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Patente in technologieorientierten Mergers & Acquisitions - Nutzen, Prozessmodell, Entwicklung und Interpretation semantischer Patentlandkarten

Andrew Gamble

 

Verlag DUV Deutscher Universitäts-Verlag, 2007

ISBN 9783835090194 , 318 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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60,23 EUR


 

2 Bewertung von Patenten im Rahmen von technologieorientierten M&,A-Aktivitaten (S. 5)

Mergers und Acquisitions (M&,A) werden als Mittel zur Umsetzung von Unternehmensstrategien herangezogen. Mittel- bis langfristige Wachstumsziele sowie Wettbewerbsvorteile lassen sich durch M&,A-Transaktionen realisieren. Im Mittelpunkt von Unternehmensbewertungen, die einer M&,A-Transaktion vorangehen, stehen kiassischerweise bilanzierte materielle Werte. In den letzten Jahren hat jedoch in zahlreichen Branchen eine Verschiebung von materiellen hin zu immateriellen Werten stattgefunden, so daß klassische Bewertungsansätze zu kurz greifen.

Die heutigen Marktwerte einzelner Unternehmen setzen sich im Gegensatz zu früheren Jahren zu 70 bis 80 Prozent aus immateriellen Vermögenswerten, wie z. B. Patenten oder Marken, zusammen (O"Haver 2002, S. 498). Ein prominentes Beispiel für die Dominanz von solchen Intellectual Properties ist das Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb. Mehr als 90 Prozent der im Unternehmen vorhandenen Vermögenswerte werden als immateriell charakterisiert (Smith 2002, S. 3.16-3.17).

Die Verschiebung der Basis des Marktwertes ließ es im Laufe der letzten zwanzig Jahre für Akquisiteure immer schwieriger werden, Intellectual Property wie Patente bei M&,A-Transaktionen zu ignorieren.

„Understanding the relative importance of patents, trademarks, and other proprietary rights in driving, protecting, and monetizing a company"s innovation has become an integral part of successful M&,A strategies. Companies that fail to secure a solid grasp of their IP assets and competitive position put themselves at a severe disadvantage." (O"Haver 2002, S. 498).

Mit dem Voranschreiten der Transformation von Unternehmenswerten weg von materiellen hin zu immateriellen Werten läßt sich eine Lücke in der Forschungslandschaft erkennen: Im Rahmen von technologiegetriebenen M&,A-Transaktionen sollten Patente stärker berücksichtigt werden. Eine systematische Betrachtung der Patente als Unternehmenswert im M&,A-Prozeß fehlt allerdings heute noch. Die Konzeption einer IT-unterstützten Methode zur Strukturierung von Patenportfolios versucht, diese Lücke zu schließen.

Aus Sicht des Akqulsiteurs wird der gesamte M&,A-Prozeß von der Identifikation von Zlelobjekten bis zur Integration der zu akquirierenden Patente beschritten. Für das Verständnis der Konzeption ist ein Grundwissen uber M&,A, den ressourcenorientierten Ansatz sowie Patentbewertungsmethoden nützlich. Empirische Beobachtungen der letzten Jahre belegen die Bedeutung von M&,ATransaktionen als Wachstumsstrategien. Selbst in Zeiten wirtschaftlicher Rezession werden M&,A-Transaktionen als Option der Generierung von Unternehmenswachstum instrumentalisiert (Abschnitt 2.1).

Die Definition des Begriffs M&,A stellt eine große Herausforderung dar. In der Literatur findet sich eine Fülle an Begriffsdefinitionen, in denen M&,A aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. Um den Begriff M&,A transparenter zu machen, werden für die vorliegende Arbeit eine Begriffsdefinition sowie eine Typisierung von M&,A festgelegt (Abschnitt 2.2). Die Konzeption einer IT-unterstützten Methode zur Strukturierung von Patentportfolios setzt an unterschiedlichen Stellen des M&,A-Prozesses an.

Da in der Literatur keine eindeutige Meinung über die Einteilung des M&,A-Prozesses vorherrscht, wird für die vorliegende Arbeit diesbezüglich ebenfalls eine Definition festgelegt (Abschnitt 2.3). Zusätzlich zu den für die Arbeit zu definierenden Grundlagen sind Motive der Durchführung von M&,A-Transaktionen von Bedeutung.