dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Neuropsychologie der Alkoholabhängigkeit

Neuropsychologie der Alkoholabhängigkeit

Armin Scheurich, Barbara Brokate

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2009

ISBN 9783840920561 , 117 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

19,99 EUR

  • Versicherungsmarketing - Schritte zur erfolgreichen Marktpositionierung mit der SWOT-Analyse
    Guide To Enhancing The International Student Experience For Germany - How to improve services and communication to better match expectations
    Von der Alterungsrückstellung bis zum Basistarif - Aufgaben des Aktuars in der privaten Krankenversicherung im Wandel der Zeiten
    Die Benzinklausel (Kraftfahrzeugklausel) in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung - Eine systematische Darstellung anhand von Entscheidungen der Gerichte und der Paritätischen Kommission
    Saftschubse - Roman
    Jedes Kind kann stark sein - So führen Sie Ihr Kind in ein selbstbewusstes und glückliches Leben. Für Eltern von 8- bis 14-jährigen Schulkindern
    2025 - Die Versicherung der Zukunft
    100 Fragen zur betrieblichen Lebensversicherung
  • Versicherungen mit Beitragsrückgewähr
    Maklerveraltungsprogramme der Zukunft - Ein Ausblick auf zukünfige IT-Systeme zur Unterstützung von Versicherungs- und Finanzvertrieben
    Kunden gewinnen und binden - Mehr verkaufen durch innovatives Marketing

     

     

     

     

     

     

 

 

9 Zusammenfassung (S. 85-86)

In Deutschland sind über 1,5 Millionen Menschen oder 3,1% der erwachsenen Bevölkerung im Alter von 18 bis 59 Jahren alkoholabhängig. Für etwa 90 % der alkoholabhängigen Patienten stellen sich durch den chronischen hohen Alkoholkonsum moderate kognitive Defizite ein, die sich unter fortgesetzter Abstinenz nach drei bis sechs Monaten in der Regel wieder in den Bereich der gesunden Kontrollpersonen verbessern. Diese moderaten Defizite betreffen die Exekutivfunktionen, das nonverbale Denkvermögen, das Gedächtnis, visuell-räumliche Leistungen und komplexe psychomotorische sowie komplexe Aufmerksamkeitsfunktionen.

Diese kognitiven Defizite können als eingeschränktes Lern- und Denkvermögen zu Beginn der Abstinenz die Rückkehr in Schule, Studium und Beruf und die Teilnahme an psychotherapeutischen Programmen erschweren. Sie können sich als Beeinträchtigung der Planung und Steuerung des eigenen Verhaltens negativ auf die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung der Abstinenz auswirken. Psychotherapeutische und auch pharmakotherapeutische Interventionen für die Alkoholabhängigkeit sind wirksam. Allerdings sind die Rückfallraten trotz Therapie hoch und betreffen bereits nach drei Monaten in der Regel 50 % der Patienten.

Bessere Erfolgsraten weist die stationäre Langzeittherapie auf. Hier bleiben auch nach einem Jahr über 70 % der Patienten abstinent. Die moderaten kognitiven Defizite können durch neuropsychologische Therapie, das heißt Stimulation der eingeschränkten Funktionen, schneller wieder in den Normbereich verbessert werden, wodurch für viele Patienten auch die Rehabilitation beschleunigt werden kann. Zusätzlich zu den moderaten kognitiven Einschränkungen können vor allem bei älteren alkoholabhängigen Patienten neuropsychiatrische Syndrome wie Delirium tremens, die Wernicke-Enzephalopathie, die Alkoholhalluzinose oder der alkoholbedingte Eifersuchtswahn auftreten.

Die alkoholabhängigen Patienten haben ferner ein hohes Risiko, auch über die komorbiden Lebererkrankungen kognitive Defizite in Form der hepatischen Enzephalopathie zu erleiden und sie haben ein erhöhtes Risiko für Schädel- Hirn-Traumata, die ebenfalls kognitive Defizite bedingen können.

Neben den moderaten Defiziten erleiden 10 % der alkoholabhängigen Patienten schwere kognitive Defizite wie das persistierende amnestische Syndrom (Korsakow-Syndrom) oder die alkoholindizierte Demenz. Hier sind vor allem kompensatorische Therapiemassnahmen zu treffen, die die Behinderung durch die gravierende amnestische Symptomatik lindern. Dennoch sind diese Patienten dauerhaft auf die Unterstützung und Pflege durch andere angewiesen.