dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Das Glück beginnt in dir - Gute Gedanken für jeden Tag

Anselm Grün

 

Verlag Verlag Herder GmbH, 2010

ISBN 9783451336263 , 256 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz frei

Geräte

6,99 EUR


 

1. JANUAR
Das neue Jahr segnen


Ganz gleich, wie Sie das neue Jahr beginnen, allein oder in Gemeinschaft, schweigend oder feiernd, ein guter Weg ist es immer, das neue Jahr zu segnen: Stellen Sie sich aufrecht hin und erheben Sie die Hände zur Segensgebärde. Halten Sie die Hände über dem Kopf nach vorne geöffnet und senden Sie den Segen durch Ihre Hände zu allem, was Ihnen im neuen Jahr begegnen wird. Vertrauen Sie darauf, dass Gottes Segen durch Ihre Hände in alles hineinfließt, was Sie in diesem Jahr in die Hand nehmen und anpacken werden. – Versuchen Sie, jeden Tag im Januar mit dieser Segensgebärde zu beginnen. Schicken Sie den Segen in die Räume Ihrer Wohnung und zu den Mitgliedern Ihrer Familie und zu Ihren Freunden. Senden Sie den Segen auch in die Räume, wo Sie arbeiten, und zu den Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten. Dann werden Sie den Tag anders erleben. Sie gehen überall in gesegnete Räume und werden gesegneten Menschen begegnen. Das wird auch Ihnen Segen bringen.

2. JANUAR
Spuren einer Liebe …


Wenn wir überlegen, was wir als Vermächtnis den Menschen hinterlassen möchten, was wir mit unserem Leben eigentlich ausdrücken möchten, dann werden wir nicht mehr um unsere Krankheit und unsere Einsamkeit kreisen, dann wird uns das Geheimnis unseres Lebens aufgehen, dass wir endliche Menschen sind, die auf ihrem kurzen Weg in dieser Welt Spuren einer Liebe hinterlassen möchten, die den Menschen nach uns den Weg in neue Dimensionen weisen, in die Dimension der göttlichen Liebe, die schon unser eigenes Leben verwandelt und ihm einen unendlichen Sinn schenkt.

3. JANUAR
Erinnerungszeichen


Rituale sind Erinnerungszeichen. Sie bringen das, was ich vom Kopf her weiß, in mein Herz und in mein Inneres. Sie erinnern mich daran, dass Gott bei mir und in mir ist. Wir brauchen solche Erinnerungszeichen, damit wir nicht vergessen, wer wir eigentlich sind: Söhne und Töchter Gottes. Sie rufen uns ins Bewusstsein, dass Gott mit uns geht und uns auf unseren Wegen schützt und segnet.

4. JANUAR
Feste haben heilende Wirkung


Feste bringen einen wesentlichen Aspekt unserer Seele zur Sprache. Ein Fest feiert man nur, wenn man davon leben kann, und indem wir ein Fest feiern, kommt in unserer Seele etwas Wichtiges in Bewegung. Unsere Gefährdungen werden angesprochen, aber zugleich sind auch Wege aufgezeigt, wie die Gefährdungen überwunden werden können. Feste haben eine heilende Wirkung. Denn wenn wir uns ihrem Rhythmus überlassen, kommt auch unsere Seele und mit ihr unser Leib in einen gesunden Rhythmus.

5. JANUAR
Annehmen, zulassen


Wer die Welt nicht sehen will, wie sie wirklich ist, der wird mit ihr ewig im Streit liegen und so nie in sich selbst zur Einheit finden. Das zeigt uns jemand, der sich weigert, die Welt so zu nehmen, wie sie ist, und der sich lieber in seine eigene Scheinwelt flüchtet. Ein Mensch, der die Welt anders haben will, als sie ist, weil sie seinem Willen entgegensteht, wird ständig mit sich und seiner Umwelt zerstritten sein.

Die Welt annehmen, wie sie ist, ist daher nicht nur entscheidend für die Erkenntnis der Wahrheit, sondern auch für die Selbsterfahrung und Grundstimmung des Menschen. Der Grundsatz «Ich kann nur ändern, was ich angenommen (zugelassen) habe», gilt auch für unsere Beziehung zur Welt.

6. JANUAR
Das göttliche Kind


Im Matthäusevangelium sind es Magier, die das Kind anbeten, Sterndeuter, Traumdeuter, Männer aus der Ferne. Die Tradition hat in ihnen Könige gesehen. Drei Könige sind es, weil sie für die drei Bereiche des Menschen stehen, für Leib, Seele und Geist, für Verstand, Gefühl und Willen. Königliche Menschen sind es, die sich ihrer Würde bewusst sind. Und dennoch fallen sie nieder vor dem göttlichen Kind, weil sie in ihm etwas erkennen, was ihnen fehlt: einzigartiger Ausdruck Gottes in der Welt.

7. JANUAR
Königliche Menschen


Die drei Gaben der Magier zeigen auch, wer wir eigentlich sind, welchen Traum Gott von uns geträumt hat. Wir sind königliche Menschen. König ist der, der selber lebt, anstatt von außen gelebt zu werden, der selbst herrscht, anstatt von andern beherrscht zu werden. König ist der ganze Mensch, der zu sich und in sich steht. Und wir sind durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus selbst zu göttlichen Menschen geworden. Gott hat unsere sterbliche Natur verwandelt. In unserer Tiefe sind wir eins mit ihm. Darin besteht unser wahres Wesen. Das göttliche Leben ist in uns. Tief in unserer Seele sind wir schon am Ziel.

8. JANUAR
Lass dich nicht leben!


Lass dich nicht leben. Lebe! Lass dich nicht von außen fremd bestimmen und beeinflussen. Sei du selber! Sei von innen her authentisch und versuche, immer stärker der zu werden, der du bist: Das ist das Ziel eines jeden Lebens. Es ist auch das Ziel des geistlichen Wegs. Auch hier geht es darum, zu mehr Selbstvertrauen und zu stärkerem Selbstwertgefühl zu gelangen. Viele sehen darin einen Widerspruch und meinen, Selbstverwirklichung stehe im Gegensatz zum christlichen Weg der Selbstverleugnung. Doch das stimmt nicht. Es geht nicht darum, sein Ego ins Zentrum zu stellen und es auf Kosten anderer zu verwirklichen. Im Gegenteil: Wir sollten zu unserem wahren Selbst gelangen, zu dem einmaligen Bild, das Gott sich von uns gemacht hat.

9. JANUAR
Fester Grund


Wenn ich auf Gott vertraue, wächst auch mein Selbstvertrauen. Wenn ich in ihm festen Grund verspüre, dann bin ich sicherer. Wirkliche Sicherheit und wirkliche innere Stärke hängt nicht davon ab, dass ich nach außen stark auftrete. Sie hängt davon ab, ob ich mich getragen weiß und mich so annehme, wie ich bin. Das verleiht ein Selbstvertrauen, das auch durch Missgeschicke nicht zerstört werden kann. Denn es liegt tiefer als nach außen zur Schau getragene Sicherheit.

10. JANUAR
Mit der Zeit umgehen


«Leben», so hat jemand einmal gesagt, «das heißt vor allem: mit der Zeit umgehen!» Leben heißt nicht nur, Zeit einfach verbringen, sie «herumbringen». Wir gestalten unser Leben, wir geben ihm Gestalt und Sinn auch dadurch, dass wir bewusst mit unserer Zeit umgehen.

Wir sind allerdings nicht nur auf uns selber gestellt und nicht immer Herren unseres eigenen Lebens. Gerade im Arbeitsleben spüren wir das. Wir können uns nicht aussuchen, was wir täglich zu arbeiten haben. Vieles ist uns vorgegeben und nimmt unsere Zeit in Anspruch. Es ist uns in den seltensten Fällen vergönnt, über unsere Zeit frei zu verfügen. Wir müssen uns auf das einlassen, was uns jeder Tag an Anforderungen stellt. Aber es kommt darauf an, wie ich mich auf die Zeit einlasse und mich auf das einstelle, was da auf mich zukommt. Ich kann die Zeit als Gegner ansehen. Dann werde ich ständig mit meiner Zeit kämpfen. Ich werde versuchen, die Arbeitszeit möglichst schnell hinter mich zu bringen, um mehr Zeit für mich zu haben. Aber auch wenn ich dann Zeit für mich habe, werde ich sie wieder mit vielen neuen Aktivitäten zustopfen.

11. JANUAR
Elementares Lebenswissen


Wir lernen heute viel, aber das elementare Lebenswissen kommt zu kurz, das, was früher durch Tradition oder persönliches Vorbild weitergegeben wurde. Denn nicht nur um anwendbare und verwertbare Fertigkeiten geht es. Zumindest nicht, wenn wir von einem gelingenden oder guten Leben sprechen. Sondern es geht, wenn wir danach fragen, was ein glückendes und sinnvolles Leben ausmacht, auch um die rechte Balance, um den Ausgleich zwischen den unterschiedlichsten Ansprüchen, die auf den Einzelnen von allen Seiten her eindringen, um die rechte Haltung, die wir brauchen, damit wir unser Leben gut bestehen. Um die «Schulung» dieser Balance geht es jeden Tag. Und die Einübung in dieses Gleichgewicht ist immer wieder neu unsere Aufgabe.

12. JANUAR
Offenheit und Neugier


Schon in der Schule geht es nicht immer gleich um den Nutzen, den wir unmittelbar aus dem Lernen und einem konkreten Wissen ziehen. Es geht vielmehr darum, sich in viele Bereiche hineinzuarbeiten, um sich im Leben in seiner ganzen Vielfalt auszukennen und sich in seiner Weite zurechtzufinden. Es ist wichtig und gut, wenn man bestimmte Lerntechniken beherrscht. Aber es braucht für wirkliche Lebenstüchtigkeit noch etwas Anderes und etwas ganz Grundsätzliches: eine Haltung der Offenheit und Neugier.

13. JANUAR
Das rechte Maß


Das richtige Maß zu finden ist die Voraussetzung für ein gesundes Leben. Das rechte Maß meint nicht Mittelmäßigkeit. Was mein Maß ist, das erkenne ich erst, wenn ich über mein Maß hinausgegangen bin. Aber auf Dauer kann ich nicht über mein Maß leben. Sonst werde ich krank und falle in mich zusammen. Und das Maß ist heute wichtig für unser Wirtschaften. Wir können nicht maßlos wachsen. Wir müssen das Maß bewahren, das uns die Schöpfung vorgibt. Sonst beuten wir die Natur aus und verkleinern das Maß, das wir den Nachfahren zugestehen.

14. JANUAR
Mir selbst gerecht werden


In der Gerechtigkeit geht es nicht nur um die soziale Gerechtigkeit, dass ich allen Menschen gerecht werde und die Güter in der Welt gerecht verteile. Vielmehr beginnt die Gerechtigkeit damit, dass ich den verschiedenen...