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Die Fructose-Falle - Wie Fruchtzucker dick und krank macht

Anna Cavelius, Detlef Pape

 

Verlag Goldmann, 2015

ISBN 9783641172114 , 288 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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9,99 EUR


 

Fructosearm leben, essen und genießen

Symptome natürlich lindern

Bei einer Fructose-Intoleranz kann es sinnvoll sein, neben einer Ernährungsumstellung weitere Maßnahmen einzuleiten, um die Symptome zu lindern und den Darm zu stärken. Einige Ärzte und Heilpraktiker vertrauen auf eine Bioresonanztherapie, welche die körpereigene Abwehr so stärken soll, dass sich der Körper bei der Darmsanierung selbst helfen kann. Auch homöopathische Mittel können die Selbstheilungskräfte anregen. Befragen Sie, sofern Sie Interesse an diesen Behandlungsmethoden haben, einen Arzt oder Heilpraktiker mit einer entsprechenden Zusatzausbildung.

Bei Blähungen helfen bestimmte Gewürze: Kümmel, Anis, Fenchel und Dill; Kümmel ist am stärksten wirksam. Geben Sie für einen Tee etwas Kümmel in eine Tasse, drücken Sie die Samen mit einem Löffel an, damit die ätherischen Öle austreten, und übergießen Sie sie mit heißem Wasser. Im Drogeriemarkt gibt es auch fertig gemischten Anis-Fenchel-Kümmel-Tee. Helfen kann bei Bauchkrämpfen Schüßlersalz 7 Magnesium phosphoricum in der Potenz D6 oder D12, und zwar als »Heiße 7« – dazu lösen Sie sieben Tabletten in heißem Wasser auf und trinken die Mischung schluckweise. Vorsicht bei Lactose-Intoleranz, da diese Tabletten Lactose enthalten, daher in diesem Fall auf Schüßlersalze in Tropfenform ausweichen.

Eine bessere Fructose-Verträglichkeit kann durch Traubenzucker- beziehungsweise Glucose-Gabe erreicht werden, es gelingt bei den meisten Patienten mit intestinaler Fructose-Intoleranz. Das ist individuell unterschiedlich, da dies von der Menge der funktionierenden GLUT-5-Transporter abhängt. Als Faustregel gilt: pro Gramm Fruchtzucker 1 Gramm Traubenzucker zugeben beziehungsweise zuführen (das Verhältnis sollte immer 1 zu 1 betragen, besser sogar ist ein leichter Glucose-Überschuss), um die Resorption der Fructose zu normalisieren. Auch nach einer Mahlzeit zugeführter Traubenzucker ist wirksam, da Glucose schneller vom Darm aufgenommen wird als Fructose. Beachten Sie jedoch die abführende Wirkung von Traubenzucker in hohen Mengen (das kann zu ähnlichen Symptomen führen wie Fructose-Intoleranz) und behalten Sie die Kalorienmenge durch zugeführte Dextrose im Blick.

Eine Sanierung der Darmflora kann sinnvoll sein, wenn eine Dysbiose im Stuhl bestätigt wurde. Angesichts der Tatsache, dass es kaum einen Menschen mit einer hundertprozentig ausbalancierten Darmflora gibt, ist eine Therapie auf jeden Fall sinnvoll und unschädlich, selbst wenn keine entsprechende Diagnose erstellt wurde. Die Darmflora kann durch eine Fructose-Intoleranz beeinträchtigt sein – in diesem Fall ist der Aufbau der Darmflora durch Anreicherung mit den »richtigen« Darmbakterien hilfreich (vor allem Bifidobakterien und Bakterien des Stammes Lactobacillus acidophilus entweder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder als Bestandteil probiotischer Lebensmittel [siehe auch ab hier]).

Wie Sie wissen, trägt die durch den Abbau von Fructose anfallende Harnsäure zu zahlreichen Krankheiten bei. Neben den bereits erwähnten gibt es noch zahlreiche weitere Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Arthritis und viele mehr, die infolge eines hohen Harnsäureaufkommens entstehen können. Daher lautet unsere zweite Empfehlung: Helfen Sie Ihrem Körper dabei, dieses Übermaß an Säuren schnellstmöglich auszuleiten, mit einer Entsäuerungskur, die einerseits die Säureausleitung forciert und andererseits das mit einer Übersäuerung einhergehende Basendefizit ausgleicht. Eine solche Entsäuerungskur können Sie leicht in Ihren Alltag integrieren.

Eine Darmsanierung und eine Entsäuerungskur empfehlen sich für jeden, der durch Fructose geschädigt ist beziehungsweise der etwas für seine Gesundheit tun möchte. Beispielsweise profitieren Menschen mit einer Lebererkrankung meist sehr von einer Darmsanierung – aufgrund der eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Leber können sie anfallende Bakteriengifte (die vor allem bei einer Fehlbesiedelung entstehen) nicht mehr so gut abbauen. Die Symptome reichen dann von Müdigkeit bis hin zu komatösen Zuständen. Durch eine Darmsanierung bietet man weniger giftproduzierenden Bakterien Raum, und der Allgemeinzustand verbessert sich. Auch in Sachen Darmkrebs scheint es positive Einflüsse von Präbiotika (lösliche pflanzliche Ballaststoffe wie Inulin, Pektin und Haferkleie ) mit einer Neubesiedelung des Darms zu geben.

Doch eine Besiedelung des Darms mit den richtigen Bakterien kann noch mehr: Die richtigen Bakterien sorgen für eine Stabilisierung der Darmzotten durch bestimmte Fettsäuren, die sie produzieren. Sie sorgen dafür, dass schädliche Eindringlinge wie Krankheitserreger und Pilze aus dem Darm ferngehalten werden, und stärken das Immunsystem.

Den Darm sanieren

Eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmflora, ist selbst einer der möglichen Auslöser einer Fructose-Intoleranz. Im Laufe der Erkrankung verstärkt sich diese Darmfehlbesiedlung weiter – und zwar so extrem, dass aufgrund der daraus folgenden Schwächung des Immunsystems zahlreiche weitere Beschwerden und Erkrankungen auftreten können. Folglich muss dem Aufbau der Darmflora bei einer Fructose-Intoleranz erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Auf diese Weise lässt sich innerhalb von drei bis sechs Monaten wieder ein gesundes Darmmilieu herstellen – natürlich nur, wenn man sich gleichzeitig basenreich ernährt.

Die Mikroorganismen, die als Darmflora bezeichnet werden und in der Schleimhaut des Darms nisten, leben ja mit uns in einer gesunden Symbiose, wehren unerwünschte Viren, Bakterien oder Pilze ab und sorgen zugleich für die Bildung von Vitaminen und lebenswichtigen Fettsäuren. Außerdem sind sie wichtig für die Verwertung von Nahrung und ein widerstandsfähiges Abwehrsystem.

Für eine artenreiche Darmflora ist es wichtig, dass wir einen abwechslungsreichen Speiseplan haben. Jede Bakterienart hat dabei ihre Vorlieben. Wenn man sich sehr einseitig ernährt, füttert man nur bestimmte Arten, und andere gehen dann zugrunde. Die Balance gerät durcheinander. Ebenso ist es bei einer Antibiotikatherapie, die massiv in die Vielfalt der Mikroorganismen eingreift. Nach Absetzen des Antibiotikums vermehren sich dann häufig solche Bakterien, Keime und Pilze, die dem Darm nicht guttun. Deshalb ist eine darmgesunde Ernährung so wichtig. Gesunde Menschen können so eine leicht geschädigte Darmflora binnen kurzer Zeit wieder in Balance bringen. Bei Fructose-Intoleranz-Betroffenen kann das etwas länger dauern, aber mit einer langfristigen Umstellung der Ernährung ist eine Änderung möglich. Am ehesten eignet sich hier eine Ernährung, die ballaststoffreich, eiweißreich, arm an gesättigten, aber reich an ungesättigten Fetten ist. Da bei Fructose-Intoleranz in Phase 1 der Ernährungsumstellung (Karenzphase) Ballaststoffe gemieden werden sollen, empfiehlt es sich, mit der Darmsanierung erst in Phase 2 oder 3 zu beginnen (siehe auch hier).

Präbiotika

Was Darmbakterien besonders guttut, sind Präbiotika (das lateinische prae heißt »vor« und das griechische bíos »Leben«). Bei Präbiotika handelt es sich um unverdauliche Nahrungsbestandteile (in Form von Inulin, Oligofructose, Pectin und resistenter Stärke), die die Ausprägung einer gesunden, vielfältigen Darmflora unterstützen und nützlichen Bakterien (Probiotika) dabei helfen, sich anzusiedeln. Probiotika sind bestimmte Bakterien, die in aktiver Form in den Darm gelangen und sich dort ansiedeln können. Durch Präbiotika entsteht ein günstiges saures Milieu im Darm, was krankmachende Keime davon abhält, sich anzusiedeln, aber ein Schlaraffenland für nützliche Bakterien ist.

Auch Präbiotika werden vielen Lebensmitteln heutzutage künstlich zugesetzt. Diese unverdaulichen Kohlenhydrate sollen Anzahl und Aktivität der erwünschten Milchsäure- und Bifidobakterien im Darm steigern, indem sie ihnen als Nahrungsgrundlage dienen. Das Präbiotikum Inulin besteht aus einer Fructose-Kette mit bis zu hundert Molekülen und einem endständigen Glucose-Rest. Es findet sich natürlicherweise als Speicherkohlenhydrat in Pflanzen, zum Beispiel in Topinambur, Schwarzwurzeln oder Pastinaken. Künstlich wird Inulin beispielsweise Milchprodukten und Wurstwaren zugesetzt. Es wird im Dünndarm nicht aufgenommen, da uns dafür das abbauende Enzym fehlt. Stattdessen wird Inulin im Dickdarm von Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren umgebaut. Man geht davon aus, dass Inulin vor allem nützlichen Darmbakterien als Nahrung dient und damit krankheitserregenden Bakterien entgegenwirkt. Der regelmäßige Verzehr soll zu einer Verbesserung der Darmflora führen. Allerdings können Abbauprodukte, die bei der bakteriellen Zersetzung entstehen, zu den gleichen Verdauungsbeschwerden wie der Verzehr von Fructose führen und damit eine ohnehin bei Fructose-Intoleranz bestehende Symptomatik verstärken. Daher sollte man zumindest während der Karenzphase auf solche Produkte verzichten und dann in der Testphase vorsichtig ausprobieren, ob man den Verzehr von inulinhaltigen Speisen beschwerdefrei verträgt. Das Gleiche gilt für Oligofructose, eine Kette aus bis zu zehn Fructose-Molekülen: Sie wandert unverdaut in den Dickdarm und wird dort bakteriell zersetzt. Auch Oligofructose sollte während der Karenzphase tabu sein und erst während der Testphase (Phase 3) ausprobiert werden.

Und darin stecken die Präbiotika

Resistente Stärke: grüne Bananen, Bohnen, Erbsen, Linsen, gekochte kalte Kartoffeln, gekochter kalter Reis, Hirse, Weißbrot, Haferflocken,...