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Wissensmanagement im Krankenhaus - Effizienz- und Qualitätssteigerung durch versorgungsorientierte Organisation von Wissen und Prozessen

Sabine Bohnet-Joschko

 

Verlag DUV Deutscher Universitäts-Verlag, 2007

ISBN 9783835054530 , 271 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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49,44 EUR


 

Krankenhäuser nach dem Umbruch Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung zu Leistungs- und Kommunikationsprozessen in deutschen Krankenhäusern (S. 7)

Sabine Bohnet-Joschko, Julian T. Dilling, Joachim R. Abrolat

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Know-IT" wurden in den Jahren 2004 und 2007 bundesweite Befragungen von Krankenhäusern mit den Schwerpunkten Organisation/ Prozessoptimierung, Kommunikation, Technik und Weiterbildung durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen, dass sich die Relevanz einiger Themen in dem Zeitraum verschoben hat: Während 2004 für viele Krankenhäuser die Sicherung der Erlöse im neuen Vergütungssystem vorrangig war, zeigt sich im Jahr 2007 eine Verschiebung hin zu Themen des Qualitäts- und Wissensmanagements.

Einleitung

Die deutschen Krankenhäuser unterlagen seit Anfang der 90er Jahre weit reichenden Reformen, die auf eine Dämpfung der Kosten abzielten. Einen vorläufigen Höhepunkt fand dieser Prozess in der Einführung der deutschen Fallpauschalen (G-DRG) im Jahr 2004. Bis in das Jahr 2002 konnten die Krankenhausaufenthalte anhand der Verweildauern und eines durchschnittlichen Tagessatzes mit den Kostenträgern abgerechnet werden. Spezielle Leistungen wurden über Sonderentgelte oder Fallpauschalen vergütet.

Seit 2003 wurde teilweise fakultativ, ab 2004 deutschlandweit, das G-DRGSystem eingeführt, welches eine durchgängige Abrechnung der Krankenhausleistungen nach fallbezogenen Pauschalen vorsieht. Darüber hinaus transformiert sich das Gesundheitswesen zu einem Dienstleistungsbereich, der sich zunehmend wettbewerblichen Bedingungen ausgesetzt sieht. Diese veränderten Rahmenbedingungen fordern von den Krankenhäusern bis heute eine hohe Anpassung an die neuen Marktanforderungen. Eine Ausprägung dieser neuen Entwicklung waren die gesetzlichen Vorgaben, die im Jahre 2005 das erste Mal von allen Krankenhäusern die Vorlage eines strukturierten Qualitätsberichtes für das Jahr 2004 vorsahen und damit auch das Thema Qualitätsmanagement maßgeblich in die öffentliche Debatte stießen.

Ziel der DRG-Einführung und der Verpflichtung zur Veröffentlichung von Qualitätsberichten war es, Transparenz in den deutschen Krankenhausmarkt zu bringen, Wissen über einen Kosten-Qualitätszusammenhang aufzudecken und gleichzeitig Bürokratieabbau zu betreiben. In dieser Umbruchsituation wurden von der Universität Witten/Herdecke zunächst 2004 und dann 2007 Befragungen durchgeführt.

Übergreifende Fragestellung der Erhebungen war der Umgang der Krankenhäuser mit Wissen und Wissensmanagement in einer Phase des Umbruchs, die durch gesetzlich gefordertes Qualitätsmanagement und starke wirtschaftliche Reglementierungen geprägt ist.

Datengrundlage und methodisches Vorgehen

Die Datengrundlage für die Befragungen ergab sich aus der Grundgesamtheit der Krankenhäuser, die der Definition des KHG § 2 Absatz 1 entsprechen. Ausgeschlossen wurden Vorsorge- und Reha-Einrichtungen, Pflegeheime, Bundeswehrkrankenhäuser, Psychiatrien, Justizvollzugsanstalten und Tageskliniken. Aus der Grundgesamtheit wurden jeweils Zufallsstichproben von 200 Krankenhäusern gezogen, die per Telefon kontaktiert wurden.

Im Jahr 2004 wurden insgesamt 97 Interviews geführt, die Responsequote lag bei 56,4% (28 neutrale Ausfälle). Bei der zweiten Befragung im Jahre 2007 wurden 102 Interviews geführt, die Responsequote lag bei 57% (21 neutrale Ausfälle). Die Befragungen können keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben, die aufgrund der Heterogenität des Krankenhausmarktes fast nur durch eine Vollerhebung gewährleistet werden kann. Ein Vergleich der Stichproben mit der Grundgesamtheit zeigt jedoch eine große Übereinstimmung hinsichtlich der Verteilung auf Regionen, Größenklassen und Träger.

Der im Jahre 2004 entwickelte Fragebogen wurde im Rahmen der zweiten Befragung geringfügig modifiziert und gekürzt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt hierbei war, Vergleichbarkeit der beiden Umfragen zu erhalten. Die Befragungen wurden telefonisch durchgeführt, da diese gegenüber schriftlichen oder Online-Befragungen in der Regel eine höhere Responsequote erzielen.