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Was jede Frau über weibliche Sexualität wissen will

Beatrix Gromus

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2005

ISBN 9783840917745 , 58 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR

  • Versicherungsvertragsrecht 2008
    Produktinnovationen in der deutschen Versicherungswirtschaft - Theoretische Analyse aktueller Preisentwicklungen
    Grundlagen der Kalkulation von Versicherungsprodukten in der Schaden- und Unfallversicherung
    Praxisratgeber Umwelt- und Produkthaftung - Strafrecht - Haftungsrecht - Gefahrenabwehrrecht
    Haftpflichtversicherung
    Die Kfz-Versicherung
    Ratgeber Geschäftsführer-Haftung
    Die Begutachtung für die private Berufsunfähigkeitsversicherung - Ein Leitfaden für medizinische Gutachter und Sachbearbeiter in den Leistungsabteilungen privater Versicherer
  • Umweltschadensgesetz und Umweltschadensversicherung - Ein Handbuch für die Praxis
    Recht und Praxis des Versicherungsmaklers
    Professional bloggen mit Wordpress
    Selbstbestimmen - Gehirnforschung und die Frage: Was sollen wir tun?
    Kognitiv-verhaltenstherapeutische Rückfallprävention bei Alkoholabhängigkeit
    Katharina II. von Russland im Diskurs der Sexualität
    Das neue VVG- Eine synoptische Gegenüberstellung mit der alten Gesetzeslage
    Rechtsprechungssammlung zur Kasko-Versicherung
 

 

1 Ein Fallbeispiel (S. 9-10)

Die 32 Jahre alte Frau W. kam zu Ihrem Hausarzt, war niedergedrückt und fühlte sich lustlos. Ihr Hausarzt dachte zunächst daran, dass sich bei ihr eine Depression entwickelte. Er fragte nach Problemen, die sie bedrückten.

Daraufhin druckste Frau W. herum und meinte, ihre Ehe sei wohl zu Ende. Das bereite ihr große Sorgen. Sie habe schließlich zwei Kinder und liebe ihren Mann immer noch. Eine Frage nach ihrem Sexualleben beantwortete sie damit, dass das für sie keine große Rolle spiele. In einem weiteren Gespräch stellte sich dann heraus, dass Frau W. seit über einem Jahr keinen sexuellen Kontakt mehr hatte, aber auch vorherige Aktivitäten selten richtig genossen habe und momentan ganz froh sei, dass sie Sex vermeiden könne. Sie habe nur große Angst, dass ihr Mann fremd gehen könne, da ja Männer einen solchen Zustand auf Dauer nicht ertragen könnten.

Diese ersten Gespräche nahm Frau W. mit Unterstützung des Hausarztes zum Anlass, ihren Mann zu fragen, ob er sie noch liebe. Er hatte daraufhin gemeint, das sei wohl selbstverständlich, aber er verstände momentan nicht, was mit ihr los sei. Er glaube, dass sie sehr überlastet sei mit den beiden 4 und 5 Jahre alten Kindern und der Halbtagsstelle bei der Finanzbehörde.

Er schlug ihr vor, den Beruf wieder aufzugeben. Das wollte Frau W. keinesfalls, da sie dort auf andere Gedanken komme und sich nicht so überflüssig fühle. Sie hatte sich aber nicht getraut, ihren Mann zu fragen, wie er es erlebte, kein Sexualleben mit ihr zu haben. Frau W. zögerte noch, den Zusammenhang zu ihrer Traurigkeit zu sehen, wollte aber dringend weitere Gespräche mit ihrem Mann; allein traute sie sich das aber nicht zu. Sie wandte sich dann mit Hilfe ihres Arztes an eine Paarberatungsstelle, in der auch sexuelle Probleme behandelt werden. Ihr Mann war bereitwillig auf so ein gemeinsames Gespräch eingegangen. Er wolle alles tun, damit es ihr besser gehe.

Es stellte sich dann in Einzel- und Paargesprächen heraus, dass Herr W. (37 Jahre) tatsächlich unter der Situation litt, keinen Sex mehr zu haben, er aber seine Frau nicht bedrängen wollte, da sie so belastet war. Sie wollte mittlerweile auch nicht einmal mehr von ihm geküsst werden und schlafen gehe sie vor ihm. Er sei selbst auch so angespannt im Beruf (Betriebswirt), dass er froh sei, wenn es keine Konflikte gebe und er allein noch vor dem Fernseher sitzen könne. Wenn er dann ins Bett gehe, schlafe sie schon. Er selbst würde auch gern wieder Sex haben, das fehle ihm schon, aber momentan würde er dann eben ab und zu sich selbst befriedigen. Sex sei in den letzten Jahren immer weniger geworden. Wenn sie dazu bereit gewesen sei, habe er versucht, möglichst schnell zum Zug zu kommen, weil er immer das Gefühl hatte, sie wolle, dass es bald vorbei sei.

Es zeigte sich bei Frau W., dass die heutigen sexuellen Probleme, die als Erregungsstörung diagnostiziert wurden, eine längere Geschichte haben. Sie war als 3. Kind in einer Familie aufgewachsen, in der ihre beiden Brüder mehr Beachtung als sie selbst erhielten. Ihre Mutter hatte sich zwar sehr gefreut, dass sie ein Mädchen war, von ihrem Vater war sie aber kaum beachtet worden. Auch hatten ihre beiden Brüder studieren können, während ihre Fähigkeiten insbesondere von ihrem Vater in Frage gestellt wurden.

Sie war schon immer schüchtern gewesen, hatte schwer Kontakte herstellen können und war ihren Brüdern immer hinterher gelaufen. Zärtlichkeiten zwischen den Eltern gab es nicht, auch sie selbst war von ihnen nie umarmt worden. Einmal hatte sie aus dem elterlichen Schlafzimmer Gestöhne gehört und sich das damals als Kind nicht erklären können. Besonders schlimm fand sie, dass ihr Vater ironische Kommentare in Bezug auf ihre körperlichen Veränderungen in der Pubertät gemacht hatte.

Ihre Brüder hatten dabei sogar mitgemacht. Ihre Mutter hatte dann immer nur gesagt: „Männer sind eben so!"