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Chance Energiekrise - Der solare Ausweg aus der fossil-atomaren Sackgasse

Hans-Josef Fell, Carsten Pfeiffer

 

Verlag Solarpraxis bei Beuth, 2006

ISBN 9783410179887 , 176 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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10,00 EUR

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Öl und Gas: Die Reserven schwinden (S. 37-38)

In wenigen Jahren erreicht die Förderung von Erdöl
Ihr Maximum, danach geht sie nur noch bergab.
Die Preise werden steigen – und zwar kräftig.
Von Jörg Schindler und Werner Zittel


Jedes Wachstum stößt irgendwann an seine Grenzen. Dies gilt für körperliches Wachstum von uns Menschen, für wachsende Bevölkerungen, den Verbrauch von in Jahrmillionen angesammelten Energievorräten, oder die Fähigkeit der Atmosphäre, Gase und Partikel aufzunehmen. Die Grenzen des Wachstums machen sich in verschiedener Weise bemerkbar, doch die grundsätzliche Erkenntnis gilt universell: Unbegrenztes Wachstum ist wegen der endlichen Ressourcen in der Natur und der Gesellschaft nicht möglich.

Schon vor mehr als 200 Jahren stellte der britische Ökonom Robert Malthus als erster die These auf, dass die Bevölkerung eines Staates nicht beliebig wachsen kann. Die Ressourcen, die dem Staat zur Ernährung, Kleidung und Energieversorgung seiner Bewohner zur Verfügung stehen, bewegen sich stets innerhalb bestimmter Schranken. Vor nunmehr 35 Jahren schlug sich diese Erkenntnis im Bericht „Grenzen des Wachstums" nieder, den Dennis Meadows und seine Mitarbeiter im Auftrag des Club of Rome erstellten. Sie analysierten die Zukunftsaussichten der Industriegesellschaft und stellten fest: Auch die hochtechnisierte Zivilisation kann sich auf Dauer nicht unbegrenzt ausdehnen.

Man sollte meinen, diese Erkenntnis gehöre mittlerweile zum Allgemeingut. Doch in der gegenwärtigen Debatte um die schwindenden Energiereserven gleicht es beinahe einer Tabuverletzung, wenn man die Endlichkeit der Lagerstätten von Öl und Erdgas in Betracht zieht. Alle Erklärungsmuster scheinen erlaubt, nur dieses eine nicht: dass uns Erdöl und Erdgas in absehbarer Zeit nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Und dass die mit der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen einhergehenden Umweltschäden größer sind, als die Erde und die Zivilisation verkraften kann.

Man unterscheidet materielle Ressourcen in zwei Kategorien: Nicht erneuerbare werden sich innerhalb menschlicher Zeiträume erschöpfen.

Unter erneuerbaren Ressourcen werden all die Stoffe gezählt, die sich ständig von selbst erneuern oder sich durch stete Energiezufuhr immer wieder regenerieren lassen.

Darüber hinaus unterscheidet man auch die Nutzung der Ressourcen: in energetische und stoffliche Nutzung. Bei der energetischen Nutzung dienen die Rohstoffe der Energieerzeugung. Erdöl und Erdgas werden verbrannt, um mit der Wärmeenergie Blockheizkraftwerke oder Turbinen anzutreiben. Diese Turbinen erzeugen Strom. Oder die Wärme dient dazu, Heizungen zu versorgen. Je mehr Heizenergie ein Rohstoff liefert, desto attraktiver ist seine energetische Nutzung. Doch Erdöl und Erdgas kommen in der Erdrinde vor, die Lagerstätten sind endlich. Je mehr dieser kostbaren Rohstoffe verbrannt werden, desto schneller entleeren sich die Lagerstätten. Hinzu kommt, dass beispielsweise Erdöl ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie ist. Sie macht daraus Benzin oder Kunststoffe, nutzt den Rohstoff also auch stofflich aus.

Nur Muskelkraft und Haustiere
Die Nutzung der Energieträger ist eng mit der Dynamik der menschlichen Entwicklung verknüpft. Der frühe Mensch konnte nur seine eigene Muskelkraft und die seiner Haustiere nutzen, auch setzte er Holz und Torf (Biomasse) ein, um sich am Feuer zu wärmen. Später lernte er, die Kraft des Wassers und des Windes zu zähmen, um Mühlen anzutreiben oder Segelschiffe übers Meer zu steuern.

Mit dem Industriezeitalter begann der Mensch, die so genannten fossilen Energiequellen verfügbar zu machen. Darunter versteht man chemisch gebundene Energievorräte, die sich über Hunderte von Millionen Jahren gebildet haben: Erdöl, Erdgas oder Kohle. Mit der Industrialisierung ging eine beschleunigte Entwicklung der menschlichen Bevölkerung einher, auf heute mehr als sechs Milliarden Menschen.