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Geheimwissen männlicher Multi-Orgasmus

Mike Kleist

 

Verlag Heller Verlag, 2017

ISBN 9783929403503 , 145 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

12,99 EUR


 

Wie ich in der Einleitung bereits erwähnt habe, war auch ich der Überzeugung, selbst nicht fähig zu sein, multiple Orgasmen zu erlernen. Doch neben diesem Irrtum stieß ich bei meiner Recherche auf weitere Denkfehler, die bis dahin für mich selbstverständlich waren. Ein passender Spruch, der nicht nur auf dieses Thema anwendbar ist: Der denkende Mensch ändert seine Meinung.

 

Mach' dich also bereit, in diesem Kapitel etwas Neues zu lernen, das vielleicht deinen alten Überzeugungen widerspricht. Denn folgendes Wissen ist das Fundament für die Fähigkeit, multiple Orgasmen haben und lernen zu können.

 

Eine weitere Weisheit, die gut auf dieses, aber auch auf andere Themen anwendbar ist, hat Albert Einstein geprägt: „Die Probleme, denen wir heute gegenüberstehen können nicht mit der Sichtweise gelöst werden, die wir hatten, als die Probleme entstanden."

 

Das Problem ist in unserem Fall die Limitierung auf einen einzigen Orgasmus. Also machen wir es, wie Albert es vorschlägt, verwerfen unsere bisherige Sichtweise und halten nach einer besseren Ausschau. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe da zufällig ein paar passende parat.

 

Der wichtigste Irrtum für unser Thema ist der immer noch sehr weit verbreitete Glaube, Orgasmus und Ejakulation seien ein und dasselbe. Dies ist definitiv falsch! Zwar folgt die Ejakulation meist unmittelbar auf den Orgasmus (0,5-2 Sek), doch sind es zwei eindeutig unabhängige Erlebnisse.

 

Diese Trennung ist deshalb so wichtig, weil sie multiple Orgasmen überhaupt erst möglich macht. Doch wie kommt es überhaupt zu diesem Irrtum, den selbst Sexualforscher lange Zeit für wahr hielten?

 

Dazu ist es notwendig, einen Blick auf die sexuelle Entwicklung in der Jugend zu werfen.

 

Kinder beschäftigen sich relativ ungezwungen mit ihrer Sexualität, bis sie von Eltern und Gesellschaft mitbekommen, dass „man sich da nicht anfasst" oder „über so was nicht öffentlich spricht". Manche spüren es, dass es den Eltern unangenehm ist, über Selbstbefriedigung zu sprechen, andere haben vielleicht nicht einmal das Glück, auch nur ansatzweise mit ihren Eltern darüber sprechen zu können. Es entsteht ein Gefühl der Unsicherheit, bis hin zu Angst. Besonders, wenn es um die ersten Samenergüsse geht.

 

Natürlich haben die meisten Kinder auch vorher schon Orgasmen bei der Erforschung des eigenen Körpers erlebt. Ein bis dahin unbekanntes Gefühl der Lust, das mit nichts vergleichbar ist. Und es gelingt so einfach. Selbst nach der ersten Erregungsspitze ist es möglich, das lustvolle Gefühl durch weitere Reize zu wiederholen.

 

Die erste Ejakulation hingegen ist für viele Kinder ein Schock. Wer noch nie etwas über diese natürliche Körperfunktion gehört hat, reagiert mit verschämter Verwirrung bis hin zu panischer Angst. Zwar ist das Glücksgefühl bei Erreichen des Höhepunkts das gleiche, jedoch macht der Samenerguss vieles anders. Einerseits die Peinlichkeit, die die Flecken mit sich bringen, andererseits die Schwierigkeit, das Glücksgefühl zu wiederholen. Der Erguss macht Schluss.

 

Manche – heute multi-orgasmischen – Männer haben schon als Jugendliche versucht, die Ejakulation zu vermeiden. Sie konnten, mit einiger Anstrengung, die gleichen Höhepunkte wie vorher genießen – ohne dass der Samenerguss der Freude frühzeitig ein Ende bereitete. Diese Männer haben selbst die Fähigkeit zum multiplen Orgasmus erlernt, und für sie ist es etwas ganz Natürliches.

 

Doch das ist die Ausnahme. Die meisten Jugendlichen finden sich mit dem „Schicksal" ab und sehen es als gegeben, dass ein einziger Höhepunkt genug ist.

 

Der Orgasmus selbst wird definiert als ein Höhepunkt emotionaler und körperlicher Reaktionen. Der Puls steigt kurzzeitig an und fällt nach dem Orgasmus wieder ab. Die Beckenmuskulatur kontrahiert. Das Spektrum der Gefühle reicht dabei von einem wohligen Kribbeln bis zum Einswerden mit dem Universum.

 

Die Ejakulation lässt sich wiederum in drei einzelne Phasen unterteilen. In der ersten Phase heben sich die Hoden und werden in die für die Ejakulation notwendige Haltung gebracht. Prostata, Samenleiter und Darmschließmuskel kontrahieren. Diese Phase der Ejakulation wird auch als Kontraktionsphase bezeichnet. Durch diese und weitere Muskelkontraktionen der Beckenmuskulatur wird das Sperma in der so genannten Expulsionsphase durch den Samenleiter gepresst und aus dem Penis hinausgeschleudert.

 

Nach der eigentlichen Ejakulation setzt die so genannte Refraktionsphase ein. Eine Überempfindlichkeit der Eichel, Rückgang des Blutstaus und damit Verlust der Erektion, Absenken der Hoden sowie ein Gefühl von Entspannung bis hin zu Müdigkeit.

 

Diese recht oberflächliche Abhandlung über die Vorgänge bei Orgasmus und Ejakulation sollen nur veranschaulichen, dass es zwei unabhängige Ereignisse sind, die aufeinander folgen können, aber nicht müssen. Ich habe anfangs versprochen, dass ich dich nicht mit medizinischen Detailbeschreibungen langweilen will. Wichtig für das Erlernen von multiplen Orgasmen ist auch kein anatomisches Detailwissen, sondern nur der Umstand, dass Orgasmus und Ejakulation nicht dasselbe sind. Die Ejakulation ist ein Reflex, der vom Orgasmus ausgelöst wird. Diesen Reflex zu kontrollieren ist der Weg zu mehrfachen Orgasmen.

 

Du wirst Techniken lernen, wie du eine Ejakulation verhindern und trotzdem einen Orgasmus erleben kannst. Die mit der Ejakulation verbundene Refraktionsphase bleibt somit aus und die Erektion bleibt bestehen.

 

Die Sexualforscher Hartman und Fithian meinen zu diesem Irrtum: „Wir sind überzeugt, dass die einzigen Hindernisse für einen Mann, mehrfache Orgasmen zu erleben, in einer erziehungsbedingten Überzeugung und der Hinnahme der fixen Idee bestehen, dass bei einem Mann Orgasmus und Ejakulation stets zusammenfallen müssen."


Nur Frauen können multiple Orgasmen haben


Der zweite Irrtum, von dem es sich zu lösen gilt, ist der Glaube, nur Frauen könnten einen multiplen Orgasmus haben. Du wirst bald lernen, dass der Orgasmus der Frau im Allgemeinen dem des Mannes sehr ähnlich ist. Doch zuerst ein kleiner Ausflug in die Geschichte.

 

Vor ca. 100 Jahren wurden Frauen, die einen Orgasmus hatten, moralisch verachtet. Nur Prostituierten und anderen sexuell fragwürdigen Frauen wurde Spaß am Sex zugesprochen. „Anständige" Frauen betrachteten Sex als eheliche Pflicht. Falls sie ihn dennoch genossen war es nicht schicklich, dies zu zeigen.

 

Wie schon im Kapitel „Sexuelle Revolution" erwähnt, hat sich dies glücklicherweise geändert. Frauen gelangten über die Jahre zu mehr sexueller Selbstbestimmtheit. Sie selbst und die Literatur entdeckten den Orgasmus, den mehr und mehr Frauen genießen konnten. Doch dass Frauen multiple Orgasmen haben können war zu Beginn der Entwicklung noch eine Ausnahme. Die Männer, meist auf ihre eigene Befriedigung bedacht, hielten selten so lange durch, dass sich dieses Phänomen zeigen konnte.

 

Erst seit etwa 50 Jahren gilt der Orgasmus der Frau als normal. Man fand heraus, dass Frauen, die nach dem ersten Orgasmus weiter stimuliert wurden, noch weitere Höhepunkte haben können. Dies bestätigte sich durch die Forschungen auf diesem Gebiet, die vor etwa 30 Jahren begannen. Dem Orgasmus des Mannes wurde kaum Beachtung geschenkt.

 

Doch auch hier scheint eine ähnliche geistige Sperre zu bestehen wie bei der Entwicklung der weiblichen Sexualität. Bedingt durch christlichen Glauben, der dem Sex als einzige Bestimmung die Fortpflanzung zusprach, wurde akzeptiert, dass Männer nur einen Orgasmus zusammen mit der Ejakulation haben können. Auch die Forschung sah es als gegeben, und Anstrengungen, dies zu widerlegen, wurden nicht unternommen.

 

Erst die Sexualforscher Hartman und Fithian beschäftigten sich ab Ende der 70er Jahre gezielt mit dem Orgasmus des Mannes. Sie betraten wissenschaftliches Neuland und wurden anfangs von vielen Kollegen verspottet, die ihrer These zum männlichen Multi-Orgasmus keine Bedeutung beimaßen. Doch der Erfolg gab ihnen schließlich Recht. Sie zeigten mit ihrer Forschung sowohl, dass männlicher Multi-Orgasmus möglich ist, als auch, dass er erlernbar ist. Einen ähnlichen Befund machten unabhängig davon auch die Wissenschaftler Robbins und Jensen in ihrem 1978 erschienen Artikel„Multiple Orgasms in Males".[1] Doch erst Hartman und Fithian führten zu dem Thema eine groß angelegte Studie durch. Sie untersuchten 740 Personen, davon 282 Männer. Von diesen waren 33 multi-orgasmisch. Die Reaktionen der Versuchspersonen wurden sowohl bei der Selbstbefriedigung als auch beim Geschlechtsverkehr von Messinstrumenten aufgezeichnet.[2]

 

Dabei zeigte sich, dass...