im Rahmen des nächsten Abschnitts werden folgende Screening-Verfahren vorgestellt:

– Anxiety Screening Questionnaire (ASQ) und
– Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS-A).

5.1.1 Anxiety Screening Questionnaire (ASQ)

Der Anxiety Screening Questionnaire wurde auf Grundlage des Münchner CIDI (Wittchen et al., 1996) entwickelt und enthält dementsprechend vorwiegend Fragen, die diesem diagnostischen Interview entlehnt wurden. Da der ASQ primär als Screening-Verfahren für die Allgemeinarztpraxis entwickelt wurde, ist die erste Frage auf den Anlass des Arztbesuches gerichtet. Diese Frage wird nicht in die Auswertung einbezogen und kann daher auch weggelassen werden. Der ASQ enthält weiterhin die jeweiligen Stammfragen zu Major Depression, Panikstörung, Sozialphobie, Agoraphobie, Posttraumatischer Belastungsstörung und Generalisierter Angststörung. Ein zweiter Teil, der nur ausgefüllt werden muss, wenn eine der Stammfragen zuvor bejaht wurde, zielt auf die Einschätzung von subsyndromalen Ängsten und insbesondere GAS-Symptomen. Hier werden Sorgeninhalte und psychovegetative Symptome durch Entscheidungsfragen abgefragt.

Eine Untersuchung von Wittchen und Boyer (1998) zur Güte des ASQ zeigte, dass, gemessen an einer CIDI-Diagnose, bereits die Stammfragen eine hohe Sensitivität für ausgewählte Störungen aufwiesen. Für Generalisierte Ängste zeigte sich der ASQ sowohl als sensitiv (93.3 % Übereinstimmung) als auch spezifisch (96.3 %). Die Retest-Reliabilität der einzelnen Items lag zwischen k = .64 und .92 in einem Zeitintervall von ein bis drei Tagen.

Mit nur drei bis vier Minuten Bearbeitungszeit bei gegebener Validität und Reliabilität ist der ASQ daher als Screening, insbesondere auf Generalisierte Angststörungen, geeignet.