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Frieda Geier - die Unternehmerin als Ikone weiblicher Selbständigkeit?

Tobias Schulze

 

Verlag GRIN Verlag , 2005

ISBN 9783638365062 , 14 Seiten

Format PDF, ePUB

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13,99 EUR

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Proseminar 'Geldromane des frühen 20. Jahrhunderts', Sprache: Deutsch, Abstract: 1931 erschien Marieluise Fleißers Roman 'Die Mehlreisende Frieda Geier'. Er war eine Auftragsarbeit für den Kiepenheuer-Verlag, von dem Fleißer eine geringe Rente erhielt. Der Roman verkaufte sich schlecht, wurde aber wohlwollend besprochen. Die Darstellung eines fortschrittlichen Frauentypus reihte sich ein in die Literatur der Weimarer Zeit von Vicki Baum über Irmgard Keun zu Veza Canetti und Anna Seghers. Fleißers 'Frieda Geier' unterscheidet sich bereits auf den ersten Blick in mehrfacher Hinsicht von Frauendarstellungen der oben genannten Autorinnen. Sie lebt nicht (mehr) in der Großstadt, sondern in der bayrischen Provinz und übt keinen besonders modischen, aber randständigen Beruf aus. Und sie ist keine Angestellte, sondern Ein-Frau-Unternehmerin. In dieser besonderen Eigenschaft der unternehmerisch Tätigen soll die Figur hier diskutiert werden. Nach Fleißers 'Wiederentdeckung' durch Fassbinder, Kroetz und andere überarbeitete die Autorin den Roman für die Werkausgabe. Er wurde nach seiner Wiederauflage nochmals breit rezipiert, meist mit einem recht eindeutigen Ansatz. Sowohl von feministischer wie von marxistischer Seite wurde Frieda Geier als Ikone weiblicher und proletarischer Unabhängigkeit und Selbständigkeit dargestellt. So schrieb etwa Karin Abt über die 'optimistischste Frauenfigur Fleißers': 'Sie schafft es als eine der wenigen, sich aus den 'Klauen' der Männer zu befreien und ihren eigenen Weg zu gehen.' 2 Und aus marxistischer Perspektive wird Frieda Geier so gelobt: 'Frieda Geiers Geschichte ist auch eine Geschichte über den Versuch einer intellektuellen Agentin der roten Front, Aufklärung in die süddeutsche Kleinstadt zu tragen.' Ich möchte zwei Seiten der Hauptprotagonistin in den Blick nehmen: ihre Unabhängigkeit und ihre Abhängigkeit als Unternehmerin. Meine der Untersuchung voranstehende These ist, dass eines ohne das andere nicht zu denken ist. Das würde bedeuten, dass die wirtschaftliche Selbständigkeit Frieda Geiers nicht vor allem Ausdruck ihrer Emanzipation, sondern ihrer Modernität ist. Der Begriff Emanzipation, im allgemeinen wie im feministischen Sinne, würde die Ausweitung von Handlungsspielräumen und Selbstbestimmung bedeuten. Ich möchte jedoch auch den Aspekt der Einengung von Selbstbestimmung durch die wirtschaftlichen Existenzbedingungen, die 'Zumutungen der Selbstrationalisierung' deutlich machen. In diesem Sinne wäre die Unternehmertätigkeit nicht Teil der Emanzipation, sondern ihre drastischste Einschränkung. [...]