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Exkursionsführer zur Geologie Thüringens: Ein Querschnitt von Nord bis Süd

Andreas Wölke

 

Verlag Bachelor + Master Publishing, 2015

ISBN 9783956848827 , 33 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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12,99 EUR

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Textprobe: Kapitel 2.7, Pumpspeicherwerk Goldisthal: Das Pumpspeicherwerk Goldisthal ist mit einer Leistung von 1060 MW als das modernste und größte Kraftwerk seiner Art im Jahre 2003 nach 6-jähriger Bauzeit in Betrieb gegangen. Die Ursprünge des Projektes gehen bis in die 70er-Jahre zurück. Ein Großteil der über 10 km langen Erkundungsstollen wurde zwischen 1980 und 1990 also noch zu alten DDR-Zeiten aufgefahren. Das Grundkonzept für dieses Pumpspeicherwerk wurde auch nach der Wende nicht wesentlich verändert (WALTER BAU-AG). Das künstlich angelegte, umgehbare Oberbecken befindet sich in einer Höhe von etwa 880 m ü. NN auf der Moosbergebene am Großen Farmdenkopf und fasst ein Nutzvolumen von ca. 12 Mio. m³ Wasser bei einer Fläche von 55 ha. Diese Wassermenge reicht für acht Stunden Turbinen-Volllastbetrieb und könnte dabei den Freistaat Thüringen allein versorgen. Um dieses Becken zu schaffen, wurde der Berggipfel abgetragen. (Wikipedia) 3, Zweiter Tag: Thüringer Wald: 'Der Thüringer Wald ist ein NW-SO-gestrecktes Horstgebirge, ein zwischen zwei Verwerfungen liegender, in der Kreidezeit und im Tertiär emporgehobener Span der Erdkruste. Sein innerer Aufbau offenbart eine komplizierte Erdgeschichte. Im Oberkarbon waren alle zuvor entstandenen Gesteine zu dem Variszischen Gebirge aufgefaltet worden, dessen Falten in SW-NO-Richtung gestreckt waren. Im Bereich des heutigen Thüringer Waldes waren dies von Südost nach Nordwest der Schwarzburger Sattel, die Oberhöfer Mulde, der Ruhlaer Sattel und die Eisenacher Mulde. [...] In die gefalteten Gesteine waren stellenweise auch Gesteinsschmelzen eingedrungen, die nun in erstarrter Form als Granit vorliegen. Im Oberkarbon/ Perm wurden die Sättel abgetragen und die Mulden mit dem Verwitterungsschutt aufgefüllt. Vulkane belebten das Landschaftsbild. Der in Jahrmillionen angehäufte Verwitterungsschutt und die vulkanischen Lavagesteine und Tuffe bilden eine mehrere hundert Meter mächtige, regional vielfältig und unterschiedlich gegliederte Schichtenfolge. Nach der weitgehenden Abtragung des Variszischen Gebirges am Ende des Rotliegenden senkte sich ganz Mitteleuropa und wurde vom Meer überflutet. Es begann eine neue Sedimentation, die den Untergrund mit den mehrere hundert Meter mächtigen, im Meer bzw. auf dem Festland gebildeten Schichten des Zechsteins, Buntsandsteins, Muschelkalks und Keupers bedeckte. Die aus dem nördlichen und südlichen Vorland bekannten Bodenschätze Kupferschiefer und Steinsalz, vielleicht auch die Kalisalze sowie der Muschelkalk lagerten einst also auch im Gebiet des heutigen Thüringer Waldes. In mehreren Hebungsphasen während der Kreidezeit und des Tertiärs wurde der heutige Thüringer Wald als Horstscholle zwischen den Verwerfungszonen an seinen Grenzen in Nordost und Südwest um einige hundert Meter herausgehoben, auf ihm die jüngeren Schichten abgetragen und damit das variszisch gefaltete Grundgebirge wieder freigelegt.' (WAGENBRETH/ STEINER 1990) 3.1, Kammerberger Stollen, Manebach: Der Aufschluss befindet sich am Ortsausgang Richtung Meyersgrund an der B4. Zu sehen ist der Ausstrich der oberen Manebacher Schichten (Unterrotliegendes). Er besteht aus einer Wechsellagerung von überwiegend Tonstein, Sandbänkchen und Fein-konglomeratlagen und Steinkohleflözchen. Der Tonstein ist dunkelgrau und teilweise laminiert. Zwischen sandigen Lagen und dem Tonstein ist ein gleichmäßiger Übergang. Mit zunehmendem Sandanteil steigt auch der Glimmergehalt. Die Sandsteine sind grau z.T. weiß und weisen innerhalb der einzelnen Lagen eine gute Sortierung auf. Es sind Fein- bis Grobsande vertreten. Die überwiegend aus Quarz, Lithoklasten und untergeordnet Feldspat bestehenden Körner sind zumeist angerundet. Die Sandsteine sind quarzitisch zementiert, jedoch noch porös. Vor allem die Kohleflöze sind sehr fossilreich, so können Farnblätter (Pecopteris, Callipteris), Schachtelhalmstämme (Calamites) und -blätter (Annularia), Cordaites, die erste Süßwassermuschel, Anthracosia und Arthropleura, der längste Gliederfüßer der Erdgeschichte gefunden werden. Die einzelnen Schichten lassen sich nur wenige Meter verfolgen und keilen aus. Diese Sedimente wurden im terrestrischen Milieu gebildet, genauer in einem mäandrierenden Flusssystem. Die Fossilien konnten erhalten werden, da sie bei Überflutungsereignissen schnell zugedeckt und so dem völligen Abbau entzogen wurden. Die Kohle hat sich wahrscheinlich in Altwassern, den abgeschnittenen Mäandern des Flusses gebildet. Dort konnte bei ausreichend hohem Grund-wasserspiegel eine Vermoorung eintreten, sodass Pflanzenmaterial nach dem Absterben unter Luftabschluss geriet. Diese Altwasser wurden bei Überflutung auch immer wieder mit Toneintrag versorgt, was den hohen Ascheanteil der Kohle erklären würde.