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Kritischer Erfolgsfaktor Körper?

Kritischer Erfolgsfaktor Körper?

Jana Leidenfrost

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2006

ISBN 9783866180482 , 403 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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27,99 EUR

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2 Körperperspektiven (S.21)

2.1 Das Leib-Seele-Problem als unendliche Geschichte

Wenn ihr’s nicht erfühlt; ihr werdet’s nicht erjagen! Goethe, Faust

Bis zum 17. Jahrhundert gab es kaum Zweifel darüber, dass Gott die Menschen, die Tiere und Pflanzen erschaffen hat. Doch dann erklärte der Physiker und Philosoph Galileo Galilei die Vorgänge in der Welt und viele Naturgeschehnisse auf mathematische Weise, womit Gott nicht länger im Zentrum des Universums stand. Dieses neue Weltbild brachte unausweichlich eine Auseinandersetzung zwischen den neuen Naturwissenschaften und der Kirche.

1631 entwickelte der Mathematiker und Philosoph Descartes eine Vorstellung vom Menschen, die Kirche und Wissenschaft genügte. Er trennte Geist und Körper und definierte zwei unabhängige Existenzen. Für ihn gab es eine körperliche und eine geistige Wirklichkeit, und die geistige bedient die körperliche: „Ich denke, also bin ich."

Auf der einen Seite steht damit der Körper als Materie, als funktionell erfassbarer Gegenstand, später auch als das sinnlich- sündiges Fleisch. Auf der anderen Seite existiert der unsterbliche Geist, der das Denken, die Wünsche, die Gefühle bestimmt und der weder den Gesetzen der Physik unterliegt, noch materiell erfassbar ist, weil er als körperlos gilt. Gleichwohl glaubte Descartes an eine Wechselwirkung zwischen beiden Seiten. Die Trennung von Körper und Geist bzw. von Leib und Seele8 ging als „Cartesischer Dualismus" in die Wissenschaftstheorie ein (vgl. Miketta, 1994; Sallinger, 1989).

Als Paradigma, das eine scharfe Trennung von körperlichen und mentalen Vorgängen repräsentierte, hat es die Basis für ein Verständnis des Körpers als Maschine und die Entwicklung einer seelenlosen Körpermedizin im Gegenzug zu einer körperlosen Seelenmedizin gelegt.

„Hier die Kliniken für Körper ohne Seelen und dort die Neurosenkliniken für Seelen ohne Körper", beschreibt der Psychosomatiker Uexküll die Situation, die bis heute an vielen Stellen zu beobachten ist (Miketta, 1994, S.17). Vor allem die Interaktion zwischen körperlichen und seelisch-geistigen Vorgängen ist noch immer unklar und wird erst nach und nach unter Vereinigung alten Wissens und neuer Forschungen (wie beispielsweise der Psychoneuroimmunologie) erkundet.

2.2 Schnittstelle zwischen Individuum und Welt

Der Körper lebt, das Gefühl spürt und das Bewusstsein weiß das Leben. (Autor unbekannt)

Der Körper ist die Schnittstelle zwischen dem Individuum und der Welt. Er bildet einerseits die natürliche Grenze zwischen Ich und Nicht-Ich und gleichzeitig das Medium, das es uns ermöglicht, mit der Welt in Beziehung zu treten. Dabei erlauben es erst die Sinnesorgane des Körpers, dass wir die Umwelt wahrnehmen. Gleichwohl kann jeder Mensch über seinen Körper gestaltend auf seine Umwelt einwirken.

Erst der eigene Körper ermöglicht es also dem Individuum, sich seine Welt zu erschließen. „Er ist der ‚Zugang‘ zu unserer Welt, zu den anderen Menschen und zu den Dingen, und umgekehrt erreichen wir diese ‚über‘ unseren Leib." (Grupe, 1982, S. 65).

In den meisten Handlungen unterscheidet sich die Person nicht von ihrem Körper, sondern erlebt ihn als integralen Bestandteil. Der Begriff „Leib-Sein" oder auch der Ausdruck „Der Leib, der ich bin", beschreibt dieses spezifische Verhältnis zwischen Ich und dem Körper, bei dem beide eine Einheit bilden und der Körper nicht getrennt wahrgenommen wird.