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Arzneimittellehre für die Krankenpflege

Stephan Buseck

 

Verlag Hogrefe AG, 2002

ISBN 9783456932576 , 509 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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15 Stoffwechselerkrankungen (S. 193- 194)

In diesem Kapitel sollen Zuckerkrankheit, Gicht sowie Störungen des Fettstoffwechsels besprochen werden.

15.1 Diabetes mellitus

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist die häufigste und bedeutendste Stoffwechselkrankheit in Deutschland. Etwa 3 % der Bevölkerung ist an ihr erkrankt, wobei der tatsächliche Prozentsatz eher höher liegt, da Diabetes mellitus über längere Zeit unerkannt bleiben kann. Bei Diabetes mellitus kommt es im Organismus zu einem absolutem oder relativem Mangel an Insulin.

15.1.1 Hormone der Bauchspeicheldrüse

Neben den Verdauungssäften produziert die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) in den sogenannten Langerhansschen Inseln die beiden Hormone Glukagon und Insulin, die den Kohlenhydratstoffwechsel steuern. Die beiden Hormone verhalten sich wie Gegenspieler. Glukagon dient der Bereitstellung von leicht verwertbaren Energiebausteinen, während Insulin den Aufbau von Energiereserven zum Ziel hat. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Hormonen unterliegen die Hormone der Bauchspeicheldrüse nicht der Kontrolle durch Hypothalamus und Hypophyse. Einzig der Blutzuckerspiegel regelt die Freisetzung der beiden Hormone. Glukagon wird in den sog. A-Zellen der Langerhansschen Inseln gebildet. Es fördert in der Leber den Abbau von Glykogen, welches den wichtigsten körperei - genen Speicherstoff für Glukose darstellt. Durch den Glykogenabbau erhöht sich der Blutzuckerspiegel. Neben seiner Wirkung auf den Kohlenhydratstoffwechsel besitzt Glukagon auch geringen Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Die Produktion von Insulin erfolgt in den sog. B-Zellen der Langerhansschen Inseln. Insulin beeinflusst neben dem Kohlenhydrat- auch den Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Es führt zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels, indem:

• die Glukoseaufnahme durch die Zellen verbessert wird,
• der Glukoseabbau gesteigert wird,
• die Glykogenbildung gesteigert wird und
• die Bildung von Fetten und Eiweißen aus Glukose gefördert wird.


Ein absoluter Insulinmangel liegt vor, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, Insulin zu produzieren und abzugeben, während ein relativer Insulinmangel dann gegeben ist:

• wenn die vorhandene Insulinproduktion den Erfordernissen nicht mehr angepasst werden kann,
• die Insulinwirkung durch eine Allergie gegen Insulin herabgesetzt ist,
• die Zahl der Insulinrezeptoren an den Zellen vermindert ist oder
• ein Defekt der Rezeptoren vorliegt.


Nach Art des Insulinmangels unterscheidet man zwischen Typ-I-Diabetes, auch als juveniler (jugendlicher) Diabetes bezeichnet und Typ-II-Diabetes oder Altersdiabetes. Beim Typ-I-Diabetes können die B-Zellen kein Insulin mehr produzieren. Insulin muss dann von außen in Form von Arzneimitteln zugeführt werden. Von ihrem häufigen Auftreten bereits im Kindesalter hat diese Diabetesart die Bezeichnung juvenil. Der Typ-II-Diabetes dagegen stellt mit ungefähr 90 % die weitaus häufigere Form dar. Hierbei verfügt die Bauchspeicheldrüse noch über die Fähigkeit, Insulin zu produzieren. Allerdings liegt eine Überlastung des Organs vor, sodass die gebildete Menge für die Stoffwechsellage zu gering ist.

Es sind zumeist Menschen, die älter als 40 Jahre sind, betroffen. Etwa 80 % dieser Patienten sind stark übergewichtig, ein Anzeichen dafür, dass Diabetes mellitus in hohem Maße eine Wohlstandskrankheit ist. Symptome eines Diabetes mellitus sind die Ausscheidung von Glukose über die Niere (Diabetes mellitus bedeutet übersetzt «süßer Harn») und damit verbunden ein Verlust an Elektrolyten und Flüssigkeit. Bedingt durch den Flüssigkeitsverlust tritt ein starkes Durstgefühl auf. Abbauprodukte des Fettstoffwechsel führen zu einem Absinken des pH-Wertes des Blutes in den sauren Bereich. Beim diabetischen Koma kommt es zu einer starken Übersäuerung des Blutes, zu starken Elektrolytverlusten, Minderdurchblutung des Gehirns bis hin zur Bewusstlosigkeit. Spätfolgen von nicht erkanntem oder schlecht eingestelltem Diabetes mellitus sind Gefäßschäden, die in der Niere zu verminderter Nierenfunktion führen. Am Auge sind Netzhautschäden die Folge, bei denen es zu Blutungen in den Glaskörper kommt, die bis zur Erblindung führen können. Langfristig können auch Gefäßschäden in den Gliedmaßen auftreten. Die dabei auftretenden Mangeldurchblutungen können Beinamputationen erforderlich machen. Der Diabetiker hat aufgrund von Gefäßschäden ein erhöhtes Herzinfarkt- bzw. Schlaganfallrisiko.