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Mitten in Amerika - Roman

Annie Proulx

 

Verlag Luchterhand Literaturverlag, 2009

ISBN 9783641011277 , 512 Seiten

Format ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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10,99 EUR

  • Spielregeln für Gewinner - Mit 25 einfachen Gesetzen zur persönlichen Höchstleistung
    Geschichte der Wirtschaft
    Die 5. Plage - Women's Murder Club - - Thriller
    Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Roman
    Die Liberty Liste
    Ratgeber Bluthochdruck - Informationen für Betroffene und Angehörige
    Sein letzter Fall - Roman
    A.S. der Unsichtbare - Roman
 

 

16. Was ich nicht weiß (S. 273-274)

Als die letzte Teilnehmerin des Quiltkränzchens abfuhr, sagte Bob in kumpelhaftem Ton: »So, LaVon, und wie lautet die Geschichte dieses Mädchens?«, als hätte sie ein Geheimnis für sich behalten. Sie räumten gerade in der Küche die Geschirrspülmaschine ein. »Welches Mädchen?« fragte LaVon unschuldig und füllte Kaffee in die Kaffeemaschine. »Das kalte Zeug ist gut und schön, aber ich brauche dringend eine heiße Tasse Kaffee.« »Es war nur ein Mädchen da.

Das Mädchen, das ein Baby bekommt. Dawn.« »Dawn. Ja. Nun, das ist immer die gleiche Geschichte. Dawn war eben ein leichtsinniges Geschöpf. Ich bin nur froh, daß Coolbroth sich nicht mit ihr eingelassen hat. Möchten Sie Kaffee? « »Ja.« »Sie hat sich den Schlamassel selber eingebrockt. Ihrer Mutter Phyllis, die auch da war, ist das gleiche passiert. Deshalb heißen beide Crouch. Phyllis war nie verheiratet. Sie ist als junges Ding von zu Hause weggelaufen, wollte Filmstar oder Schauspielerin oder sonst was werden. Wovon Mädchen so träumen. Und dann hatte sie den Schlamassel. Ace hat sie aus Houston oder Tulsa zurückgeholt, ich weiß es nicht mehr genau.

Er brachte sie also zurück, und ein paar Monate später tauchte der Bursche auf, der ihr den dicken Bauch gemacht hat. Ace hat ihn nur angeguckt und ihn dorthin geschickt, wo der Pfeffer wächst. Hat gesagt, er könnte warten, bis er schwarz würde, bevor er, Ace, sie mit ihm gehen lassen oder ihn den Fuß in sein Haus setzen lassen würde. So war das.« Der kräf tige Kaffeeduft erfüllte die Küche, und Bob holte die letzten zwei sauberen Tassen aus dem Schrank und suchte im Kühlschrank nach der Milch. »Nehmen Sie die Schlagsahne, die ich für die Eiscreme gemacht habe«, sagte LaVon und deutete auf eine Schüssel.

Mit den hochgetürmten Sahnehäubchen sahen die Kaffeetassen richtig festlich aus. »Und Dawn – das Baby – war das aufgeweckteste und niedlichste kleine Mädchen, das man sich vorstellen kann. Ace hat sie durch und durch verwöhnt, hat ihr alles gekauft, was sie haben wollte – ein Pony, ausgestopfte Tiere, ein Teleskop. Sie hat die High School als Klassenbeste abgeschlossen. Sie sollte auf ein College gehen. Und dann peng! Genau wie ihre Mutter. «

In der Küche herrschte Stille. »Es ist nett von den anderen Damen, daß sie so freundlich zu ihr sind«, sagte Bob, der sich dessen gar nicht so sicher war. »Ich meine, als ledige Mutter und so weiter –« »Ich sagte Ihnen doch, Bob, daß es ein Zirkel christlicher Damen ist und daß wir uns immer bemühen, den Unglücklichen eine helfende Hand zu reichen. Damals waren manche nicht sehr nett zu Phyllis. Deshalb hat sie diese boshafte Bemerkung gemacht. Außerdem ist Dawn eine ganz gute Näherin und ein fröhliches Mädchen. Und immerhin hatte sie die Courage, ihr Kind auszutragen, statt zu einem dieser schmierigen Abtreibungsärzte zu gehen.«