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Programmierte Diagnostik in der Allgemeinmedizin - 82 Checklisten für Anamnese und Untersuchung

Robert N. Braun, Frank H. Mader

 

Verlag Springer-Verlag, 2005

ISBN 9783540276470 , 303 Seiten

5. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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20,67 EUR

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2.2 Was ist programmierte Diagnostik? (S. 44-45)

Von ihrer Entstehungsgeschichte her (vgl.2.1) ist die programmierte allgemeinmedizinische Diagnostik der aus den Praxisbedürfnissen eines Allgemeinarztes heraus entstandene Versuch, bei bestimmten Beratungsursachen möglichst umfassend, gezielt, rasch, reproduzierbar – und damit letztlich effektiver als vorher – vorzugehen.

!Die programmierte allgemeinmedizinische Diagnostik ist ein spezifisches Werkzeug in Form von Checklisten, mit denen der Allgemeinarzt bei derzeit 82 Fällen im Praxisalltag effektiv arbeiten kann. Dabei werden das Häufige, das Typische und das Uncharakteristische ebenso wie das abwendbar Gefährliche optimal berücksichtigt.

Der (englischsprachige) Begriff »Checklist« (im Deutschen »Checkliste «) kann im heutigen Sprachgebrauch als gut bekannt vorausgesetzt werden. Ganz allgemein versteht man darunter eine »Kontrollliste zum Abhaken«, mit deren Hilfe z. B. das Vorhandensein notwendiger Ausrüstungsgegenstände festgestellt oder das einwandfreie Funktionieren komplizierter technischer Apparate wie beispielsweise an Bord von Flugzeugen (vgl.2.6) festgestellt wird (»All systems go:Power on board«). Die Checklisten (auch Programme) werden anhand von Praxisbeobachtungen und Literaturauswertung fortlaufend aktualisiert. Sie besitzen ihren Stellenwert durch ihre erprobte Effektivität.Ihr Inhalt ersetzt weitgehend das Improvisieren des Arztes, verbessert bzw. beschleunigt den diagnostischen Prozess und verhindert verschiedene Irrtumssituationen.

Die in den Checklisten aufgeführten Begriffe sind Stichwörter (Items 2).

!Ein gut weitergebildeter Arzt weiß, wie man aus den Stichwörtern der Checklisten Fragen nach bestimmten Krankheitszeichen formuliert. Dadurch können die Ergebnisse richtig eingeschätzt, zu einzelnen Krankheiten in Beziehung gebracht oder auch bestimmte Leiden als sehr unwahrscheinlich in den Hintergrund treten.

Die Checklisten sind nicht nach Art eines K.-o.-Katalogs oder eines Scores2 anzuwenden, das heißt, wenn eine bestimmte »Punktzahl« an Auffälligkeiten erreicht wird, würde eine bestimmte Krankheit vorliegen bzw. könnte dann ausgeschlossen werden.

2.3 Welche Programme gibt es?

Gegenwärtig gibt es 82 »Diagnostische Programme« (»Checklisten«). In der Allgemeinmedizin wird man langfristig höchstens 200 bis 300 solcher großer Programme benötigen.

Darüber hinaus werden derzeit von verschiedenen Arbeitsgruppen eigene Checklisten zu bestimmten praxisrelevanten Themen entwickelt, sie sind teilweise noch nicht reif für eine Empfehlung (z.B.Osteoporose, Müdigkeit). Bezüglich der noch zu schaffenden diagnostischen Kurzprogramme wird auf Abschnitt 1.10 verwiesen.

Der Erstanwender sollte nicht sofort alle Programme einsetzen, sondern zunächst mit einer einzigen Checkliste (z. B. Checkliste Nr. 1 »Fieber-Programm«) oder mit einigen wenigen Programmen anfangen und allmählich dann dem vollen Umfang zustreben. Dazu muss er sich zweckmäßigerweise das alphabetische Verzeichnis der Programme (. Tabelle 2.1) immer wieder durchlesen, um das gesamte Angebot im Auge zu behalten.Manche Programme (z. B. Nr. 82 »Tropenrückkehrer- Programm«) benötigt man erfahrungsgemäß lange Zeit überhaupt nicht. Bevor der Arzt erstmals ein Programm anwenden will, sollte er sich einen Überblick über die von den Programmen berücksichtigten Themen und deren Häufigkeit verschaffen (. Tabelle 2.2).