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In den Schluchten des Balkan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 4

Karl May

 

Verlag Karl-May-Verlag, 1949

ISBN 9783780217042 , 536 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR

  • Der Löwe der Blutrache - Karl May´s Gesammelte Werke Band 26
    Old Surehand II - Karl May´s Gesammelte Werke Band 15
    Old Surehand I - Karl May´s Gesammelte Werke Band 14
    In den Kordilleren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 13
    Dracula - Roman
    Der Schut - Karl May´s Gesammelte Werke Band 6
    Durch das Land der Skipetaren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 5
    Von Bagdad nach Stambul - Karl May´s Gesammelte Werke Band 3
  • Durchs wilde Kurdistan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 2
    Durch die Wüste - Karl May´s Gesammelte Werke Band 1
    Der Ölprinz - Karl May´s Gesammelte Werke Band 37
    Das versteinerte Gebet - Karl May´s Gesammelte Werke Band 29
    Im Reiche des silbernen Löwen - Karl May´s Gesammelte Werke Band 28
    Bei den Trümmern von Babylon - Karl May´s Gesammelte Werke Band 27

     

     

     

 

 

12. Im Taubenschlag (S. 309-310)

Es versteht sich von selbst, dass wir nicht dahin ritten, wo Manach el Barscha abgestiegen war. Wir suchten uns eine andere Herberge, fanden aber sämtliche Häuser schon besetzt. Der Jahrmarkt hatte begonnen und der Zudrang der Fremden war bedeutend. Da Albani den Pferdebesitzer ablohnte und also nun allein war, fand er ein Unterkommen, wir anderen aber mit unsern Pferden hatten es schwerer. Wir waren eben wieder vor einer Herberge abgewiesen worden, da trat ein Mann zu uns heran und fragte: „Ihr sucht wohl einen Ort, an dem ihr übernachten könnt?“ „Ja“, antwortete ich. „Weißt du vielleicht einen?“

„Für euch, ja, für andere nicht.“ „Warum nur für uns?“ „Weil ihr die Koptscha habt. Ihr seid also Brüder. Mein Herr wird euch bei sich aufnehmen.“ „Wer ist dein Herr?“ „Er ist Fuhrmann und wohnt nicht weit von hier. Wenn ihr mir folgen wollt, will ich euch führen.“ „Führe uns! Ich werde dir dankbar sein.“ Er schritt voran und wir folgten ihm. „Den habe ich bereits gesehen“, bemerkte mir Halef halblaut. „Wo?“ „Am Eingang der Stadt. Da stand er und schien auf irgendjemand zu warten.“ Jetzt erinnerte ich mich auch, an ihm vorübergeritten zu sein.

Es fiel mir nicht auf; jedenfalls war es nur ein Zufall. Später aber sah ich ein, dass er nur auf uns gewartet hatte. Er führte uns an ein Haus, das einen so breiten und hohen Eingang hatte, dass wir gleich in den Hof reiten konnten. Dort standen zwei Ochsenwagen, jedenfalls das Eigentum des Fuhrherrn. Uns gegenüber, im hinteren Teil des Hofes, war ein Brettergebäude, das unser Führer uns als den Stall bezeichnete. Er sagte, dass wir unsere Pferde hineinführen sollten.

„Meinst du nicht, dass es für uns nötig ist, erst mit deinem Herrn zu sprechen?“ „Warum?“ „Noch wissen wir ja nicht, ob er überhaupt bereit ist, uns bei sich aufzunehmen.“ „Er nimmt euch auf. Er hat Platz, und Männer, die die Koptscha besitzen, sind ihm stets willkommen.“ „So ist er auch ein Bruder?“ „Ja. Da kommt er.“ Es kam ein kleiner, dicker Kerl in den Hof, der nicht den allerbesten Eindruck auf mich machte. Er schielte. Zwar bin ich keineswegs gegen Leute, die an diesem Naturfehler leiden, voreingenommen, aber der Mann hatte einen schleichenden, katzenartigen Gang und eckig gebogene Kinnbacken und ich habe stets gefunden, dass solche Personen einen falschen Charakter besitzen. „Wen bringst du da?“, fragte er den Knecht. „Es sind Freunde, sie besitzen die Koptscha und fanden keinen Platz in den Hans. Du erlaubst doch, dass sie hier bleiben?“