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Der letzte Sniper - Ein Navy-SEAL-Scharfschütze berichtet über die Schlacht von Ramadi

Kevin Lacz, Ethan E. Rocke, Lindsey Lacz

 

Verlag riva Verlag, 2017

ISBN 9783959716253 , 336 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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15,99 EUR

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GELEITWORT


In diesen Erinnerungen beschreibe ich die Schlacht von Ramadi, wie ich sie als Neuling in der Task Unit Bruiser im Charlie Platoon von SEAL Team THREE erlebt habe. 2006 wurde der Westirak von religiös motivierten Gewalttaten heimgesucht, die allgemeine Stimmung war schlecht und ein zu allem entschlossener Aufstand bedrohte die Mission der Koalitionskräfte. SEAL Team THREE wurde gerufen, um in der entscheidenden Schlacht von Ramadi mitzuwirken und auf diese Weise dazu beizutragen, die Hauptstadt der Provinz Anbar zu sichern. Es wurde zwar schon viel über unsere Arbeit in jenem Sommer gesprochen und geschrieben, aber Ramadi wurde nicht von den SEALs und Spezialkräften eingenommen. Es war kein einzelner Kommandeur dafür verantwortlich, den Feind in die Knie zu zwingen. Vielmehr sorgte die gemeinschaftliche Anstrengung von Army, Marines, Navy und Air Force dafür, dass sich das Blatt gegen den Aufstand gewendet hat. Diese Geschichte spiegelt diese Kooperation wider.

Die Arbeit, die wir im Frühling, Sommer und Herbst 2006 geleistet haben, gehört heute längst der Vergangenheit an. Den Frieden, der Häuserzug für Häuserzug, Gasse für Gasse, Zimmer für Zimmer erkämpft wurde, gibt es nicht mehr. Jene von uns, die dort gekämpft, ihr Blut vergossen und ihre Brüder verloren haben, können nur hoffen, dass die vielen Lektionen, die uns Ramadi gelehrt hat, eines Tages als Leitfaden dafür dienen, wie konventionelle Einheiten und Spezialkräfte zusammenarbeiten können, um auf künftigen Kampfschauplätzen siegreich zu sein. Zu diesem Zweck biete ich diese Geschichte als eine Quelle aus erster Hand all jenen an, die über die jüngere Vergangenheit forschen und sich fragen werden, wie sich die Gefechte auf dem Höhepunkt der Operation Iraqi Freedom zugetragen haben. Den Frieden in Ramadi gibt es nicht mehr. Unsere Geschichte hingegen schon.

Die Entscheidung, mich den SEAL Teams anzuschließen, traf ich schnell und beherzt. Der Weg zu meinem Dreizack hingegen war lang und beschwerlich. Während meiner Vorbereitung las ich so viele Erlebnisberichte über BUD/S, die SEAL Teams und Kampfeinsätze wie möglich. Als ich mich der Herausforderung stellte, dieses Buch zu schreiben, hatte ich die Hoffnung, dass meine Geschichte der nächsten Generation von Kriegern als Inspiration dienen würde. Ich weiß, dass es irgendwo da draußen herausragende junge Männer gibt, die alles über die Special Forces verschlingen, was sie in die Hände bekommen, und manche von ihnen werden den Dreizack mit Stolz tragen und künftig den Teams, der Bruderschaft und unserem Land dienen. Diese Geschichte ist auch ihnen gewidmet.

Eines der Grundprinzipien der SEAL Teams ist es, sich ihren Dreizack jeden Tag aufs Neue zu verdienen. Als SEALs streben wir ständig danach, unseren Ruf als verlässliche Krieger zu wahren, die ihren Auftrag stets erledigen. Wir sind stolz auf unsere Härte und die Fähigkeit, einen aggressiven Feind zu neutralisieren. Wir sind weder Roboter noch Schafe. Jeder Kommandosoldat ist eine individuelle Kampfmaschine, die in der Lage ist, auf jeder Ebene zu führen, und sich mit nichts weniger als einer erfolgreichen Mission zufriedengibt. Wir sind erbarmungslos. Ich habe auf diesen Seiten versucht, das dynamische Wesen der Männer zu beschreiben, die ich kannte. Im Verbund bildeten wir eine tödliche Spezialeinheit, doch als Einzelpersonen waren wir nach wie vor Brüder, Ehemänner, Väter und Söhne.

Ich habe großen Respekt vor dem menschlichen Leben. In sehr jungen Jahren beschloss ich, eine medizinische Laufbahn einzuschlagen, und heute bin ich als Arztassistent tätig. Als ich der Navy beitrat, um meinen Beitrag zur Bekämpfung des Terrorismus zu leisten, wusste ich, dass ich früher oder später dem Feind auf dem Schlachtfeld begegnen würde. Als SEAL war es meine Aufgabe, den Feind zu stellen und die richtige Menge an Gewalt aufzuwenden, um ihn unschädlich zu machen. Die meisten Menschen werden niemals dieses einfache Konzept verstehen und dass es wichtig ist, mit großer Härte durchzugreifen. Die meisten Menschen sind keine SEALs. Ich glaube, dass SEALs geboren, nicht geschaffen werden und dass ich das Glück hatte, von vornherein die Fähigkeit zu besitzen, mich ins Gefecht zu stürzen und das zu tun, was eben getan werden muss. Viele meiner Kameraden, die in den Krieg gezogen sind, wissen, was ich meine. Aus diesen Gründen werde ich, egal wie viele Jahre mir beschieden sind, das Leben nie wieder so intensiv spüren wie damals mit meinen Brüdern, meiner Familie.

In meiner Zeit in den Teams wurde ich Zeuge von Heldentaten und mutigen Handlungen meiner Kameraden, von denen viele nicht mehr leben. Dieses Buch ist ein Beitrag zu ihrem Vermächtnis wie auch dem aller SEAL Teams. Ich habe die Hoffnung, dass dieses Buch die Erwartungen der Brüder erfüllt, die mir halfen, der SEAL zu werden, der ich bin, und für die ich höchste Hochachtung und Respekt empfinde.

Die Entscheidung, dieses Buch zu schreiben, war nicht einfach, und viele andere SEALs haben mich gefragt, warum ich mich dazu entschlossen habe. Manche hätten es nicht getan. Ich respektiere die Verschwiegenheit meiner Kameraden. Aber ich glaube, dass ich auf viele Dinge eine andere Perspektive habe als ein SEAL, der 20 Jahre Erfahrung in den verschiedenen Teams hat. Meine acht Jahre in der Navy waren im Vergleich zur Dienstzeit anderer Kameraden verhältnismäßig kurz. Ich trat den Streitkräften nach dem 11. September 2001 bei, stellte meine Zeit und Erfahrung zur Verfügung und wendete mich in meinem Leben dann anderen Dingen zu. Meine militärische Laufbahn ist eine Sache, die ich im Leben gemacht habe, aber nicht die einzige. Viele Männer, mit denen ich gedient habe, waren schon vor dem Krieg in den Teams. Ich schloss mich den Teams wegen des Kriegs an. Das ist meine Geschichte.

In meiner Zeit in Ramadi hielt ich meine Erfahrungen in meinem Tagebuch fest. Ich wollte etwas Greifbares haben, wenn meine Erinnerungen im hohen Alter einmal verblassen werden. Als ich 2006, damals noch ein junger Froschmann, meine Tagebucheinträge – in der Regel bei schlechter Beleuchtung – schrieb, ahnte ich nicht, welchen Wert meine Aufzeichnungen einmal haben würden. Sie waren für die Niederschrift der vorliegenden Memoiren sehr hilfreich. Ich habe mich bemüht, die Dialoge möglichst authentisch wiederzugeben, wenn ich mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern konnte. Fast zehn Jahre später kann ich mich leider an vieles nicht mehr erinnern, was damals gesagt wurde. Die tatsächlichen Ereignisse, die beschrieben werden, vor allem die Kampfhandlungen, habe ich anhand meiner eigenen Erinnerungen wie auch der Erinnerungen anderer Personen rekonstruiert, die damals vor Ort waren und die ich während meiner Arbeit an diesem Buch um Rat fragte.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass für diese Memoiren keine vertraulichen Informationen verwendet wurden. Ich habe einige meiner engsten Freunde zu verschiedenen Zeiten herangezogen, um einige Dinge zu klären und Details zu spezifizieren. Ich danke ihnen für ihre Mithilfe. Das Manuskript wurde dem Verteidigungsministerium und der Naval Special Warfare vorgelegt und nach einer Sicherheitsprüfung für unbedenklich erklärt. Außerdem wurden die Mitglieder des Zugs, wie auch andere Mitglieder der Navy, die in diesen Memoiren erwähnt werden, im Vorfeld kontaktiert. Die große Mehrheit war hilfsbereit und erklärte sich mit ihrer Darstellung einverstanden. Sie werden entweder mit ihrem Vornamen oder Spitznamen erwähnt. Ich danke ihnen für ihre Unterstützung. Hin und wieder habe ich Pseudonyme verwendet, um die Identität bestimmter Militärangehöriger zu schützen.

Meine Zeit in den Teams hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin. Weder die guten noch die schlechten Erfahrungen würde ich ändern wollen; ich glaube, dass man im Leben ein einschneidendes Erlebnis niemals abhakt, sondern immer etwas daraus lernt. Die SEAL Teams halfen mir dabei, mein eigenes Potenzial zu entdecken, und zwar vor allem dann, wenn ich am wenigsten damit rechnete. Als meine Dienstzeit endete, lernte ich aus meinen Erfahrungen und wandte sie auf mein Bachelorstudium der Politikwissenschaften an der University of Connecticut an, auf das ich den Master der Medizinwissenschaft an der Wake Forest University folgen ließ. Ich wurde Arztassistent und bin zurzeit ein Kompagnon von Lifestyle & Performance Medicine Powered by Regenesis, das Menschen dabei hilft, ihr körperliches und gesundheitliches Potenzial auszuschöpfen.

Meine Erfahrungen beim Militär haben mir erlaubt, den Menschen, mit denen ich gedient habe, etwas zurückzugeben. Meine Frau Lindsey hat mich zur Gründung von »Hunting for Healing« inspiriert; im Rahmen dieser Organisation arbeiten wir mit behinderten Veteranen und ihren Ehepartnern zusammen, indem wir gemeinsam Outdoor-, Jagd- und Angelausflüge unternehmen. Ich bin davon überzeugt, dass stärkere Individuen stärkere Teams bilden. Ich bin kein Selfmademan. Ich bin lediglich das Produkt der Menschen, die mich glücklicherweise umgeben. Ich brüte nicht über Ramadi, die Teams oder meine Kriegserlebnisse. Ich nutze sie...