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Tao für Dummies

Jonathan Herman

 

Verlag Wiley-VCH, 2015

ISBN 9783527800568 , 352 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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14,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Einführung

Der Taoismus – zusammen mit Konfuzianismus und Buddhismus eine der »Drei Lehren« Chinas – lässt sich weit in die Vergangenheit bis auf die legendäre Gestalt eines Weisen namens Lao Tzu (Laozi) zurückverfolgen und ist heutzutage sowohl in China als auch in anderen Ländern Ostasiens weit verbreitet. Auch bei uns ist es keine Seltenheit mehr, damit in Berührung zu kommen, findet sich doch fast in jedem Buch, das sich mit den Grundzügen der Weltreligionen befasst, ein eigenes Kapitel zum Taoismus und es gibt nicht viele Buchläden, die kein Regal mit taoistischen Texten oder zumindest mit ein paar Abhandlungen über einzelne, ausgewählte Teilbereiche bestückt hätten.

Aber wenn Sie tatsächlich etwas über Taoismus erfahren möchten, stehen Sie gerade am Anfang ziemlich allein da, denn was hilft Ihnen ein knapper historischer Abriss, garniert mit dem ein oder anderen Zitat aus den klassischen Texten oder umgekehrt eine detailverliebte Analyse mit einer Unmenge an Fachvokabular? Manche Ratgeber empfehlen Ihnen, Ihr tägliches Leben nach taoistischen Prinzipien auszurichten, andere entdecken den Taoismus als die neueste Methode zur Selbstverwirklichung und machen so die Verwirrung komplett.

Seien Sie unbesorgt, denn es gibt einen Weg zu Ihrem Ziel.

Über dieses Buch

Dieses Buch macht Sie auf einfache und verständliche Weise mit dem Wesen des Taoismus bekannt und gibt Ihnen gleichzeitig einen unverstellten Blick auf diejenigen Bestandteile der Überlieferung, denen es zumeist zu verdanken ist, dass sich einige Dinge nur äußerst schwierig verstehen lassen. In diesem Sinne werden Sie die Entwicklung des Taoismus von seinen Ursprüngen im alten China über die Ausbildung der verschiedenen Sekten nachvollziehen, die sich in der schnelllebigen chinesischen Gesellschaft bis heute gehalten haben, und lernen die Ideen, Schriften und Praktiken des Taoismus kennen – von der Philosophie des »Nichthandelns« und des yin-yang bis hin zu ch'i-kung (Qigong) und den Ritualen der kosmischen Erneuerung.

Alles in allem geht es um eine über zweitausend Jahre alte religiöse Überlieferung, die sich mit der Zeit immer wieder gewandelt, mehrere Sekten und Strömungen hervorgebracht hat und im Leben von Milliarden von Menschen nicht wegzudenken ist, sodass nicht auf jede Einzelheit mit der entsprechenden Tiefe eingegangen werden kann. Und trotzdem lassen sich viele notwendige Grundlagen ansprechen, ohne dass Sie das Interesse am Taoismus verlieren: Dieses Buch ist umfassend (es informiert über ein weites Spektrum taoistischer Ideen), verlässlich (alle Aussagen sind nachprüfbar) und leicht verständlich (kein Versuch, Sie mit fantasiereichem Wortschwall zu betäuben oder mit hochphilosophischen Ausführungen zu benebeln). Seien Sie gespannt und freuen Sie sich auf eine interessante und unterhaltsame Lektüre!

Konventionen in diesem Buch

Weil es darauf ankommt, ohne Umwege möglichst schnell und unkompliziert die wichtigsten Punkte anzusprechen, sollen Sie natürlich nicht zuallererst auf ein ganzes Bündel mit Hinweisen zum Gebrauch dieses Buches stoßen, kaum haben Sie die erste Seite aufgeschlagen; es gibt jedoch manches, was von Anfang bis Ende gleich bleibt, und es deshalb ganz nützlich ist, diese wenigen Regeln schon jetzt einmal gehört zu haben:

Statt der Abkürzungen v.Chr. (vor Christus) beziehungsweise n.Chr. (nach Christus) finden Sie v.d.Z. (vor der Zeitrechnung) beziehungsweise n.d.Z. (nach der Zeitrechnung), da diese – ohne auf eine bestimmte Religion Bezug zu nehmen – neutraler klingen. Umrechnungstabellen sind indes nicht notwendig, denn die Jahreszahlen entsprechen sich und ob es v.Chr. oder v.d.Z. heißt, spielt für die eigentliche Zeitangabe keine Rolle.

Statt als »Religion« möchte ich für den Taoismus vielmehr Bezeichnungen wie »religiöse Überlieferung« oder einfach nur »Überlieferung« verwenden, sodass bereits diese Wortwahl dazu beiträgt, den Taoismus nicht als eine festgelegte, unveränderbare Einheit zu verstehen, die unabhängig davon existiert, wie sie von Menschen konstruiert, angewendet und verändert wird. Darüber hinaus entsteht bei einer »Überlieferung« eher der Eindruck von etwas Fließenderem und innerlich Verzweigterem als bei einer »Religion«.

Auf endlose Listen mit nicht gerade leicht zu lesenden chinesischen Wörtern können wir getrost verzichten, nicht jedoch auf ein paar grundlegende Kenntnisse darüber, wie beispielsweise die Namen einer Reihe von Persönlichkeiten in der Geschichte des Taoismus auszusprechen sind, die Sie in diesem Buch nicht mit chinesischen Schriftzeichen, sondern in einer an das chinesische Lautsystem angepassten Umschrift mit lateinischen Buchstaben vorfinden werden. Damit sind Sie natürlich auch dann auf der sicheren Seite, wann immer Sie auf eine solche Umschrift treffen, ganz unabhängig von Tao für Dummies. Es gibt indes nicht nur eine einzige Umschrift: Hier hat man sich entschieden, dem von den beiden britischen Sinologen Thomas Wade und Herbert Giles entwickelten sogenannten Wade-Giles-System zu folgen, das Sie in Anhang B nachschlagen können.

Scheuen Sie sich im Übrigen nicht, beim Lesen eines chinesischen Namens oder Begriffs diesen auch laut auszusprechen. So prägt sich dieser besser ein, als wenn Sie ihn nur still auf einer gedruckten Seite wahrnehmen – erschrecken Sie damit aber nicht Ihre Umgebung!

Das waren sie eigentlich auch schon, die Konventionen, und ganz zum Schluss nur noch zwei kurze technische Anmerkungen: neu eingeführte chinesischsprachige Fachbegriffe werden kursiv gesetzt und direkt danach erklärt, für Webadressen wird monofont verwendet.

Törichte Annahmen über den Leser

Was Sie bereits über den Taoismus zu wissen glauben oder was Sie über den Taoismus denken, ist im Folgenden nicht das Thema, vielmehr möchte ich Ihnen sagen, wie ich mir Sie, den Leser dieses Buches, vorstelle:

Sie sind wahrscheinlich kein Taoist, haben aber ein gewisses Interesse an dieser besonderen Überlieferung, möglicherweise auch ganz allgemein an China oder an jeder religiösen Überlieferung, die nicht Ihre eigene ist.

Sie respektieren den Glauben und die religiösen Praktiken anderer Menschen und wollen den Taoismus kennenlernen als einen Weg, Ihr Umfeld ein wenig besser zu verstehen.

Sie wissen nicht allzu viel über den Taoismus und bewegen sich auch eher auf dünnem Eis, wenn es um religiöse Fachwörter geht, aber Sie sind wissbegierig und bereit, all das Neue aufzunehmen, solange ich nicht oberlehrerhaft daherkomme, sondern die Dinge so erkläre, wie sie sind.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Im Internet finden sich zwar genug Seiten, die im Taoismus nichts weiter als die Anwendung einfacher Prinzipien sehen, eines »Mit-dem-Strom-Schwimmens«, tatsächlich ist die religiöse Geschichte des Taoismus aber äußerst vielschichtig durch ihre unterschiedlichen Schullinien und Sekten, ihren dicht bewohnten Götterhimmel, ihre hierarchische Priesterschaft und ihre Schriften, welche nur für diejenigen durchschaubar werden, die in bestimmte Lehren eingewiesen worden sind.

Lassen Sie sich von dieser Komplexität aber nicht abschrecken, denn dieses Buch ist dazu da, Sie auf Ihrer Reise durch den Taoismus zu begleiten. Deshalb ist es in Kapitel mit jeweils einem großen Hauptthema unterteilt, deren Anordnung allein dem Ziel dient, für Sie einen verständlichen Zugang bereitzustellen, der es Ihnen ebenfalls ermöglicht, zu den für Sie interessantesten Themen zu springen, ohne hierbei eine wie auch immer vorgegebene Reihenfolge einhalten zu müssen.

Teil I: Durch die Welt des Taoismus steuern

In diesem Teil machen Sie Ihre ersten Schritte in die Welt des Taoismus, indem Sie dessen religiöse Wurzeln in China aufspüren und sich einen Überblick über die Anfänge verschaffen. Dabei rücken Sie einige der üblichen Missverständnisse gerade, erkennen die Vieldeutigkeit des Begriffs Taoismus und folgen wichtigen Wegweisern, um sich weiterhin zurechtzufinden.

Teil II: Die Entwicklung des Taoismus

Natürlich werden hier auch Namen und Daten genannt, aber Sie erhalten keine dröge Liste mit Persönlichkeiten und deren Wirkungsspanne. Stattdessen verfolgen Sie die Entwicklung der Überlieferung auf spannenden, sich immer wieder verzweigenden Pfaden. Sie starten mit ein paar wenigen klassischen Schriften, sehen, welch spezielle Strömungen daraus entstehen, und erleben die Gründung der Schulen und Sekten mit, die bis heute in China existieren, ebenso wie das klösterliche Leben und die dazugehörigen Rituale.

Teil III: Die Welt aus taoistischer Sicht

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