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Individuelle Pfade im Management - Modellentwicklung und Ansätze zur Überwindung von Pfaden

Marc Roedenbeck

 

Verlag Gabler Verlag, 2009

ISBN 9783834999726 , 438 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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67,43 EUR


 

IV Pfade individueller Konstruktionen und deren Überwindung (S. 53-54)

In dem vorherigen Abschnitt wurden der allgemeine Begriff des Pfades definiert und dessen zentrale Elemente eingeführt. Es folgte eine Übertragung des allgemeinen Begriffs auf die individuelle Analyseebene, wobei die Elemente im Rahmen dieser Übertragung an die individuelle Analyseebene angepasst wurden. Anhand dieser Definition des Begriffs eines ‚ individuellen Pfades’ konnten Annahmen über die theoretische Verbindung von Pfadforschung und konstruktivistischen Perspektiven aufgestellt wurden. Diese Definition und die Annahmen leiten die nun folgende Analyse konstruktivistischer Perspektiven, um den obigen Definitionsansatz mit Inhalten zu untermauern. Für diesen Teil IV der vorliegenden Arbeit ist die Vereinbarkeitsannahme (AT1) von besonderer Bedeutung. Die Veränderungs- und Aufwandsannahme (AT2 und AT3) werden nur relevant, wenn die Vereinbarkeitsannahme Zustimmung erfährt. Diese Vereinbarkeitsannahme verknüpfte einen Begriff konstruktivistischer Perspektiven (Rekursion) mit einem Begriff der Pfadforschung (Selbstverstärkung), wobei letzterer nun in Verbindung mit der Entstehung von individuellen Konstruktionen zu bringen ist. In diesem Teil wird daher ein Modell der Konstruktionsbildung in Verbindung mit Selbstverstärkung entwickelt.

Zunächst geht es in diesem vorliegenden Teil der Arbeit darum, welche konstruktivistischen Perspektiven für die Entwicklung eines Modells individueller Pfade herangezogen werden können (IV.1). Da die konstruktivistischen Perspektiven ein anderes Wissenschaftsverständnis als der Kritische Rationalismus in Verbindung mit dem Realismus aufweisen, erfolgt als erstes die Begründung der Wahl als epistemologische Grundlage und dann eine Auseinandersetzung mit der Kritik. Gegenüber dieser Kritik wird dann eine eigene Position bezogen, welche die Wahl der epistemologischen Position unterstützt - auf Auswirkungen auf das wissenschaftliche ‚Erklärungsmodell’47 wird dabei eingegangen.

Auf Grundlage dieser Position können dann Arbeiten analysiert werden, welche konstruktivistische Literatur zusammenfassen. Dabei sollen die Perspektiven extrahiert werden, welche für die Bearbeitung der theoretischen Subforschungsfrage (Perspektive auf das Individuum) herangezogen werden können. Es erfolgt anschließend eine nähere Analyse der ausgewählten, grundlegenden Ansätze konstruktivistischer Perspektiven. Hierbei geht es um die Diskussion deren wichtigster Beiträge in Bezug auf die Konstruktionsbildung von Individuen (IV.2).

Deren Beiträge werden als Faktoren (Eigenschaften des Individuums oder Eigenschaften von Konstruktionen) und Relationen (die Art und Weise wie Konstruktionen entstehen) in ein Modell individueller Pfade übertragen. Für jeden Autor werden die Beiträge in zwei separaten Listen (Faktoren und Relationen) zusammengestellt. Nach dieser Detailanalyse wird ein vorläufiges Modell grafisch vorgestellt. Anhand dieses Modells kann das erste Element der Definition des Begriffs eines individuellen Pfades veranschaulichen werden: Die Existenz multipler Konstruktionsmöglichkeiten der Welt für jeden Beobachter – und dass, obwohl die Art und Weise wie Konstruktionen entstehen durch ein übergreifendes Schema beschrieben wird.

Nach dieser Diskussion erfolgt eine Analyse derselben Literatur bezogen auf das zentrale Merkmal der Pfadforschung: Selbstverstärkung. Im Spezifischen bedeutet dies eine Analyse der Literatur in Bezug auf Rekursion und das implizite Zeitverständnis (IV.3). Hierbei werden die Zusammenhänge von Rekursion und Zeit der jeweiligen Perspektive diskutiert und Veränderungen für das oben erstellte, vorläufige Modell zusammengestellt.

Um weitere Impulse zu erhalten, werden die Facetten des Mechanismus der Selbstverstärkung (oder der positiven Rückkopplung) aus der Pfadforschung in Bezug auf das Individuum diskutiert und differenziert. Als Abschluss des Kapitels werden die verschiedenen Perspektiven auf Rekursion sowie die Ergebnisse bezüglich der Aspekte der Pfadforschung in das vorläufige Modell integriert. Anhand dieser Erweiterung des vorläufigen Modells kann dann das zweite Element der Definition des Begriffs eines individuellen Pfades veranschaulicht werden: Die Selbstverstärkung von Konstruktionen.