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Integration älterer Arbeitsloser - Strategien - Konzepte - Erfahrungen

Herbert Loebe, Eckart Severing

 

Verlag wbv Media, 2008

ISBN 9783763945825 , 262 Seiten

Format PDF, OL

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Kompetenzen bilanzieren: „KomPakt50" als neues Verfahren einer zielgruppengerechten Kompetenzanalyse (S. 217-218)

Uwe Elsholz, Veronika Hammer

1. Einleitung

Eine der Schwierigkeiten für ältere Arbeitslose besteht darin, dass sie – nicht zuletzt durch Erfahrungen der Dequalifizierung und des sozialen Abstiegs – ihrer eigenen Stärken nicht mehr sicher sind. Dementsprechend können sie sich am Arbeitsmarkt häufig schlechter positionieren als dies aufgrund ihrer Erfahrungen und Fähigkeiten möglich wäre. Hier setzt die „KomPakt50"-Kompetenzbilanz an, die im Rahmen des Projekts „Pakt50 für Nürnberg" entwickelt und erprobt wurde und besonders auf ältere Arbeitslose zugeschnitten ist. Das Verfahren zielt vor allem darauf ab, gering qualifizierten Arbeitsuchenden vorhandene Kompetenzen bewusst zu machen.

Die Kenntnisse über eigene Fähigkeiten sollen den Arbeitsuchenden neues Selbstvertrauen geben und ihnen eine bessere Darstellung ihrer Fähigkeiten bei der Stellensuche ermöglichen. Vor dem Hintergrund eines Empowerment- Ansatzes stellt „KomPakt50" eine Möglichkeit dar, die Klientel in der Verbesserung ihrer Selbstwahrnehmung und damit in ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu stärken. Es hebt sich damit von anderen Verfahren für die Zielgruppe ab, die vor allem auf die Einschätzung der Marktnähe von Arbeitslosen durch die Arbeitsagentur oder private Arbeitsvermittler abzielen (vgl. Haasler/Schnittger 2005).

Nachfolgend werden zunächst der Empowerment-Ansatz sowie die konzeptionellen Hintergründe und Zielsetzungen von „KomPakt50" erläutert. Anschließend werden die einzelnen Schritte bei der Entwicklung des Verfahrens dargestellt, welche sich durch ein Zusammenwirken von Theorie, Empirie und praktischer Erfahrung auszeichnet. „KomPakt50" wird in seinem Aufbau und in seiner Durchführung geschildert, es wird eine methodisch kontrollierte Erprobung und deren Auswertung erläutert. Abschließend erfolgen eine Einordnung des Verfahrens und ein Ausweis seiner Spezifika im Vergleich zu anderen Methoden der Kompetenzanalyse sowie ein Ausblick, in dem weitere Entwicklungsmöglichkeiten des Verfahrens aufgezeigt werden. 2. Hintergründe, Konzepte

2.1 Zur Problemlage von älteren Arbeitslosen

Die Sichtbarmachung und Bilanzierung von Kompetenzen älterer Langzeitarbeitsloser erfordert ein Verfahren und Instrumente, die den Besonderheiten der Zielgruppe gerecht werden. Wie ausführlich im Beitrag von Gottwald/Franke in diesem Band dargestellt, stellen ältere Langzeitarbeitslose eine besondere Problemgruppe dar, deren Situation wie folgt zu skizzieren ist:

• Durch den Disuse-Effekt in der Arbeitslosigkeit werden vorhandene Qualifikationen entwertet und das Wissen veraltet,
• Langzeitarbeitslose leiden durch fehlende soziale Bezüge unter mangelnder Anerkennung und Selbstbestätigung durch ihre Arbeitsmarktferne,
• Die Gruppe älterer Arbeitsloser ist vielfach mit stereotypen Vorurteilen konfrontiert im Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und -bereitschaft,
• Ältere Langzeitarbeitslose besitzen in der Regel multiple Vermittlungshemmnisse, neben dem Alter sind dies häufig gesundheitliche Einschränkungen.

Ein negatives Selbstbild und mangelndes Selbstbewusstsein sind die Folgen der genannten Entwicklungen. Damit einher gehen mangelnde Kenntnisse und wenig Bewusstsein über eigene Stärken und Schwächen, sodass in der Folge unzureichende Fähigkeiten bestehen, sich selbstständig und kreativ am Arbeitsmarkt zu vermarkten. Ein Ansatz, die gleichwohl bestehenden Kompetenzen sichtbar und damit auch am Arbeitsmarkt verwertbar zu machen, besteht in der Bilanzierung eben dieser Kompetenzen.