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Strategische Ausschüttungspolitik deutscher Aktiengesellschaften - Dividendenstrategien im Kapitalmarktkontext

Alexander Prokot

 

Verlag DUV Deutscher Universitäts-Verlag, 2007

ISBN 9783835091375 , 275 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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60,23 EUR


 

2 Aktuelle Trends hinsichtlicn des Ausschüttungsverhaltens deutscher Aktiengesellschaften (S. 5)

,Nur Bares ist Wahres - an diese Volksweisheit mögen sich viele Anleger im Zuge fallender Kurse an den Aktienbörsen erinnert haben. Insbesondere Kleinanleger, denen die Aktie als langfristiges Anlageinstrument empfohlen wurde, haben ihre Wertpapiere oftmals nicht rechtzeitig verkauft, um Gewinne zu realisieren. Und selbst frühzeitig während der Börsenhausse meldeten sich Kritiker zu Wort, die den Rückgang der Dividendenrendite sorgsam betrachteten.

Zwar nehmen Anleger bei rechtzeitigem Einstieg an den Kursananstiegen teil, ,,but its left them asset rich and cash poor". , Diese Erfahrung mussten Anleger insbesonclere im Umfeld fallender Kurse machen.

Wenngleich die Entwicklung der Aktienmärkte in den Jahren nach dem Boom aus traditioneller Sicht und im Nachhinein nicht sehr überraschend war, war die Folge bei den Investoren ein statrk erschüttertes Vertrauen.

Der Vertrauensverlust führte unter anderem dazu, dass der Ausschüttungspolitik von Aktiengesellschaften in letzter Zeit seitens des Kapitalmarktes eine steigende Aufmerksamkeit zuteil wurde und auch Forderungen zur Ausgestaltung der Ausschüttungspolitik seitens der Investoren explizit ausgesprochen wurden, insbesondere die praktizierte Dividendenkontinuität auf (zu) niedrigem und somit hohe Flexibilität gewährleistenden Niveau wurde bemängelt. , In den nachfolgenden Ausführungen wird auf die aktuellen Trends in der Ausschüttungspolitik deutscher Aktiengesellschaften sowie im Verhalten der Investoren eingegangen.

2.1 Stellenwert der Dividende und das Prinzip der Dividendenkontinuität

Die Dividende ist in letzter Zeit wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, nachdem in der Hausse 1999/2000 wenige Marktteilnehmer darauf achteten, vielmehr auf wachstumsstarke Unternehmen fixiert waren und auf Kursgewinne spekulierten.

TM Aktionsschützer wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) oder das Deutsche Aktieninstitut (DAI) melden sich zunehmend lautstark zu Wort und kritisieren das Ausschüttungsverhalten deutscher Aktiengesellschaften.

Auch das Auflegen von Aktienfonds wie der DWS Top Dividende der Deutschen Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS) , als auch der jüngst etablierte Aktienindex DivDax , der Deutschen Börse AG auf Anliegen von Marktteilnehmern , sind Indizien für die gestiegene Popularität von Dividenden.

Dass Ausschüttungsentscheidungen auch auf Seiten der Aktionäre zunehmend kritischer bewertet werden, zeigt unter anderem das Beispiel der Deutschen Telekom. Das Unternehmen schaffte im Geschäftsjahr 2003 die Wende und erwirtschafte einen Gewinn pro Aktie von 0,45 Euro.

Der freie Cashflow von 8,3 Mrd. Euro wurde zum Abbau des Schuldenbergs von rund 60 Mrd. Euro (Stand: Ende 2002) verwendet, weshalb auf eine Dividende für die ,Volksaktie verzichtet wurde.

Im September 2003 hatte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick noch eine Dividende von 0,20 bis 0,25 Euro in Aussicht gestellt. , Die Erwartungen der Anleger wurden enttäuscht, was mit einem Kursrückgang quittiert wurde. , Das steigende Bemühen der Investoren, in Ausschüttungsentscheidungen aktiv einzugreifen, wird in diesem Fall daran deutlich, dass Aktionäre verstärkt versuchten, diese Entscheidung zu verhindern. Von insgesamt 17 Gegenantrgen zur Tagesordnung der Hauptversammlung nahmen allein 10 Bezug auf die Dividendenentscheidung. ,

Die hohe Aufmerksamkeit für Dividenden erscheint durchaus gerechtfertigt, tragen sie doch einen wichtigen Teil zur Gesamtaktienperformance bei. Aus dem Vergleich der Entwicklung des Dax-Kursindex mit dem Dax-Perfomanceindex , ist ersichtlich, dass Dividenden über die letzten 15 Jahre 37 Prozent der Gesamtperformance des Dax ausmachten.