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Service-orientierte Architekturen - Chancen und Herausforderungen bei der Flexibilisierung und Integration von Unternehmensprozessen

Volker Nissen, Matthias Petsch, Hagen Schorcht

 

Verlag Gabler Verlag, 2008

ISBN 9783834996367 , 228 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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49,44 EUR

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Serviceorientierte Architekturen – Konzept und methodische Herausforderungen (S. 3)

Sven Overhage, Klaus Turowski

Zusammenfassung: In diesem Beitrag werden das Konzept der Serviceorientierung und bestehende methodische Herausforderungen beschrieben, die dem Einsatz in der Praxis entgegenstehen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird die Schaffung einer Entwicklungsmethodik motiviert, die das serviceorientierte Paradigma unterstützt und zur Beantwortung von derzeit noch ungelösten Entwicklungsfragen beiträgt.

Im Rahmen des Beitrags werden die zentralen Elemente einer solchen Methodik vorgestellt und im Detail beschrieben. Darüber hinaus wird ein Vergleich mit dem komponentenorientierten Entwicklungsparadigma angestellt, dessen Ähnlichkeit die Übertragung bzw. Anpassung einzelner Methoden und Werkzeuge für das serviceorientierte Paradigma gestattet.

1 Einleitung

Mit dem modularen Entwicklungsparadigma der Serviceorientierten Architektur, wonach betriebliche Anwendungssysteme durch Auswahl und Orchestrierung eines Bündels von Services realisiert bzw. miteinander integriert werden können, lassen sich zahlreiche Fortschritte erzielen, die in der Literatur bereits seit Langem propagiert werden [Bett2001, S. 302, Beute2002, S. 27f., KoLe2004, S. 117, MDWe2002, S. 7].

So entsteht durch den Zugriff auf einen funktionierenden weltweiten Servicemarkt bei der Anwendungsentwicklung zunächst ein Flexibilitätsgewinn, da einzelne Anwendungsteile bei veränderten Anforderungen leichter durch alternative Angebote ausgetauscht werden können als bei den heutzutage vorherrschenden monolithischen Systemen. Durch die Wiederverwendung bereits realisierter Services ergeben sich darüber hinaus die übrigen mit der Komponentenorientierung bereits verbundenen Zeit-, Qualitäts- und Kostenvorteile gegenüber einer Neuentwicklung [Brow2000, S. 74f., Same1997, S. 11-15].

Weitere vielversprechende Einsatzfelder ergeben sich vor allem bei der Anwendungsintegration, etwa bei der unternehmensübergreifenden Kopplung von Anwendungssystemen zu Interorganisationssystemen oder der Kapselung und Einbindung von Legacy-Anwendungen im Rahmen einer unternehmensinternen Anwendungsintegration [Beute2002, S. 27f., MDWe2002, S. 7]. Ungeachtet der vielen Vorteile können sich bei der Einführung und Anwendung serviceorientierter Architekturen jedoch auch erhebliche Schwierigkeiten ergeben, die dadurch entstehen, dass das modulare Entwicklungsparadigma der Komponenten- und Serviceorientierung noch immer nicht ausreichend methodisch unterstützt wird [MDWe2002, S. 11].

Zwar sind mit XML Web-Services und Serviceorientierten Architekturen mittlerweile ausgereifte Technologien und Konzepte vorhanden, die das Entwicklungsparadigma unterstützen. Dennoch bestehen vor allem unzureichend beantwortete Entwicklungsfragen, die einen Einsatz der Serviceorientierung in der betrieblichen Praxis erschweren: wie erfolgt die Dekomposition einer Aufgabenstellung bzw. eines vorhandenen Legacy-Systems in Services,

wie lassen sich eigenständige Services identifizieren,

wie ist die Eignung bzw. Kompatibilität einzelner Services im Vorfeld der Orchestrierung zu ermitteln,

welche Verschiedenheiten (Heterogenitäten) können zwischen Services auftreten und wie ist mit diesen umzugehen,

wie können die Eigenschaften einer Föderation von Services auf Basis der Eigenschaften der einzelnen Services vorhergesagt bzw. verifiziert werden,

wie soll die Zusammenstellung und Orchestrierung von Services erfolgen etc.?

Neben einer rein technologischen Unterstützung ist es deshalb notwendig, das modulare Entwicklungsparadigma auch durch eine methodische Unterstützung besser zu operationalisieren und in der Praxis handhabbar zu machen. Im Rahmen dieses Beitrags wird auf die wesentlichen Aufgabenstellungen näher eingegangen, die einer methodischen Unterstützung bedürfen.

Diese Aspekte werden zu einer Konstruktionsmethodik zusammengefasst, die die Grundlage einer Konstruktionslehre für die angestrebte ingenieurmäßige Entwicklung von Services und Anwendungssystemen bildet. Zuvor werden im nächsten Kapitel zunächst begriffliche Grundlagen gelegt und Abgrenzungen vorgenommen.