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Corporate Citizenship und strategische Unternehmenskommunikation in der Praxis

Michael Behrent, Josef Wieland (Hrsg.)

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2003

ISBN 9783879887507 , 231 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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II. Corporate Citizenship als unternehmensübergreifende gesell schaftspolitische Initiative (S. 37-41)

Dr. Josef Klee, Uda Christine Klee

Global Compact

Initiative der Vereinten Nationen zur Globalisierung und Corporate Citizenship

1. Verhältnis zwischen Vereinten Nationen und Unternehmen der privaten Wirtschaft

Seit ihrer Gründung im Jahre 1945 haben die Vereinten Nationen in zunehmendem Masse von einer Bestimmung in Artikel 71 ihrer Charta Gebrauch gemacht, wonach sie Absprachen der Zusammenarbeit mit nichtstaatlichen Organisationen treffen dürfen, falls sich diese auf Vorgänge aus dem Aufgabenbereich der Vereinten Nationen beziehen.

Heute sind mehr als 2000 nichtstaatliche Organisationen in sogenannter „beratender Funktion" bei dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen registriert. Zudem ist eine Vielzahl von nichtstaatlichen Organisationen mit den Sonderprogrammen und Sonderorganisationen der Vereinten Nationen liiert, wie z.B. mit dem Weltkinderhilfswerk (UNICEF), dem Welternährungsprogramm (WFP), dem Umweltschutzprogramm (UNEP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Diese nichtstaatlichen Organisationen arbeiten in zunehmendem Umfang auf partnerschaftlicher Basis mit den betreffenden Sonderorganisationen der Vereinten Nationen zusammen; gleichzeitig dienen sie den Vereinten Nationen als eine wertvolle Verbindung zu der zivilen Gesellschaft. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit existiert hauptsächlich im Bereich der Menschenrechte, der humanitären Hilfe, der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung, des Gesundheits- und Umweltschutzes, sowie der Armutsbekämpfung.

Im Zuge dieser Entwicklung hat auch eine bedeutsame Zunahme der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und Unternehmen oder Verbänden des internationalen Wirtschaftssektors stattgefunden. Die Bereitschaft der Vereinten Nationen zu einer derartigen Zusammenarbeit ist durch die „Millennium Deklaration" der Vereinten Nationen im Jahr 2000 bestärkt worden.

Diese Deklaration betont die grundsätzliche Verpflichtung der Vereinten Nationen, weltweit für Frieden und Sicherheit zu sorgen, sowie höheren Lebensstandard, Vollbeschäftigung und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern, um global die Armut zu bekämpfen und regionale Entwicklungsdefizite auszugleichen.

Im Hinblick auf diese Aufgabenstellung wird in der Deklaration jedoch zugleich ausgeführt, dass der private Sektor aufgrund der weltweiten Aktivitäten internationaler Unternehmen – insbesondere durch Handel und industrielle Investitionen – ein bedeutender Partner der Vereinten Nationen zur Erreichung der gesetzten Ziele sein kann.

Insbesondere wird in der Deklaration darauf hingewiesen, dass der private Sektor sowohl durch die Anwendung fortschrittlicher Technologien zum Umweltschutz und zum rationellen Verbrauch von Wasser und Energie, als auch durch philanthropisches Engagement, vor Ort einen kritischen Beitrag zu einer verantwortungsbewussten sozialen und umweltfreundlichen Entwicklung und zur nachhaltigen Bekämpfung von Armut in der Bevölkerung leisten kann. Es wird betont, dass Unternehmen des privaten Sektors nicht nur zur Schaffung von Arbeitsplätzen und allgemeiner Vermögensbildung beitragen, sondern auch eine Rolle spielen bei der allgemeinen Verbesserung der Arbeitslage durch Förderungsprogramme am Arbeitsplatz, wie z.B. Weiterbildung und Schulung und Gesundheitsfürsorge.

Dieser klare Tenor der „Millennium Deklaration" wurde bestärkt durch eine persönliche Anmerkung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan. Dieser erläuterte, dass die Aufgaben der Vereinten Nationen vormals eine ausschließliche Angelegenheit ihrer Mitgliedsländer gewesen seien. Inzwischen sei jedoch deutlich geworden, dass globaler Frieden und Wohlstand nicht ohne die Zusammenarbeit von Regierungen, internationalen Organisationen, dem Wirtschaftssektor und der zivilen Gesellschaft erreicht werden kann; und dass in der heutigen Zeit alle aufeinander angewiesen seien.

Diese Proklamation des Generalsekretärs und das ihm mit der „Millennium Deklaration" erteilte Mandat, in Zukunft verstärkt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und dem privaten Sektor anzustreben, wurde zusätzlich mit einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen im November 2001 untermauert. Diese Resolution, die von der Bundesrepublik Deutschland initiiert wurde, betont die Notwendigkeit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und dem privaten Sektor – einschließlich des Wirtschaftssektors – als unabdingbar zur Förderung des globalen Wirtschaftswachstums und zur Verbesserung allgemeiner Lebensbedingungen weltweit.