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Jerry Cotton 2796 - Blutiger Schnee

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN 9783838706276 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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"(S. 20-21)

»Und deswegen holst du mich mitten in der Nacht aus dem Bett?«, sagte Phil, als wir in den Jaguar stiegen. »Damit ich dir zusehe, wie du mit einem kleinen Gauner auf der Feuertreppe rumturnst?« »Dein Einsatz kommt gleich«, erwiderte ich grinsend, »jetzt geht’s zu den Damen der Nacht. Du kannst doch mit Frauen …«

Ich steuerte den Hafen an, fuhr etwas langsamer als gewöhnlich, weil das Licht meiner Scheinwerfer im dichten Schneetreiben blendete und selbst meine neuen Winterreifen auf dem glatten Boden nicht so griffen wie sonst. Unterwegs brachte ich Phil auf den neusten Stand. »Gut möglich, dass Dexter schon wieder auf der Pirsch ist.« »Bei dem Dreckswetter?«, erwiderte Phil ungläubig. »Da hab ich Lust auf heißen Kaffee … nicht auf heißen Sex.« »Dexter vielleicht schon … auf Sex und aufs Morden. Er war zehn Jahre außer Gefecht. Ich glaube kaum, dass sich ein mieser Killer wie der ändert.« »Und warum lassen sie ihn frei?«

»Weil der Seelenklempner glaubt, dass er seinen Trieb im Griff hat, nehme ich an. Hoffen wir, dass er recht hat und Dexter nur scharf auf Sex ist.« Am Ende der Straße tauchten die Umrisse der Lagerhäuser im Hafen auf. Viel war dort nicht mehr los, seit die meisten Container in Jersey verladen wurden. Außer ein paar Straßenlampen und den Positionslichtern eines Frachters, der auf der anderen Seite des Kanals in Staten Island festgemacht hatte, war kaum etwas zu sehen. Eine verlassene Gegend, wie geschaffen für zweifelhafte Geschäfte mit Sex und Drogen. Wir fuhren nicht zum ersten Mal hin und kannten uns bestens aus. Auch in dem dichten Schneetreiben wussten wir, wo sich die Prostituierten aufhielten.

Die meisten wurden auch bei einem solchen Sauwetter von ihren Zuhältern gezwungen, auf Freier zu warten. Gerade in ihrem Geschäft zählte jeder Dollar, egal ob sich die leicht bekleideten Mädels den Arsch abfroren. In meinem schnittigen Jaguar machten wir sicher einen verlockenden Eindruck auf sie. »Reiche Ärsche«, bei denen ordentlich was zu holen war. Kaum waren wir nach rechts abgebogen und fuhren langsam an den Lagerhallen vorbei, kam auch schon eine der Frauen über den verschneiten Asphalt getippelt und beugte sich zum Beifahrerfenster hinunter.

Sie trug eine Pelzjacke, die einen tiefen Einblick auf ihre verfrorene Oberweite gewährte, und einen Minirock. Ich ging jede Wette ein, dass sie den nächsten Tag im Bett verbringen würde – mit einem heftigen Schnupfen. Phil ließ das Beifahrerfenster herunter und blickte in ihren Ausschnitt. Sie hatte zwei Pfund Silikon in der Bluse. »Na, ihr beiden Hübschen?«, begrüßte sie uns heiser. »Scharf auf einen flotten Dreier im warmen Hotelzimmer?«

Phil zeigte ihr das Foto von Brad Dexter und seinen FBI-Ausweis. »Wir haben nur eine Frage, Schätzchen. War dieser Mann heute Abend hier?« »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte sie, ohne sich das Foto anzusehen. »Bei dem Sauwetter würde ich nicht mal meine Großmutter erkennen, und die ist, weiß Gott, hässlich genug.« »Sehen Sie sich das Foto doch erst mal an«, forderte Phil sie auf. Er hatte das Foto des Verdächtigen auf sein Handy geladen und hielt ihr das Display unter die Nase. »Es ist wichtig.« »Bei euch ist doch alles wichtig«, erwiderte sie abfällig.

»Fragt uns alle paar Tage ein Loch in den Bauch und wollt anschließend umsonst eine Nummer schieben. So haben wir nicht gewettet.« Phil blickte mich grinsend an. »Sie spricht vom NYPD.« Zu der Frau sagte er: »Hören Sie zu, Schätzchen. Sie wissen, dass es verboten ist, in diesem Viertel auf Freier-Jagd zu gehen. Wie wär’s, wenn wir Sie eine Nacht zu den Mörderinnen in eine Zelle sperren?« »Soll das eine Drohung sein? Ich bin keine solche, oder sehe ich vielleicht so aus?"