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Ratgeber Magersucht - Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

Dagmar Pauli, Hans-Christoph Steinhausen

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2005

ISBN 9783840919190 , 79 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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8,99 EUR

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11 Woran erkenne ich eine Bulimie (Ess-Brech- Sucht) und wie wird sie behandelt? (S. 54-55)

Anorexie und Bulimie sind nah miteinander verwandt. Nicht selten kann eine Magersucht in eine Bulimie übergehen, wenn eine Betroffene ihr eigenes Hungerregime nicht mehr ertragen kann und in plötzlichen Durchbrüchen anfallsartig zu Essen beginnt.

Umgekehrt kann auch eine Bulimie in eine Anorexie übergehen. Es gibt auch Mischformen, wobei die Betroffenen gleichzeitig Merkmale sowohl der einen als auch der anderen Krankheit haben. Nicht wenige Erkrankte pendeln zwischen magersüchtigen und bulimischen Phasen hin und her. Aus diesem Grund möchten wir im folgenden Kapitel die wichtigsten Informationen zur Bulimie zusammenfassen.

Als Bulimie wird die Kombination von so genannten Essattacken und anschließendem Erbrechen bezeichnet. Das Krankheitsbild ist voll ausgeprägt, wenn diese Attacken über einen längeren Zeitraum hinweg mindestens dreimal pro Woche auftreten. Bei vielen Betroffenen steigert sich die Häufigkeit jedoch bis hin zu täglich mehrmaligem Erbrechen. Auch bei der Bulimie besteht wie bei der Anorexie zu Beginn der Erkrankung sehr häufig der Wunsch nach einem schlankeren Körper, weshalb die Betroffenen mittels Diäten oder radikalem Hungern abzunehmen versuchen.

Durch das ständige Hungern sind die Betroffenen aber in ihren Gedanken andauernd und in übertriebener Weise mit Essen beschäftigt. Es entsteht ein Heißhungergefühl, dem sie auf Dauer nicht widerstehen können.

Werden sie dann schließlich von diesem Heißhunger überwältigt, so stopfen sie riesige Mengen von Nahrungsmitteln in sich hinein, vorzugsweise kalorienhaltige Speisen wie Chips oder Süßigkeiten, welche sie sich in ihrem Hungerregime eigentlich streng verboten haben. Bis zu mehreren tausend Kilokalorien können die Betroffenen bei diesen Essanfällen zu sich nehmen. Während dieser Essattacken empfinden die an einer Bulimie Leidenden einen regelrechten Kontrollverlust, d. h. sie können bei bestem Willen nicht mehr aufhören zu essen. Anschließend haben sie den Drang, diese riesige Nahrungsmenge unbedingt und sofort wieder aus ihrem Körper entfernen zu müssen, indem sie das Essen willentlich erbrechen oder mit Hilfe von Abführmitteln ausscheiden. Manche junge Menschen mit Bulimie bereiten sich auf die Essanfälle vor, indem sie große Einkäufe von Nahrungsmittel tätigen oder Nahrungsmittel in einem Versteck horten.

Typischerweise sind Essattacken mit Erbrechen für die betroffenen Menschen sehr schambesetzt, sie ekeln sich vor sich selbst und schämen sich vor ihrer Umwelt. Aus diesem Grunde versuchen sie die Krankheit möglichst geheim zu halten. Da das Körpergewicht meist im normalen Bereich bleibt, bemerken die Familienmitglieder häufig lange Zeit nichts von der Bulimie. Es gibt viele Betroffene, die gar nicht oder erst nach langer Krankheit den Mut zu einer Behandlung finden.

Eine Bulimie kann vielfältige körperliche Schäden verursachen, die im Wesentlichen denjenigen entsprechen, die im Kapitel 5 für die Magersucht beschrieben wurden. Die unsachgemäße, unregelmäßige Ernährung sowie das ständige Erbrechen entsprechen einem Raubbau am eigenen Körper. Besonders hervorzuheben sind die Störungen der Blutsalze (Elektrolyte), welche durch das Erbrechen verursacht werden, insbesondere die Hypokaliämie (zu niedriger Kaliumwert im Blut), welche lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen zur Folge haben kann. Häufig sind auch Zahnschäden durch das ständige Heraufwürgen von Magensäure vorhanden. Obwohl das Körpergewicht bei Bulimie meist noch im normalen Bereich liegt, treten durch die unregelmäßige Ernährung nicht selten extreme Schwankungen auf. Der Körper kann auch bei einem Gewicht im normalen Bereich Mangelerscheinungen zeigen. So leiden die meisten jungen Frauen mit Bulimie ebenso wie diejenigen mit Anorexie an einer Amenorrhö (Ausbleiben der Menstruation) und es kann ebenfalls zum Knochenabbau (Osteoporose) kommen.