dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Sturms Jagd - Thriller

Sturms Jagd - Thriller

Michael Quandt

 

Verlag Blanvalet, 2011

ISBN 9783641055622 , 432 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

7,99 EUR

  • Die Atom-Lüge - Getäuscht, vertuscht, verschwiegen: Wie Politiker und Konzerne die Gefahren der Atomkraft herunterspielen
    Schottisches Feuer - Roman
    Die Frau an seiner Seite - Leben und Leiden der Hannelore Kohl
    Das Gelobte Land - Roman
    Venushaar - Roman
    Mein erster Garten - Tolle Tipps für drinnen und draußen
    Fingerfood
    77 Dinge, die ein Radsportler wissen muss - Typische Irrtümer und neueste Erkenntnisse
  • Mein Entgiftungsprogramm - Was für Ihren Körper wirklich gut ist - - Entschlacken - - Entsäuern - - Entwässern
    Wir, intim - Das Sexbuch
    Der 4-Stunden-Körper - Fitter - gesünder - attraktiver - Mit minimalem Aufwand ein Maximum erreichen

     

     

     

     

     

     

 

 

"Kapitel 27 (S. 221-222)

Es war Nacht, Mond und Sterne sorgten für schwaches Licht. Mit der Langsamkeit eines Stundenzeigers bewegte sich Laura vorwärts. Sie kroch über einen Versorgungskanal, der den alten Schlachthof, in den sie sich geflüchtet hatte, und den neuen Betrieb miteinander verband, hoch oben, in schwindelerregender Höhe, vom Dach des einen Gebäudes zum Dach des anderen. Die Verbindung sah aus wie ein Lüftungsschacht, quadratisch, Zinkblech, mit Dutzenden von Kabelsträngen und Leitungen in seinem Inneren, die mittlerweile ausgedient hatten, was Laura natürlich nicht wusste und was ihr, wenn sie es gewusst hätte, herzlich egal gewesen wäre.

Eisern zwang sie sich, nicht nach unten zu schauen, denn der Blick in die Tiefe entsprach in etwa der Aussicht vom Zehnmeterbrett im Schwimmbad, nur dass sich kein Wasser unter ihr befand, sondern eine dunkle Asphaltfläche, auf der sie sich sämtliche Knochen brechen würde, falls sie abstürzte. Sie atmete flach. Wenn sie wohlbehalten die gegenüberliegende Seite erreichte, so hoffte sie, fand sich dort vielleicht eine Möglichkeit, hinunterzuklettern und anschließend das Gebäude zu verlassen. Gearbeitet wurde drüben anscheinend nicht mehr, alles lag dunkel und verlassen da, und auch die schreckliche Knochenmühle brüllte nicht mehr.

Die Geräusche, die noch zu hören waren, stammten von den Grillen in den umliegenden Wiesen und von der Autobahn, irgendwo, ganz weit weg. Die Freiheit schien zum Greifen nah. Doch zuerst mussten die schätzungsweise zwanzig Meter bis zum anderen Dach überwunden werden. Ein schwieriges Unterfangen, da der Kabelkanal nicht dazu gedacht war, einen Menschen zu tragen, und folglich andauernd ächzte und knirschte, als breche er jede Sekunde auseinander. Zudem war er höchstens fünfundzwanzig Zentimeter breit. Laura bewegte sich auf allen vieren vorwärts. Ihre Knie hatte sie gegeneinander gepresst, wodurch sie ziemlich genau die gesamte Breite des Schwebebalkens ausfüllten. Rechts und links war nicht ein Millimeter Platz, ein Abrutschen hätte das sichere Ende bedeutet.

Doch das Ende würde warten müssen, denn Laura wurde von neuem Mut angetrieben, nachdem sie zuvor lange geweint hatte. Eine schiere Ewigkeit hatte sie in ihrem Versteck gelegen, von Heulkrämpfen geschüttelt, doch dann, wie auf Knopfdruck, war der Tränenstrom versiegt, und ihr war klar geworden, dass die menschliche Seele unendlich viel mehr aushalten konnte als das, was ihr bisher widerfahren war. Klar konnte sie das, ansonsten würde sich jede Frau, die das Opfer einer richtigen Vergewaltigung geworden war, auf der Stelle umbringen. Auf die Brücke in die Freiheit war Laura gestoßen, als sie ihr Gefängnis erkundet hatte.

Da waren Steigeisen in der Wand gewesen, rostige, wenig vertrauenerweckende Dinger, die vermutlich schon seit ewigen Zeiten niemand mehr erklommen hatte. Sie führten hinauf zu einer winzigen Plattform, und von der Plattform aus gelangte man durch eine Luke nach draußen, damit man an den Kabelkanal herankam, beispielsweise für den Fall, dass Wartungsarbeiten nötig wurden. Jedenfalls nahm Laura das an. Ohne zu zögern hatte sie das Sprungbrett in die Freiheit genutzt und war hinausgeklettert. Momentan fragte sie sich, wie viele Meter noch vor ihr lagen. Zehn? Zwölf? Schwer zu schätzen im Halbdunkel."