1774

10.- 14. Mai. Inventur und Erbteilung des Vermögens von Heinrich Friedrich und Johanna Christiana Hölderlin, Lauffen am Neckar.

Actum den 10. May a.c: 1774. / Inventarium / mit / darauf entworffen eventuale / Theilungs=Berechnung. / über Herrn Heinrichs Frideriche Hölderlins, gewesenen Closters Hofmeisters allhier hinterlassen zeitliche Vermögenschaft.

Vor ohngefähr 2. Jahren ist gedachter Herr Hofmeister Hoelderlin, durch einen ihne betroffenen Steck- und Schlagflus ganz schnell, aus dieser zeit in die Ewigkeit abgefordert worden, und sollte deswegen, gleich damalen, über dessen hinterlassen zeitliches Vermögen ein Inventarium errichtet und eine eventual Theilung entworffen worden seyn. Da aber die Frau Vidua sich bishero allhier aufgehalten, und in viduitate geblieben, mithin von deren Vermögen leediglich nichts entäußert worden, so konte man dieses Geschäfft ohne einige Besorgnus bis dato in Anstand lassen.

Nunmehro aber, da die Frau Vidua sich entschlossen hat, nächstens ad Secunda vota zu schreiten, hat man sich diesem Geschäfft heute unterzogen, und solches folgender masen zu Stande gebracht.

Die Erben des Herrn Defuncti, ab intestatio sind

...

 

Um nun berechnen zu können, ob durante matrimonio etwas errungen oder eingebüßt worden, wären zu untersuchen die beederseitige Allata, und hier sollte ein, in gehöriger Ordnung errichtetes Inventarium Allatorum zur Richtschnur genommen werden können; Es mangelt aber solches, und ist, außer einem – vom Herzogl. Tutelar- Rath, 28ten Apr. 1766. ausgestellten Theilzettel, über das dem Herrn Defuncto, auf Absterben der Frau Mutter kaum vor dessen Verheirathung zugefallene Vermögen und ab Seiten der Frau Vidua, außer einer – von dero Herrn Vater niedergeschriebenen Verzeichnuß, sonsten kein richtiges Documentum publicum vorhanden, und deswegen ware nötig, über beiderseitige Allata eine genaue Untersuchung zu pfleegen, da dann mit allerseitigem Consens folgendes unter die Allata gezogen werden und zwar des Herrn Defuncti Allatum bestehet in folgendem:

Bei der auf Abscheiden des Herrn Defuncti Frau Mutter, Weil: Frauen Elisabetha Julianä, weyl: gewesenen Herrn Closters Hofmeister Friderich Jacob Hoelderlens allhier hinterlassener Frau Wittib, vorgenommenen Real: Abtheilung, fiele demselben laut eines Herzogl. Tutilar Rath S: d:. 28. apr: 1766. ausgestellten Theilzettels, nach dem dermaligen Anschlag eine Erbschaft zu von – 8144. f 40. x

 

Davon inferirte derselbe in diese Ehe folgendes, und zwar

 

Liegenschaft.

den 3.ten Theil von 1. Haus und Scheuren, und 1/3.tel an 15 3/4 Ruthen Garten beim Haus, so noch vorhanden, und supra æst. pro – 450. f

 

Äcker

Zellg Grosfeld. 1. Morg: 2 1/2 vtl: 2 ¾ Ruthen in der kleinen wannen, ist noch da und æst.: pro – 162 f 30. x

Zellg Seefeld. 1. Morgen weniger 20. Ruthen im Seefeld zugegen, und angeschlagen vor – 100. f Dinkelblum – 6. f 30. x

Zellg Stesfeld. 3. Morgen 3. viertel, 3 3/4 Ruthen im Stathfeld, so noch da, und taxirt zu – 200. f

 

Weinberg.

1 1/2 vtl: 5 1/4 Ruthen im Berg ist noch zugegen, in dem Anschlag von – 140. f davon gehet, melioratio – 6. f steht noch – 134. f

 

Wiesen.

1/2. vtl: 8 1/2 Ruthen bei dem See Haus. ist noch da, und æst: vor – 50. f

1. viertel 1/2. Ruthen auf der Wässerung, ist auch vorhanden, und angeschlagen, vor – 90. f

 

Fischwasser.

Die Helffte an 1/3.tel an einem Fischwasser zu Auen. Solches wurde verkaufft, und daraus erlöst – 50. f

Gärten.

17 3/4. Ruthen Baum und Gras-Garten zu Brücken, so noch zugegen, und angeschlagen, pro – 45. f 13 1/2 Ruthen an obigem Garten, ist auch noch da, und æst. vor 32. f 30. x 1. vtl. 6 3/4. Ruthen ferner, ist noch zugegen, und angeschlagen um – 105. f 17 Ruthen zu Brücken, jenes noch zugegen, und æ. vor – 45. f auf grosen Bottwarer Martang Weinberg 1. Morgen 1. Viertel im Löwenstein, æst. a: – 250.f die helfften an einer Erden Gerechtsame, taxirt pro – 5 f – 255. f solche wurden, Crafft Aufstraichs protocollari, d: d: 27.ten Jan: 1769 an Jacob Laitenberger allda verkaufft, vor bezahlte, – 350. f

Summa Liegenschafft. – 1900. f 30. x

Verbrieffte Capitalien.

solche haben sich damalen beloffen, auf – 2662. f 36. x welche die Frau vidua auch agnosciren, mit – 2662. f 36. x

Summa – 2662. f 36. x

 

Fahrnus

Paar Gelt.beliefe sich, auf – 191. f 52. x, prævia prælectione agnoscirt solches die Frau vidua mit – 191. f 52. x

Geschmeid, Gold und Silber, nach dem TheilZettel erliefen sich solche, auf – 219. f 33. x, hiervon hat Herr Defunctus der Frau vidua folgendes geschenckt, so sie infra unter ihrene Voraus repetirt, hier aber in abzug zu bringen ist. und zwar: 1. goldene Kettin, um den Hals und Händ so æst.: pro – 80. f, 1. DiamantRing mit 9. Stein – 30. f, 1. Anhängerlin mit 1. goldenen Namen – 8. f = 118. f steht noch, so von der Frau vidua, cum Curatore agnoscirt wird – 101. f 33. x

Bücher. welche werden gänzlich agnoscirt, nach dem damaligen anschlag, dieser – 37. f 3. x

Frauen Kleider waren taxirt, auf 86. f 3. x, die Frau vidua agnosciren solche, als ein Allatum mariti, mit – 86. f 3. x

Bettgewand, die Summa erlieff – 111. f 12. x, die Frau vidua agnosciren den Empfang, mit – 111 f 12. x

Leinwand, erhielte derselbe – 200. f 59. x 2. davon gehen 2. Schnupp Tücher – 48. x des weitern wird agnoscirt mit – 200. f 11. x

Mös Geschirr wird auch im damaligen anschlag angenommen, mit – 6. f 15. x Zihn geschirr ware Crafft Theilzettels vorhanden, in Summa – 34. f 7. x, dis wurde inferirt, mit – 34. f 7. x und so wurde auch agnoscirt, die Rubric von Kupffergeschirr, mit 7. f1.x Eisengeschirr ware taxirt pro – 5. f 44. x, das wird agnoscirt, mit – 5. f 44. x Hölzen geschirr, wird angenommen, mit – 30. x

Blechgeschirr gleichfalls – 40. x

Schreinwerck wird auch agnoscirt, mit – 45. f 22. x

Gem: Hausrath – 29. f 22. x, prævia prælectione agnoscirt solches die Frau vidua, mit – 29. f 23. x

Fahr und Bauren Geschirr, wurde auch ganz inferitt, mit – 83. f 32. x

Faß und Band Geschirr ware zugegen, pro – 303. f 3. x 3. h und dis wurde auch inferirt mit – 303. f 3. x 3. h.

Das Vieh kommt auch ohne Abgang in Berechnung, mit – 124.f. 46x

Den Empfang der Früchten agnoscirt die Frau vidua, nach dem damaligen anschlag, mit – 39. f 18. x 4. h und so auch den anschlag des Weins, mit – 1389. f 51 x. 4. h nicht weniger des Vorraths, an – 0. f

Fahrnus Küchenspeis ware zugegen – 6. f 1.x und dis wird agnoscirt, mit – 6. f 1 x -

Summa Fahrnus – 2811. f 47. x

 

Activa

waren zugegen – 630. f, dis agnosticirt die Frau Vidua, da sie solches zum theil empfangen, und das was nicht eingegangen, Supra unter denen Activis im Inventario einkommt – 630. f – Summa – 630. f -

 

bey dero Frau Schwester Frau Professor von Lohenschioldin wurden Ihnen einzunehmen angewiesen, die zu wenig empfangene, so der Frau vidua agnoscirte – 98. f 59. x 1. h -

Summa dieses inferirt Mütterlichen Erbguths 8103. f 52 x. 1 h -

In ao: 1762. erlangten der Herr Defunctus die Bedienstung auf der hiesig Herzogl. Hofmeisterei, und verwalteten das officium bis ad annum 1766. in Coelibat; weswegen auch um des manglenden Inventarii Allatorum willen, zu untersuchen stehet, was von dessen in leedigen Stand acquirirtem Vermögen in diese nunmehro getrennte Ehe inferirt worden. welches bestehet in folgendem.

 

Ligenschafft.

Weinberg. Halben 1. vtl: 3. 1/2 Ruthen in denen Mühl-Weing: ist noch zugegen, und Supra angeschlagen, vor – 45. f 1/2. vtl: völlig, im Mühlweing: zugegen und æst. pro – 45. f

Summa Ligenschafft. – 90. f -

 

Paar...