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Grundlagen des Small Talk für Dummies Das Pocketbuch

Gero Teufert

 

Verlag Wiley-VCH, 2018

ISBN 9783527811588 , 128 Seiten

2. Auflage

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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6,49 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Kapitel 2

Tipps und Tricks gegen Sprachlosigkeit


IN DIESEM KAPITEL

  1. Wie schnell ein erster Eindruck entsteht
  2. Sprachlosigkeit überwinden
  3. Hemmungen abbauen

Der erste Eindruck eines Menschen entsteht im Gespräch unmittelbar und in kürzester Zeit. Der erste Eindruck ist also eher ein flüchtiges Bild als eine umfassende Persönlichkeitsanalyse. Trotzdem trägt dieses Bild sehr weit. Wenn Sie ein gutes Bild von sich hinterlassen wollen, sollten Sie Ihre Hemmungen abbauen und Ihre Sprachlosigkeit überwinden. Die besten Strategien dafür finden Sie in diesem Kapitel.

90 Sekunden entscheiden


»Zeit ist Geld«, »Zeit ist kostbar«. Kennen Sie diese Aussagen? Beim Kennenlernen eines Menschen zählt Zeit in einem besonderen Maße. Innerhalb von 60 bis 120 Sekunden – im Durchschnitt also 90 Sekunden – machen wir uns ein Bild, einen ersten Eindruck von einem Menschen. In dieser Zeit entscheidet also auch Ihr Gegenüber, ob er Sie grundsätzlich sympathisch findet oder nicht.

Warum so schnell, fragen Sie? Ein Mensch hat doch mehr Facetten, als man in 90 Sekunden aufnehmen kann. Das ist richtig. Allerdings ist dieses Programm einer unserer tiefsten Instinkte. Wenn es um das Überleben geht, ist es von entscheidendem Vorteil, in der Lage zu sein, sich innerhalb kürzester Zeit ein Bild von einem Unbekannten zu machen. Je schneller ich weiß, ob mein Gegenüber Freund oder Feind ist, desto schneller kann ich die passende Strategie wie freundliche Begrüßung oder Kampf wählen.

Eine schnelle Einschätzung hat uns in frühen Zeiten der Menschheit geholfen. Dieses Programm funktioniert auch heute noch. Allerdings führt es auch dazu, dass andere Menschen Sie nach Ihrem Verhalten innerhalb der ersten 90 Sekunden bewerten. Das Urteil kann richtig oder falsch sein. Daher ist es wichtig, dass Sie sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne als höflich, sympathisch oder gar begehrenswert darstellen können. Sonst gelten Sie vielleicht als unhöflich, arrogant und ignorant. Diese Gefahr droht insbesondere dann, wenn Sie schüchtern sind. Das wollen Sie doch nicht, oder?

Sie bekommen niemals eine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen.

Sie sollten daher Ihre Fähigkeiten trainieren, innerhalb von 90 Sekunden einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dafür müssen Sie zunächst Ihre inneren Barrieren abbauen. Mit welchen Methoden Sie das schaffen, folgt im nächsten Abschnitt.

Die besten Strategien gegen Sprachlosigkeit


Kennen Sie folgende Situation? Sie sind zu Gast auf einer Firmenveranstaltung. Die offiziellen Reden sind beendet. Munter laufen die Teilnehmer zum Buffet und bedienen sich. In kleinen Gruppen gesellen sich Menschen an Stehtischen. Leider ist niemand in der Nähe, den Sie direkt kennen. Sie würden gern Anschluss finden, aber: Worüber sollen Sie nur reden?

Schüchterne haben es im Berufsleben und auch privat schwerer. In fast jedem Beruf ist eine gute Kommunikation von Vorteil und diese kostet nun einmal Überwindung. Die sogenannten Social Skills sind ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Bewerbern. Wenn Sie in einem Team arbeiten, sind Kommunikationsfähigkeiten ein unabdingbarer Faktor für erfolgreiches Arbeiten. Schüchterne sind häufig zu gehemmt, um schnell Anschluss zu finden.

Hemmungen sind das größte Hindernis beim Small Talk. Hemmungen entstehen entweder durch das Gefühl, dem Gegenüber nicht gewachsen zu sein, oder aus Angst vor Zurückweisung, Fehlern oder Peinlichkeiten im Gespräch (Abbildung 2.1).

Hemmungen lassen sich überwinden. Ich zeige Ihnen die besten Strategien zur Überwindung Ihrer Sprachlosigkeit.

Abbildung 2.1: Hemmungen und Ängste führen zu Sprachlosigkeit.

Wer schüchtern ist, ist es nie allein


Fühlen Sie sich schüchtern oder beklommen in gesellschaftlichen Situationen? Herzlichen Glückwunsch! Sie sind in bester Gesellschaft. Auch wenn sich Ihre Gesprächspartner das nicht anmerken lassen: Den meisten geht es ganz genauso wie Ihnen. Laut einer Untersuchung der Stanford University fühlen sich 93 % der Menschen in solchen Situationen unwohl. Nur 7 % kennen keine Schüchternheit.

Strategie 1: Was gibt es zu verlieren?


Nehmen wir mal an, Sie sind auf der Weihnachtsfeier Ihres Unternehmens. Sie beschließen, dass Small Talk nicht Ihr Ding ist und bleiben die meiste Zeit allein. Wie wird man Sie wahrnehmen? Freundlich, nett, sympathisch, aufgeschlossen oder eher scheu, zurückhaltend, introvertiert und gar arrogant?

Egal, wie Sie sich in Gesellschaft anderer verhalten, Sie hinterlassen immer einen Eindruck. Wenn Sie sich gar nicht trauen, mit jemandem zu reden, ist dieser Eindruck negativ. Lassen Sie das nicht zu!

Sie bauen Hemmungen auf, um sich vor Schaden zu schützen. Wenn Sie kein Risiko eingehen, verschafft Ihnen das vermeintlich Sicherheit. Ihr zurückhaltendes Verhalten führt allerdings dazu, dass man Sie als wenig gesellschaftsfähigen Menschen wahrnimmt. So oder so – Sie hinterlassen immer einen Eindruck. Sie können aktiv beeinflussen, wie dieser Eindruck ausfällt.

Überlegen Sie einmal, was das Schlimmste wäre, was Ihnen bei einem Small Talk passieren kann.

Die größten Vorbehalte sind:

  • Mein Gesprächspartner könnte mich zurückweisen.

    Was hätten Sie in diesem Fall verloren? Ein Mensch, mit dem Sie vorher kaum Kontakt hatten, hatte gerade keine Zeit oder Lust, mit Ihnen zu reden. Immerhin haben Sie versucht, den Kontakt zu ihm aufzunehmen.

  • Ich könnte mich blamieren.

    Natürlich, das kann passieren. Aber meinen Sie wirklich, dass Ihre Gesprächspartner jederzeit fehlerlos sind? Ganz bestimmt nicht. Legen Sie sich eine Strategie zurecht, wie Sie mit der Situation umgehen, wenn Sie Ihren Fehler bemerken. Sie können z. B. sagen: »Ich habe da gerade einen Fehler gemacht. Absichtlich. Ich habe gehört, das macht sympathisch.« Gehen Sie souverän mit Ihren Schwächen um und glänzen Sie mit Ihren Stärken.

  • Ich habe nichts Interessantes zu sagen.

    Herzlichen Glückwunsch! Sie sollen ja gar kein tiefschürfendes Fachgespräch beginnen, sondern Small Talk führen. Beschränken Sie sich daher auf die simplen Themen und Sie werden besten Erfolg haben.

Sie sehen also, wenn Sie sich Ihre schlimmsten Vorstellungen einmal vor Augen führen und abwägen, dann verlieren viele Ängste ihren Schrecken. Sie programmieren auf diese Weise Ihren Erfolgsfaktor Small Talk.

Überlegen Sie sich Worst-Case-Szenarien und welche Auswirkungen diese schlimmstenfalls für Sie haben. Bereiten Sie eine Strategie vor, wie Sie damit umgehen wollen. Sie werden merken, dass Ihre Sorgen unbegründet sind.

Strategie 2: Sich selbst auf Augenhöhe sehen


Ein weiterer großer Hemmfaktor ist der Respekt vor höher gestellten Personen. Das kann der eigene Chef oder Vorstand sein, der Gruppenleiter, der Meister im Betrieb oder die Bundeskanzlerin. Hier fühlen wir uns selbst so klein, dass wir kaum noch sprechen können.

Denken Sie hierbei immer daran, dass Ihr Gesprächspartner ein Mensch ist – genau wie Sie. Auch wenn er eine Rolle bekleidet, die hierarchisch höher angeordnet ist, gibt es keinen Grund, deshalb Angst vor ihm oder ihr zu haben. Überwinden Sie sich.

Trauen Sie sich, mit hierarchisch höher gestellten Personen ein Gespräch zu beginnen. Sie werden merken, die meisten sitzen gar nicht auf so einem hohen Ross, wie Sie angenommen haben.

Strategie 3: Bereiten Sie sich vor.


Bei einigen gesellschaftlichen Situationen können Sie sich vorbereiten. Sie wissen, wen Sie treffen, eventuell haben Sie sogar das Ziel, jemand Bestimmten sprechen zu wollen. Sie können sich in diesen Fällen gezielt auf Ihren Gesprächspartner vorbereiten.

Überlegen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Was weiß ich über meinen Gesprächspartner?
  • Auf welchem Wege/über welche Medien habe ich etwas über ihn erfahren?
  • Was genau beschäftigt ihn beruflich, was privat?
  • Welche Anknüpfungspunkte gibt es?
  • Was kann ich beisteuern, was meinem Gesprächspartner hilft?

Aus diesen Erkenntnissen können Sie sich dann Leitfäden zur Anknüpfung zurechtlegen, zum Beispiel:

  • »Frau Schäfer hat mir erzählt, dass Sie Kaninchen züchten. Ich selbst hatte mal einen Hasen als Haustier. Wie groß ist Ihre Zucht?«
  • »Wie gut, dass wir uns treffen. Sie hatten in Ihrer letzten E-Mail eine Studie über den Bedarf an Heimtrainern erwähnt. Das Thema interessiert mich sehr. Könnten Sie mir die einmal zusenden?«
  • »Sie arbeiten gerade an dem neuen Konzept für die Mitarbeitermotivation. Ich habe mal ein Konzept zu einer ähnlichen Fragestellung erstellt. Wären Sie an einem Erfahrungsaustausch interessiert? «

Strategie 4: Beobachten Sie sich selbst


Leiden Sie unter...