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Burkhard Plemper

 

Verlag Hogrefe AG, 2007

ISBN 9783456943930 , 47 Seiten

Format PDF, OL

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4 Demenz und Lebensqualität (S. 23-24)

4.1 Die Herausforderung

In den letzten Jahren haben die medizinische, psychologische und interventionsgerontologische Forschung deutlich gemacht, dass bei frühzeitiger Diagnostik einer Demenz durchaus Möglichkeiten bestehen, den Verlust kognitiver, als auch alltagspraktischer Kompetenz mittels geeigneter psychosozialer Interventionsmaßnahmen zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu stabilisieren. In vielen Veröffentlichungen aus dem Praxisbereich wird zudem betont, dass weniger ein zu forscher und falsche Hoffnungen weckender rehabilitativer Aktivismus die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen bestimmen sollte, sondern vielmehr die Entwicklung einer veränderten menschlichen Haltung im Umgang mit der Demenz. Dies könnte für die betroffenen älteren Menschen selbst, als auch für ihr gesamtes soziales Umfeld ein befriedigenderes Leben mit der demenziellen Erkrankung ermöglichen. Demnach ist die Suche nach geeigneten Interventionsmaßnahmen charakterisiert als die Suche nach einem schmalen Grat von Akzeptanz und verständnisvoller und behutsamer Förderung, der sich zwischen einer resignierenden Haltung gegenüber dem «Schicksal» der Demenz einerseits und den hochgesteckten Erwartungen an eine weitgehende Wiederherstellung verloren gegangener Kompetenzen andererseits, bewegt.

In dem Maße, wie sich chronisch-degenerative Krankheiten vor allem durch ihre Irreversibilität auszeichnen, Kuration nicht mehr möglich erscheint, muss zugleich der Blick von diesem klassischen medizinischen Paradigma hin zu einer Aufrechterhaltung und Stabilisierung von Lebensqualität gewendet werden. Die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität gilt in Medizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaften und Gerontologie zunehmend nicht nur grundsätzlich als relevantes Kriterium für die Überprüfung der Wirksamkeit therapeutischer Interventionen, sondern insbesondere bei chronischer Krankheit als vorrangig zu erreichendes Ziel. Die psychologisch orientierte Wohlbefindens- und Gesundheitsforschung weist dem Begriff der Lebensqualität seit langem eine zentrale Rolle zu. Aufgrund der vielfältigen Einbettung dieses Begriffs in unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen, Forschungskontexte und -traditionen ist es bisher nicht gelungen, eine eigenständige Theorie der Lebensqualität im Alter hervor zu bringen. Insofern sind auch die vielfältigen Facetten dieses Begriffs unterschiedlich gut erforscht, wobei die Forschung im Hinblick auf Demenzerkrankungen noch am Anfang steht.

4.2 Wie definiert sich Lebensqualität?

In Deutschland fand der Begriff seinen Ausgang in der Wohlfahrts- und Sozialindikatorenforschung: Das Konzept der Lebensqualität stellt einen «mehrdimensionalen Wohlfahrtsbegriff dar, der gute «objektive» Lebensbedingungen und hohes «subjektives» Wohlbefinden umfasst und neben der individuellen Bedürfnisbefriedigung auch die kollektive Wohlfahrt mit einbezieht», schreibt W. Glatzer im Jahr 1998. (Glatzer 1998: 428, vgl. Glatzer/Zapf 1984 und Noll 1997). Die Lebensqualität von Individuen und Gruppen zeichnet sich somit durch das Niveau und Zusammenspiel einzelner Lebensbedingungen und der Komponenten des subjektivenWohlbefindens aus.