dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Koordination auf Arbeitsmärkten. Bedeutung und Funktionsweise elektronischer Teilarbeitsmärkte

Claus Becher, Andreas Brand, Alfons Schmid

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2007

ISBN 9783866181465 , 282 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

27,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

2. Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen (S. 6)

Den Ausgangspunkt dieser Untersuchung bildet die Unterteilung in drei elektronische Teilarbeitsmärkte: externer Arbeitsmarkt, interner Arbeitsmarkt und Arbeitsnetzwerk (vgl. zur Begründung Becher, Brand, Kavai, Schmid 2005, 11ff.). Unter elektronischen Teilarbeitsmärkten werden Organisationsformen verstanden, die virtuelle Orte für den Arbeitskräfte- bzw. den Arbeitsleistungstausch sind. Im Idealfall unterstützen diese virtuellen Orten mit Hilfe von IuK-Techniken alle Arbeitsmarktfunktionen: Allokation, Leistungserstellung (Transformation von Arbeitskraft in Arbeitsleistung), Kontrolle und Gratifikation. In dieser Studie besteht ein elektronischer Arbeitsmarkt bereits dann, wenn mindestens eine der vier genannten Arbeitsmarktfunktionen durch IuK-Techniken unterstützt wird.

Der externe und der interne elektronische Teilarbeitsmarkt werden entsprechend der üblichen Differenzierung unterteilt. Das Arbeitsnetzwerk besteht hier aus Arbeitsnetzen, bei denen die Zusammenarbeit an einem Produkt und der Austausch von Arbeitsleistungen im Vordergrund steht, und aus Unternehmensnetzwerken, die z.B. über Lieferverträge, Innovationsaustausch oder Marketingzusammenschlüsse miteinander verbunden sind. Beim externen und internen Arbeitsmarkt sowie der Stellenbesetzung aus Unternehmensnetzwerken steht die Allokation im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses. Beim Arbeitsnetz und auch bei Arbeitsgruppen ist ein Arbeitsleistungstausch vorhanden, wobei Leistungserstellung, Kontrolle und Gratifikation neben der Allokation eine bedeutende Rolle spielen. Beim Arbeitsleistungsmarkt erfolgen mehrere der Arbeitsmarktfunktionen uno actu.

Eine Ausgangsthese dieser Studie ist, dass der elektronische Arbeitsmarkt quantitativ aufgrund der geringen Transaktionskosten und seines Flexibilitätspotentials inzwischen erhebliche Bedeutung erlangt hat und die Nutzung der neuen IuK-Techniken innerhalb der drei elektronischen Teilarbeitsmärkte eine Differenzierung der Struktur dieser Arbeitsmärkte bewirkt, sie führt bei der Vermittlung von Arbeitskräften und Arbeitsleistungen zur Herausbildung von elektronischen Arbeitsmarktplätzen innerhalb der drei elektronischen Teilarbeitsmärkte. Die Herausbildung der Arbeitsmarktplätze kann transaktionskostentheoretisch erklärt werden.

Wir fokussieren dabei auf eine funktionale und strukturelle Problemadäquanz. Da die Arbeitsmarktakteure die Entscheidung über die Nutzung von Marktplätzen nicht nur für die Allokation alleine, sondern für die komplette Transaktion fällen, wird nicht nur die funktionelle und strukturelle Adäquanz für die Allokationsfunktion, sondern ebenfalls die Adäquanz für die Leistungserstellungs-, Gratifikations- und Kontrollfunktion betrachtet. Dabei werden auch die Zusammenhänge zwischen diesen einzelnen Arbeitsmarktfunktionen berücksichtigt.

Eine zweite Ausgangsthese ist, dass die drei Teilarbeitsmärkte durch Kombinationen aus Wettbewerb, Hierarchie und Kooperation koordiniert werden. Die Kombination dieser Koordinationsformen erfolgt innerhalb der drei Teilarbeitsmärkte flexibel. Diese flexible Kombination wird vor allem durch die Eigenschaften der virtuellen Informationsumgebung und der Informationsverarbeitung durch iuk-technologische Agenten befördert. Eine dritte, aus den beiden ersten Ausgangsthesen folgende These betrifft den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktionsweise auf den drei elektronischen Teilarbeitsmärkten.

Das Flexibilitätspotential der neuen IuK-Technologien und die veränderten Transaktionskosten bei den Arbeitsmarktfunktionen ermöglichen eine Ausdifferenzierung in elektronische Arbeitsmarktplätze. Auf solchen Marktplätzen bilden sich Strukturen heraus, die eine effiziente Verbindung der Koordination durch Wettbewerb, Hierarchie und Kooperation zulassen.

2.1. Bedeutung des elektronischen Arbeitsmarktes

Die erste Fragestellung richtet sich auf die Bedeutung des elektronischen Gesamtarbeitsmarktes und der drei elektronischen Teilarbeitsmärkte, aus denen er konstituiert wird: den externen und internen Arbeitsmarkt sowie Arbeitsnetze/Unternehmensnetzwerke. Gleichfalls wird die Ausdifferenzierung von Arbeitsmarktplätzen in den drei Teilarbeitsmärkten analysiert. Grundlage der empirischen Untersuchung sind verschiedene theoretische Überlegungen, abgeleitet aus der Transaktionskostentheorie sowie soziologischer und ökonomischer Institutionen- und Arbeitsmarkttheorien. Hier werden nur die grundlegenden Aspekte referiert. Eine umfassende theoretische Fundierung findet sich in Becher et al. (2005, 17ff.).