dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Moderne Enterprise Architekturen

Dieter Masak

 

Verlag Springer-Verlag, 2005

ISBN 9783540272816 , 351 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

20,67 EUR


 

Framework (S. 19-20)

. . . he picked a bit of paper from the walk
and nailed it to the framework with a knife.
The Bride comes to Yellow Sky,

Stephen Crane


3.1 Frameworks, Standards und Techniken

Die Unterstützung der Systementwicklung durch Architekturen ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Einige Standards und Techniken wurden schon von diversen Quellen vorgeschlagen. Ein Architektur-Framework zerlegt die komplexe Aufgabe in mehrere Teilschichten, welche dann getrennt modelliert werden können. Jede dieser Teilschichten, Layers, muss im Metamodell des Frameworks spezifiziert sein.

Es ist, unabhängig vom konkreten Framework, immer sinnvoll, zwischen konzeptioneller und operationeller Sicht auf eine Architektur zu unterscheiden. Die konzeptionelle Norm für Enterprise Architekturen ist der IEEEStandard 1471. Dieser definiert eine theoretische Basis für die Definition, Analyse und Beschreibung einer Systemarchitektur, was einen Teil der Enterprise Architektur im engeren Sinne darstellt. Im Grunde beschreibt die IEEE-1471-Norm eine Reihe von Elementen und die Beziehungen, die diese Elemente untereinander haben.

Zusätzlich zur IEEE-1471-Norm existieren noch folgende drei Normen:

• ISO 14258: Beinhaltet die Konzepte und Regeln für das Modellieren von Enterprises mit dem Schwerpunkt auf den Geschäftsprozessen.

• ISO 15704: Voraussetzungen für Referenzarchitekturen und auch die entsprechenden Methodiken zur Entwicklung der Referenzarchitekturen.

• CEN ENV 4003: Das CIMOSA ist die Europanorm des Comite Europeen de Normalisation f¨ur Systemarchitekturen.

Die beiden wohl bekanntesten Frameworks für die Entwicklung von Enterprise Architekturen sind:

• Das Zachman-Framework: Framework for Enterprise Architecture, welches eine logische Struktur zur Beschreibung und Klassi.kation sowie der Organisation von Darstellungen liefert, die f¨ur die Entwicklung einer Architektur wichtig sind.

• ISO/ITU: Reference Model for Open Distributed Processing, auch RMODP genannt. Hier werden Hilfsmittel für die Schaffung eines großen verteilten Systems bereitgestellt. Aufseiten der Techniken gibt es eine Reihe von, meist werkzeuggebundenen, Beschreibungssprachen, die sich oft durch ein ausgekl¨ugeltes Metamodell auszeichnen.

Zu den Beschreibungssprachen im weiteren Sinne gehören:

• ADS: Der Architecture Description Standard wurde von IBM veröffentlicht und fasst eine Reihe von Best-Practices und Erfahrungen innerhalb eines formalen Metamodells zusammen.

• MDA: Die Model Driven Architecture der OMG Object Management Group ist werkzeugunabhängig und benutzt hauptsächlich die UML, Uni-fied Modelling Language; in Kapitel 13 wird die MDA näher untersucht.

• ISO 15704: Der internationale Standard definiert eine Reihe von Anforderungen an Referenzarchitekturen und an Methodiken.

• TOGAF: The Open Group Architectural Framework, ist ein werkzeugunabhängiges Framework, um technische Architekturen zu entwickeln.

• IAF: Das Integrated Architecture Framework von Cap Gemini stammt aus dem Bereich der Geschäftsprozessmodellierung und setzt die entsprechenden Schwerpunkte.

3.2 Einbettung der Enterprise Architektur

Eine Enterprise Architektur lebt nicht im leeren Raum, sie ist kein Selbstzweck, sondern stets nur ein Mittel zum Zweck. Sie ist stets eingebettet in ein Unternehmen, um dort die Geschäftsprozess-Architektur zu unterstützen. Erst das Zusammenspiel von beiden ergibt ein effektives Gesamtsystem, wobei einzelne Teile der Geschäftsprozess-Architektur nur Teile der Enterprise Architektur benutzen und nie das gesamte Enterprise Architektursystem. Der in der Figur Abb. 3.1 dargestellte Zusammenhang zwischen den verschiedenen Architekturen ist so bei allen Unternehmen anzutreffen.