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Verfassungsänderungen in etablierten Demokratien - Motivlagen und Aushandlungsmuster

Astrid Lorenz

 

Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2008

ISBN 9783531911939 , 450 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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62,99 EUR

  • Sportförderung in Deutschland - Eine vergleichende Analyse der Bundesländer
    Wissen und Handeln in virtuellen sozialen Welten - Neue berufliche Handlungs- und Gestaltungsspielräume von PädagogInnen
    Identitätskonstruktionen türkischer Jugendlicher - Ein Leben mit oder zwischen zwei Kulturen
    'Unkulturen' in Bildung und Erziehung
    Schule als Konstrukt der Öffentlichkeit - Bilder - Strategien - Wirklichkeiten
    Kooperation in der Schulentwicklung - Interdisziplinäre Zusammenarbeit in Evaluationsprojekten
    Schule führen im Spannungsfeld von Stabilisierung und Veränderung - Zur Begründung eines Managementmodells an evangelischen Schulen
    Bildungsungleichheit revisited - Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule
  • Teilhaben an Schule - Zu den Chancen wirksamer Einflussnahme auf Schulentwicklung
    'Auf unsicherem Terrain' - Ethnographische Forschung im Kontext des Bildungs- und Sozialwesens
    10 Jahre Bologna Prozess - Chancen, Herausforderungen und Problematiken
    Kompetent zum Doktortitel - Konzepte zur Förderung Promovierender
    Kinderarmut und Bildung - Armutslagen in Hamburg
    Themenzentrierte Interaktion (TZI) und pädagogische Professionalität von Lehrerinnen und Lehrern - Erfahrungen und Reflexionen
    Public Governance und schwache Interessen
    Gerechtigkeit als Gleichheit? - Eine empirische Analyse der objektiven und subjektiven Responsivität von Bundestagsabgeordneten
 

 

Verfassungen sind Macht-Ordnungen. Sie befugen und bändigen, verleihen Rechte und setzen Grenzen - den Bürgern ebenso wie dem Staat. Ihre Kombination mit dem demok- tischen Prinzip regelmäßiger Wahlen gilt als intelligenteste Methode, das menschliche Zusammenleben zum Vorteil aller langfristig zu organisieren und heterogene Interessen in einer Gemeinschaft zu integrieren. So einleuchtend die Relevanz von Verfassungen, so wenig wissen wir doch über ihr Schicksal nach der Verabschiedung. Die Politikwiss- schaft fiel offensichtlich auf ihre eigenen Deutungen herein: Es war ja sie selbst, die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts nach überstandenen Weltkriegen und der Anomie des Neuanfangs die Systeme des Westens als besonders fest gefügt bewertete und im Eindruck der Blockkonfrontation den hohen Respekt vor den Verfassungen als wesensbestimmend für die Demokratie. Als die Akteure längst flügge geworden waren und die Verfassungen bereits viel häufiger änderten, als angenommen, banden dann der weltumspannende for- le 'Triumph des Konstitutionalismus' (Kay 2001: 16; Herrmann/Schaal/Vorländer 2003) und die Debatte um eine europäische Verfassung die Aufmerksamkeit und lenkten von klassisch-nationalen Verfassungsentwicklungen ab. Solche klassisch-nationalen Verfassungsänderungen können als größere Reformen - fentliche Aufmerksamkeit erregen, wie die deutsche Föderalismusreform im Jahr 2006. Sie können sich sogar in der Einführung einer neuen Verfassung manifestieren, sofern diese die Identität bzw. Legitimationsgrundlage des politischen Systems nicht völlig abschafft (denn dann wäre von einer Revolution zu sprechen). Sie können aber auch marginal erscheinen und trotzdem als 'steter Tropfen den Stein höhlen', also in ihrer Summe unbemerkt Inhalt und Funktionsweise einer Verfassung erheblich verändern.

Astrid Lorenz ist Juniorprofessorin für Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland an der Humboldt-Universität zu Berlin.