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Real-Time Enterprise in der Praxis - Fakten und Ausblick

Bernd Kuglin, Heinz Thielmann

 

Verlag Springer-Verlag, 2005

ISBN 9783540270737 , 599 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

54,99 EUR


 

IV. Die technische Prozessunterstützung (S. 213-216)

Sollen Geschäftsprozesse über Funktionsbereiche und Unternehmensgrenzen hinweg weiterautomatisiert werden, ist eine durchgehende Applikationslandschaft notwendig. Die Basis dafür ist ein gemeinsames, offenes und unternehmensübergreifendes Netz. Ein erster Schritt in diesem Feld ist die Überführung des Datenbestandes in eine einheitliche Informationsstruktur zum Beispiel durch Content Management Systeme. Eine weitere entscheidende Rolle spielt die Konsolidierung der fragmentierten Kommunikationslandschaft über alle Medien und Applikationen hinweg.

Shai Agassi
Die Evolution von Geschäftsprozessen in Echtzeit


Neue Technologien waren schon immer eine treibende Kraft hinter Veränderungen – und gleichzeitig auch ein wichtiges Mittel, um Veränderungen zu bewältigen. Unternehmen verfügen heute über mehr als genug Rechenleistung, Netzwerk-Connectivity und Funktionalität, die ihnen umfangreiche, komplexe Anwendungen ermöglichen. Um ihren Erfolg zu sichern, müssen Unternehmen ein Konzept, quasi ein „Geheimrezept", entwickeln, das ihr Wissen über die Anforderungen ihrer Kunden mit der Fähigkeit verknüpft, diese mit der gesamten Leistungskraft modernster Technologie zu erfüllen. Aber selbst wenn Unternehmen dieses Konzept tatsächlich aufsetzen, besteht weiterhin das zentrale Problem, dass ihr „Rezept" nicht lange geheim bleibt. Produktinnovationen, die Firmen noch vor 20 Jahren einen Vorteil über ein halbes Jahrzehnt bescherten, durchdringen heute das Wirtschaftsökosystem in weniger als drei Monaten. Der einzige nachhaltige Wettbewerbsvorteil ist die Fähigkeit, sich stets dem Wandel anzupassen.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Konzept des Echtzeitunternehmens – oder Real-Time Enterprise – als genereller Lösungsansatz herausgebildet. Ein Real-Time Enterprise erfordert ständigen Wandel und ultimative Flexibilität bei der Neugestaltung von Geschäftsprozessen, um sich an einen schnelllebigen Markt anzupassen. Bei der Vision des so genannten „Evolving Enterprise" hingegen wird ein Unternehmen als Organismus betrachtet, der ständig neue Prozesse assimiliert und adaptiert. Dabei wandelt sich der Organismus, um besser auf aktuelle Bedingungen zu reagieren oder um sich gegenüber anderen Organismen, die ebenfalls um den Erfolg kämpfen, einen Vorteil zu verschaffen. Um sich in ein „Evolving Enterprise" zu wandeln, müssen Unternehmen ihre Technologiebasis und ihre Prozesslandschaft neu strukturieren. Dabei gilt es, den Spagat zu schaffen zum einen zwischen einem kürzeren Change- Management-Zyklus, den eine sich rasch entwickelnde Strategie erfordert.

Und zum anderen der Wahrung der Flexibilität in der IT-Umgebung, die notwendig ist, um die Prozesse mehr oder weniger spontan umzugestalten. All das muss parallel zur Reduzierung der Kosten umgesetzt werden. SAP(r) ist überzeugt, dass der Schlüssel zu diesem Wandel darin liegt, die Geschäftsprozesse an sich in den Mittelpunkt zu stellen. Das erlaubt, eine umfassende Infrastruktur aufzubauen, die auf eine Reduzierung der Kosten und eine Beschleunigung der Evolution als Reaktion auf die Marktkräfte ausgerichtet ist.

Die Zukunft im Blick

Betrachten wir kurz den Scheideweg, an dem AT&,T vor 60 Jahren stand, als es darum ging, wie Ferngespräche zukünftig vermittelt werden sollten. Damals wurden die meisten solcher Anrufe manuell von vielen Mitarbeitern in großen Schaltzentralen vermittelt. Als sich die Manager und Technologieexperten von AT&,T Gedanken über die Zukunft machten, erkannten sie, dass die Anzahl der Gespräche kurz vor der Explosion stand und exponentiell wachsen würde. Der Grund, neue Technologien hatten die Kapazität von Fernleitungen erhöht und damit dazu beigetragen, dass Ferngespräche wesentlich günstiger und attraktiver wurden. Aber AT&,T erkannte auch schnell, dass das Unternehmen letztendlich die gesamte Bevölkerung der Vereinigten Staaten als Ferngesprächsvermittler würde einstellen müssen, wenn die Firma die alte Vermittlungsmethode beibehielte. Deshalb führte das Telefonunternehmen eine neue Art eines automatischen Vermittlungs- und Wähl-Systems auf der Basis von 3- stelligen Vorwahlbereichen ein. Damit konnten die Teilnehmer selbst wählen und ihre Gesprächsverbindungen aufbauen.