dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Gossip Girl 6 - Ich lebe lieber hier und jetzt

Cecily Ziegesar

 

Verlag cbj Kinder- & Jugendbücher, 2010

ISBN 9783641041090 , 288 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

6,99 EUR


 

"b verdient einen orden (S. 163-164)

»Mrs M hat einen Anruf von der Georgetown University bekommen«, flüsterte Rain Hoffstetter Kati Farkas zu. Die beiden gaben vor, im Regal der Bibliothek der Constance-Billard-Schule nach Büchern über moderne amerikanische Malerei zu suchen, um sich während der Stillarbeit weiterzubilden. »Samstagnacht sind Blair und ein paar Studentinnen von der Georgetown nämlich als Nutten aufgeflogen. Die haben sich ihre Freier in Singlebars in der Stadt aufgegabelt. Jetzt hat Mrs M Blairs Mutter einbestellt, um mit ihr darüber zu reden, wie es weitergehen soll. Nach der Sache kriegt Blair ja nicht mal mehr an der Georgetown einen Studienplatz.«

Tatsächlich hatte Blair der Schulbibliothekarin gerade mitgeteilt, sie wäre heute von der Stillarbeit befreit, da sie einen wichtigen Gesprächstermin bei der Direktorin hätte – zusammen mit ihrer Mutter. »Ich hab mich schon den ganzen Tag gefragt, wieso sie heute so anders aussieht«, sagte Isabel Coates nachdenklich. »Klar, wenn man sich seine Jungfräulichkeit so lange bewahrt, kann man auch jemanden dafür löhnen lassen.« »Wieso läuft sie eigentlich mit Strumpfhose rum, obwohl es heute so warm ist«, fragte Kati. Laura Salmon kicherte.

»Vielleicht hat sie ja Teppichbrand vom vielen Rumpoppen auf dem Boden.« Vielleicht hat sie sich auch von vier besoffenen Mädels die Beine rasieren lassen. Mrs Ms Büro lag im Erdgeschoss der Schule, im Gang neben dem Sekretariat. Im Vorbeigehen fielen Blair die vielen Blumensträuße auf, die auf der Empfangstheke standen, die meisten davon Rosen. »Wofür sind die denn?«, fragte sie verwundert. Donna, die neue Teilzeitkraft im Sekretariat, drückte achselzuckend Mrs Ms Unterschriftsstempel unter einen Brief.

»Sag dus mir.« Blair las das Kärtchen, das an dem üppigsten der Sträuße hing, einem prachtvollen Bouquet aus gelben Rosen und Fresien. »Serena, Serena«, stand darauf. »Ich kann nicht aufhören, deinen Namen zu singen«. Und darunter: »In Liebe, Lars und die Whiffenpoofs aus Yale«. »Das war ja klar!«, schnaubte Blair und rauschte davon. Wenn sie so eine Schlampe wäre wie Serena und mit jedem einzelnen Whiffenpoof geschlafen hätte, wäre sie auch von Yale aufgenommen worden. Mrs Ms Büro war ganz in Rot, Weiß und Blau gehalten. Die Tapete war blau-weiß gestreift. Der Teppich rot.

Das Sofa aus dunkelblauem Samt. Der Sessel aus rot-weiß gestreiftem Chintz. Sehr patriotisch. Dasselbe galt für Mrs M: Sie hatte einen altjüngferlichen Hosenanzug aus blauem Leinen an, ihr Lippenstift war rot, ihre Haut kalkweiß, die Fingernägel wieder rot. Nur ihre Haare, die gelockt und braun waren, widersetzten sich dem Farbschema. »Du gefällst mir sehr gut mit dem kessen Herrenschnitt«, bemerkte Mrs M, als Blair ins Zimmer trat. Das wundert mich gar nicht, du alte Lesbe, dachte Blair.

Sie lächelte höflich und strich sich über den Kopf. »Danke.« Tief im Inneren war sie erleichtert, dass der Schultag verstrichen war, ohne dass irgendwer – nicht einmal ihre Mutter – bemerkt hatte, dass ihre naturbraunen Haare zwischenzeitlich mal signalgelb gewesen und wieder dunkelbraun überfärbt worden waren. Die Haarstylistin hatte ihre Sache ziemlich gut gemacht, Blair fand aber, dass das Braun zu gleichmäßig und dadurch ziemlich künstlich aussah, und außerdem juckte ihre Kopfhaut von der ganzen Färberei wie verrückt."