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Logistik - Grundlagen - Strategien - Anwendungen

Timm Gudehus

 

Verlag Springer-Verlag, 2005

ISBN 9783540276296 , 1151 Seiten

3. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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159,99 EUR

  • Versandhandelsmanagement - Grundlagen, Prozesse und Erfolgsstrategien für die Praxis
    Supply Chain Event Management - Konzepte, Prozesse, Erfolgsfaktoren und Praxisbeispiele
    Entscheidungsverfahren für komplexe Probleme - Ein heuristischer Ansatz
    Warehouse Management - Organisation und Steuerung von Lager- und Kommissioniersystemen
    Logistik im Automobilbau - Logistikkomponenten und Logistiksysteme im Fahrzeugbau
    Kanban. Optimale Steuerung von Prozessen

     

     

     

 

 

7 Leistungsvergütung und Leistungspreise (S.193)

Dienstleister, die ihre Leistungen auf dem Markt anbieten, sind in der Gestaltung ihrer Preise grundsätzlich frei. Von der Freiheit der Preisgestaltung wird jedoch in manchen Dienstleistungsbereichen und vielen Branchen nicht immer sinnvoll Gebrauch gemacht. Das gilt vor allem, wenn der Dienstleister eine Monopolstellung hat, in Teilmärkten Kapazitätsengpässe bestehen oder die Leistungstarife staatlich geregelt sind [64; 65].v Wenn ein Unternehmen einen bestimmten Leistungsumfang, wie den Betrieb eines Logistikzentrums, den inner- oder außerbetrieblichen Transport oder die gesamte Distribution, zur Fremdvergabe an einen Logistikdienstleister ausschreibt, um mit diesem einen längerfristigen Dienstleistungsvertrag abzuschließen, kann das Unternehmen durch Vorgabe des Leistungs- und Qualitätsvergütungssystems entscheidenden Einfluß auf die Preisgestaltung nehmen. Während der Ausschreibung und Vergabeverhandlungen sorgt der Auftraggeber selbst dafür, daß von den Anbietern faire Preisgestaltungsgrundsätze eingehalten werden, die angebotenen Leistungspreise vergleichbar sind und der günstigste Marktpreisausgehandelt wird (s. Kapitel 21).

Dem Zwang zu einer rational nachvollziehbaren Preisgestaltung müssen sich daher vor allem Systemdienstleister stellen, die auf der Grundlage eines Dienstleistungvertrags langfristig mit ihren Kunden zusammenarbeiten wollen. Zunehmend aber sehen sich auch Einzel-, Spezial- und Verbunddienstleister veranlaßt, faire Preisgestaltungsgrundsätze einzuhalten, wenn sie mit stabilen Kundenbeziehungen als seriöse Anbieter im Markt bestehen wollen [68].

Längerfristige Vereinbarungen der Leistungspreise und Dienstleistungsverträge mit einer klaren Vergütungsregelung schützen Dienstleister und Kunden gleichermaßen gegen Preisschwankungen und bieten die für Investitionsentscheidungen erforderliche Kalkulationssicherheit. Nach einer Analyse der negativen Auswirkungen einer falschen Preispolitik werden in diesem Kapitel allgemeine Preisgestaltungsgrundsätze hergeleitet, die Ziele und Anforderungen an die Vergütung von Logistikleistungen formuliert und das Grundkonzept eines Leistungs- und Qualitätsvergütungssystems für Logistikleistungen beschrieben, das sich in der Praxis vielfach bewährt hat. Anschließend werden die Schritte zur Entwicklung projektspezifischer Vergütungssysteme dargestellt und die resultierenden Preis- und Tarifstrukturen erläutert. Die letzten beiden Abschnitte behandeln die Preisbildungsprozesse und Preisstrategien für Logistikleistungen sowie deren Auswirkung auf die Ressourcennutzung.

7.1 Grundsätze der Preisgestaltung

Negative Folgen der freien Preisgestaltung und Indizien einer unfairen Preispolitik sind [64; 306]:

- Die Preisangaben, Leistungsspezifikationen und Preislisten sind unvollständig, schwer zu verstehen oder für den Kunden nicht zugänglich.
- Die Leistungspreise sind nicht nutzungsgemäß kalkuliert und durch Quersubventionen zwischen den verschiedenen Leistungsarten eines Dienstleisters verfälscht.
- Ein Preisvergleich der angebotenen Leistungen ist kaum möglich.
- Richtigkeit und Angemessenheit der Preisstellung sind nicht nachvollziehbar.
- Beauftragte Leistungen sind preislich gekoppelt mit anderen Leistungen, die nicht unbedingt benötigt werden.
- Die Leistungspreise sind zu pauschal und undifferenziert.
- Der Leistungspreis deckt nur die Kernleistung ab. Mit der Kernleistung zwangsläufig verbundene Nebenleistungen werden während oder nach der Leistungsausführung zusätzlich in Rechnung gestellt.
- Die Leistungspreise werden häufiger als notwendig unbegründet geändert.

Mengenrabatte, Pauschalregelungen, komplizierte Preismodelle, Abonnements und Zugaberegelungen machen die Kosten der Einzelleistungen für den Benutzer unkalkulierbar, vor allem wenn er seinen Bedarf nicht vorausplanen kann.

- Der Leistungsumfang und die Qualität der Leistungserbringung sind für den Dienstleister nicht verpflichtend oder werden durch allgemeine Geschäftsbedingungen eingeschränkt.