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Schnittstellen - Warum ich mich immer wieder selbst verletzen musste

Anja Abens, Meike Abens

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838706443 , 238 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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4,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

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III. TEIL NOTAUSGANG (S. 131-132)

Der Mensch ist ein Mikrokosmos, er ist ein Gewächs, organisch wie eine Frucht, er hat Farbe, Zerbrechlichkeit und Süße. Ihn zu manipulieren, zu konditionieren, bedeutet ihn in ein mechanisches Objekt zu verwandeln – eine Uhrwerk-Orange.
(Anthony Burgess, Uhrwerk Orange)

»Fuck!« Du bist depressiv, oft wütend und ein Pessimist, wie er im Buche steht. Andererseits hast du dir eine interessante Art angeeignet, dich auszudrücken. Zitat: »Fuck! Fuck, fuck, fuck!« Mein inneres Kind ist SECHZEHN Jahre alt! Das Leben ist nicht fair! Ich weiß, dass es das nie gewesen ist, aber während die Erwachsenen das mittlerweile akzeptiert haben, muss ich etwas ändern! Und das wird es, sobald ich erwachsen genug dazu bin und die nötige Macht dazu habe! Du bist ein Brutalo, der alle kontrolliert. Aber überleg mal, ob du Freunde hast. Nein? Ich wusste es. Vielleicht solltest du nicht so viele verprügeln. Du bist geisteskrank, verrückt und völlig irre … willkommen in unserer Organisation! (Meike)


9. KAPITEL


Meike »Meike, wir müssen mal reden. Ganz in Ruhe«, sagt meine Mutter. »Wenn du nicht mehr zur Schule willst, dann müssen wir uns etwas anderes überlegen.« Im ersten Moment versuche ich auszuweichen, aber ich weiß, dass sie recht hat. Ich kann nicht nichts tun. Aber was soll ich tun? Einen Job suchen, arbeiten gehen? Arbeiten ist sicher besser als Schule. Und arbeiten ist sicher auch besser als zu Hause zu hocken und sich zu langweilen.

Ich kann mit Langeweile nicht umgehen. Dann mach ich immer nur dummes Zeug, zu viel essen oder die Sache mit dem Spiegel … Meine Mutter räuspert sich. »Ich hätte eine Idee, aber ich weiß nicht, wie du sie findest.« Sie hat eine Idee? Sie zeigt mir diesmal nicht das Ende der Sackgasse, in der ich stecke, sondern hat eine Idee, daraus fortzukommen? Ich bin gespannt. Und ich bin skeptisch. »Du könntest ein Praktikum machen, bei einem Bestatter …«

Ein Praktikum bei einem Bestatter! »Wäre das vielleicht etwas für dich?« Ja! Und ob! Ich bin dabei!, denke ich, kann im ersten Moment aber nur nicken, so überrascht bin ich. Ich dachte immer, dass meine Mutter meine schwarze Kleidung nicht gern sieht und dass sie mich von den Themen, die mit dem Tod zu tun haben, fernhalten will. Aber sie hat tatsächlich vorgeschlagen, dass ich ein Praktikum bei einem Bestatter machen soll. Krass!

Der beste Vorschlag aller Zeiten. »Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, vielleicht ist es auch gar nichts für dich –« »Doch! Klar! Das ist eine super Idee! Ich würde gern beim Bestatter arbeiten. Das ist bestimmt interessant.«