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Der Tod aus Ärztehand

Robert Kovarik

 

Verlag Robert Kovarik, 2007

ISBN 9783939845355 , 410 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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15,90 EUR


 

Paradiesraum
10:16 Uhr
(S. 196-198)

Am Mittag des nächsten Tages riss Martha das gestrige Blatt von dem Wandkalender an ihrem Bett ab. Mit einer Hand tastete sie unter ihr Kopfkissen. Dann ergriff sie das medizinische Buch. Es war ein Repetitorium, in dem alle wichtigsten Krankheiten mit ihren Prognosen, Diagnosenverfahren und Behandlungsmöglichkeiten der Reihe nach alphabetisch angeordnet wurden.

Sie zog das Repetitorium heraus und öffnete die Indexseiten. Dann suchte sie nach einigen Begriffen, die sie interessierten und studierte aufmerksam all das, was an den zutreffenden Seiten stand. Ihre Miene begann einen immer mehr verzweifelten Ausdruck zu bekommen.

Von Zeit zu Zeit deckte Martha ihre Beine ab und beobachtete sie mit der zunehmenden Angst dabei. In dem Buch waren viele ihr unbekannte Krankheiten aufgelistet. Der Martha wurde schmerzhaft bewusst, dass sie zwar an unzähligen Krankheiten erkranken kann, aber sterben wird sie nur an der einen einzigen. An der ihren.

Welche von diesen Diagnosen wird das sein? Ihre genaue Beschreibung steht längst in diesem medizinischen Buch da. Sie kann es nachlesen, nur weiß Sie die genaue Seite noch nicht.

Wird das ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, ein Krebs oder gar ein Mord sein?

Keiner weiß vorher, meistens, und es ist gut so, auf welcher Seite des Repetitoriums sein Tod schon längst beschrieben steht.

Einiges werden die teuren Bluttests von heute früh vielleicht schon morgen zeigen.

Hoffentlich Gutes.

Was wird das sein?

Martha kam sich vor wie vor einer Urteilsverkündung oder gar Hinrichtung.

Was wäre, wenn der sauteure Test was Schlimmes zeigen würde?

Lieber noch nichts wissen. Alles in die Zukunft verschieben. Auch wenn sie nur wenige Jahre, wenige Monate, wenige Wochen, wenige Tage oder nur wenige langen Minuten bedeuten mag.

Martha hatte Angst vor der schrecklichen Wahrheit, die sie einerseits zu wissen wünschte, andererseits so fürchtete. Sie spürte in der Luft etwas Drohendes zu stehen und zu lauern.