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Interkulturelles Lernen / Interkulturelles Training

Klaus Götz

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2006

ISBN 9783866180604 , 267 Seiten

6. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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22,99 EUR

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Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz von international tätigen Fach Fach- und Führungskräften durch interkulturelle Trainings (S.91)

1 Einleitung

Wenn auch der internationale und globale Güter- und Ideenaustausch auf eine jahrtausendalte Tradition zurückblicken kann, so hat die Globalisierung und Internationalisierung vieler Bereiche des gesellschaftlichen und privaten Lebens in den letzten Jahrzehnten eine solche Dynamik angenommen, dass die Anforderungen an die in diesen Prozess einbezogenen Personen immer weiter ansteigen.

Es geht heute nicht mehr nur darum, dass man irgendwie mit Partnern im Ausland kooperiert oder standardisierte Produkte zu einem günstigen Preis absetzt, gefragt ist vielmehr neben Produkt- und Dienstleistungsqualität Kundenorientiertheit. Im internationalen, grenzüberschreitenden Geschäft bedeutet dies in jedem Fall kulturspezifische Denk- und Verhaltensgewohnheiten auf Seiten der Verbraucher und Nutzer, aber auch der einheimischen Mitarbeiter und Geschäftspartner zu beachten.

Das, was in diesem Zusammenhang an Qualifikation verlangt wird, lässt sich in dem Begriff " Interkulturelle Handlungskompetenz" zusammenfassen. So wie Führungskompetenz, Kommunikationskompetenz, Organisationskompetenz oder Managementkompetenz moderne Schlüsselqualifikationen für Fach- und Führungskräfte sind, so gilt interkulturelle Handlungskompetenz als Schlüsselqualifikation für die internationale Unternehmenstätigkeit und das internationale Management.

Viele wissenschaftliche Untersuchungen (Landis & Bhagat, 1996; Landis, Bennett & Bennett, 2004; Kühlmann, 1995; Bergemann & Sourisseaux, 1996; Thomas, 1996; Triandis, 1995) sowie Berichte aus der internationalen Unternehmenspraxis belegen, dass sich eine für die Bewältigung anstehender internationaler Managementaufgaben erforderliche interkulturelle Handlungskompetenz nicht von selbst einstellt, gleichsam durch "learning by doing", sondern der Unterstützung durch Trainings und Beratungsmaßnahmen bedarf, die auf die Förderung genau dieser Schlüsselqualifikation zugeschnitten sind (Thomas, 2005).

Im folgenden wird zunächst näher auf die Schlüsselqualifikation "Interkulturelle Handlungskompetenz" eingegangen und einige psychologisch relevante Bedingungsdeterminanten erläutert. Es werden dann an einem konkreten Fallbeispiel zentrale Aspekte der Entwicklung von Trainingsmaßnahmen zur Förderung interkultureller Handlungskompetenz beschrieben und in ihrer Bedeutung für die konkrete Durchführung solcher Trainings erläutert.

Während gegenwärtig schon eine beachtliche Zahl interkultureller Trainings- und Beratungsprogramme auf dem Markt verfügbar sind, ist bislang der Wirkungsanalyse solcher Trainings wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Aus diesem Grund wird in einem eigenen Abschnitt auf die Probleme und Möglichkeiten der Evaluation von interkulturellen Trainings aus anwendungswissenschaftlicher Sicht berichtet.

Trainings zur Förderung interkultureller Handlungskompetenz können in modernen Unternehmen keine Eintagsfliegen bzw. isolierte Einzelmaßnahmen sein, sondern müssen in den Kontext der gesamtunternehmerischen Personalentwicklung eingebunden sein. Unter den modernen Begriffen "Personalentwicklung" und "lernende Organisation" wird in einem abschließenden Beitrag auf die Vernetzung interkultureller Trainings- und Beratungsmaßnahmen mit Aspekten der Personalentwicklung und Personalförderung besonders eingegangen.

Wenn die dabei zu entwickelnde Netzwerkstruktur auch für jedes Unternehmen spezifisch sein wird, so lassen sich doch aus den bisher vorliegenden Untersuchungen und praxiserprobten Konzepten einige allgemeine und durchaus generalisierbare strukturelle Grundlagen formulieren.

2 Aspekte interkultureller Handlungskompetenz

Forscher, die sich mit der Entwicklung interkultureller Handlungskompetenz befassen, stimmen weitgehend darin überein, dass sich diese Schlüsselqualifikation folgendermaßen definieren lässt: Interkulturelle Handlungskompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Denken, Urteilen, Empfinden und Handeln, einmal bei sich selbst und zum anderen bei kulturell fremden Personen, zu erfassen, zu würdigen, zu respektieren und produktiv zu nutzen.