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Der Löwe der Blutrache - Karl May´s Gesammelte Werke Band 26

Karl May

 

Verlag Karl-May-Verlag, 1999

ISBN 9783780215260 , 557 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR

  • Im Reiche des silbernen Löwen - Karl May´s Gesammelte Werke Band 28
    Bei den Trümmern von Babylon - Karl May´s Gesammelte Werke Band 27
    Old Surehand II - Karl May´s Gesammelte Werke Band 15
    Old Surehand I - Karl May´s Gesammelte Werke Band 14
    In den Kordilleren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 13
    Dracula - Roman
    Der Schut - Karl May´s Gesammelte Werke Band 6
    Durch das Land der Skipetaren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 5
  • In den Schluchten des Balkan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 4
    Von Bagdad nach Stambul - Karl May´s Gesammelte Werke Band 3
    Durchs wilde Kurdistan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 2
    Durch die Wüste - Karl May´s Gesammelte Werke Band 1
    Der Ölprinz - Karl May´s Gesammelte Werke Band 37
    Der Schatz im Silbersee - Karl May´s Gesammelte Werke Band 36
    Das versteinerte Gebet - Karl May´s Gesammelte Werke Band 29

     

     

 

 

12. Der ‚Vater der Gewürze‘ (S. 353-354)

Am anderen Morgen machten wir frühzeitig das Floß wieder flott, um die Fahrt fortzusetzen. Sie verlief ohne alle Gefahr. Die den Haddedihn feindlichen Stämme hatten sich jetzt im Frühjahr in das Innere der Dschesireh zurückgezogen. Das war der Grund, dass wir ganz ohne ein erwähnenswertes Ereignis bis in die Gegend kamen, wo der von Kerkuk herbeifließende Adhem in den Tigris mündet.

Der Hauptstrom hatte der Mündung seines Nebenflusses gegenüber eine lange, immer schmaler werdende Bucht in das Ufer gegraben, deren Ränder dicht mit Gebüsch eingesäumt waren, ein Umstand, welcher uns, obgleich es noch nicht dunkel war, veranlasste, das Floß in diesen Einschnitt zu treiben, um dort zu übernachten. Wir ruderten und stakten das Kellek bis ganz hinter, befestigten es am Ufer und schafften zunächst die Pferde an das Land, dann auch alles andere, was sich auf dem Floß befunden hatte.

Da wir sahen, dass sich kein menschliches Wesen in der Nähe befand, setzten wir uns auf und galoppierten eine tüchtige Strecke in das Land hinein, denn eine solche Bewegung tat den Tieren not. Wieder zum Fluss zurückgekehrt, ließen wir sie grasen und sammelten dürres Holz zu einem Feuer für die Nacht, es war davon mehr als genug vorhanden. Dann hielten wir unsere Abendmahlzeit. Wir hatten vielleicht nur noch eine Viertelstunde bis zum Abend, denn die Sonne war schon untergegangen und die Dämmerung ist in jenen Gegenden von sehr kurzer Dauer, da sahen wir jenseits des Tigris ein Floß erscheinen, das von den Fluten des Adhem in den Hauptstrom getragen wurde. Es befanden sich drei Männer auf diesem Kellek, welches kleiner als das unsrige war. Zwei dieser Männer bewegten die Ruder.

Der dritte saß ohne Beschäftigung in der Mitte des Flosses. Die Lammfellmützen, welche ihre Köpfe bedeckten, ließen vermuten, dass diese Leute Perser seien. „Schau, Sihdi“, sagte Halef, „das sind iranische Schiiten, die über das Gebirge gekommen sind und sich in Tase Khurmatly ein Floß gebaut haben. Wohin mögen sie wollen?“ „Jedenfalls flussabwärts, sonst würden sie anstatt des Kellek Pferde haben.“ „Ja, sie wollen flussab, aber heute nicht mehr. Allah! Siehst du, dass sie zu uns herüberlenken?“

„Leider! Sie sind derselben Ansicht wie wir, nämlich dass sich diese Bucht vortrefflich zum Nachtlager eignet.“ „Wollen wir dulden, dass diese Vögel sich hier bei uns einnisten?“ „Wir können nichts dagegen haben.“ „Ich denke doch!“ „Nein. Ist dieser Ort unser Eigentum?“ „Nein, aber wir sind vor ihnen hier angekommen, und wer zuerst das Zelt betritt, der bekommt zuerst zu essen, sagt das Sprichwort.“