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ConSozial 2005. Visionen sozialen Handelns. menschlich+fachlich+wirtschaftlich

Joachim König, Christian Oerthel, Hans-Joachim Puch (Herausgeber)

 

Verlag Allitera Verlag, 2006

ISBN 9783865201423 , 405 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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18,70 EUR


 

Thomas Rauschenbach

Bildung, Betreuung und Erziehung vor und neben der Schule – Ergebnisse des 12. Kinder- und Jugendberichts (S. 101)

Mit der Präsentation der Ergebnisse der neuen PISA-Studie von 2003 hat sich die öf fentlich geführte Debatte über das Thema Bildung wieder verstärkt. Und mit der anhaltenden Ratlosigkeit in Sachen Schulreform - bzw. der wechselseitigen Blockade aufgrund einer in Deutschland misslungenen Gesamtschuldebatte – steigt die Intensität, mit der auf die Bildung vor und neben der Schule gesetzt wird. Schon in den ersten Reaktionen und Kommentierungen zu den Ergebnissen wurde wieder einmal der Zusammenhang der gemessenen Leistungen der Kinder und Jugendlichen mit der öffentlich geförderten frühkindlichen Bildung hergestellt, zumal sich hier erstmalig für PISA – ähnlich wie bei IGLU – auch innere Zusammenhänge zwischen dem Kindergartenbesuch und dem gemessenen Kompetenzerfolg nachweisen lassen.

Die Bildungsdiskussionen der letzten Jahre scheinen somit zu der Einsicht beigetragen zu haben, dass Bildung mehr als Schule ist und dass wir uns der Aufgabe gegenübergestellt sehen, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bildungsorten näher zu betrachten. Und dies nicht, um Einfluss auf das Bildungsgeschehen in der Schule zu nehmen – so, als ob dies der Ort wäre, an dem die »eigentliche« Bildung stattfindet –, sondern weil die anderen Bildungsorte als eigenständige Orte des Bildungsgeschehens mit anderen Inhalten, Formen und Wegen, als die »andere Seite der Bildung« (vgl. Otto und Rauschenbach 2004) begriffen werden müssen.

Der Schlüssel zur Lösung dieser Aufgabe könnte in der Neuformulierung eines Bildungskonzeptes liegen, das die Kinder und Jugendlichen und ihre Bildungsbiographien in den Vordergrund stellt, also konsequent von Bildungsprozessen der Betroffenen ausgeht und nicht von den unterstellten oder tatsächlichen Bildungsleistungen der offiziellen Akteure. Dies ist auch deshalb wichtig, weil wir uns fragen müssen, welche Möglichkeiten eine Gesellschaft hat, den Teufelskreis von sozialer Herkunft und individueller Zukunft zu durchbrechen. Es geht eben auch darum, möglichst früh möglichst allen Kindern jene Chance zu eröffnen, die sie keineswegs in allen Fällen von zu Hause aus mit bringen.