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Möglichkeiten der Integration unterschiedlicher Methoden mediativer Konfliktbearbeitung - Ein konzeptioneller Vorschlag

Karim P. Fathi

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN 9783836611312 , 88 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

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Kapitel 3.3, Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg: Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) gründet sich auf die kommunikative Fähigkeit, selbst unter herausfordernden Umständen menschlich zu bleiben. Bei der AnwenderIn impliziert dies die antrainierte Fertigkeit Konfliktsituationen sorgfältig zu beobachten, den zugrunde liegenden Bedürfnissen aller Beteiligten auf die Spur zu kommen und diese Inhalte wertungsfrei und klar auszudrücken. Durch diese Umgestaltung des sprachlichen Ausdrucks und der eigenen Art zuzuhören, werden die alten Muster von Widerstand, Abwehr und gewalttätigen Reaktionen auf ein Minimum reduziert). Die Kommunikation soll also dahingehend geändert werden, dass aus gewohnheitsmäßigen, automatischen Reaktionen bewusste Antworten werden. Als sog. 'Sprache des Lebens' ist dieser Ansatz an und für sich nichts Neues. Es geht vielmehr darum, sich an das zu erinnern, wofür die zwischenmenschliche Kommunikation ursprünglich gedacht war. Auf ihrer tiefsten Ebene ist die GFK eine 'ständige Mahnung' die eigene Aufmerksamkeit in eine Richtung zu lenken, in der die Wahrscheinlichkeit steigt, das zu bekommen, wonach man selbst sucht. Daher ist die GFK nicht an die direkte Kommunikationskultur westlicher Gesellschaften gebunden, sondern universell in jedem kulturellen Kontext anwendbar. Vier Komponenten der 'life-alienating Communication': Die GFK unterscheidet vier Formen einer Kommunikation, die aus einer ignoranten Haltung gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen der Konfliktbeteiligten resultiert: Die Kritik impliziert alle Formen, die auf eine Beleidigung, Diagnose, Anprangern, Wertung, Tadel oder Heruntermachen des Kommunikationspartners hinauslaufen. Beispiele: 'Das Problem mit Dir ist...'. Die Verneinung eigener Verantwortung resultiert aus der Unkenntnis der Kommunizierenden über ihre eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen. Stattdessen wird die Verantwortung auf Faktoren wie z.B. die Handlungen anderer, unkontrollierbare Impulse, Gruppenzwang, die vorherrschenden Rollenzwänge etc. abgewälzt. Beispiele: 'Ich habe es getan, weil ich es machen musste', ' ...weil es mir befohlen wurde', ' ...weil es immer so war' etc. Forderungen, verstanden als Ansinnen, die eine Form von Tadel oder Strafe implizieren, wenn sie vom Kommunikationspartner nicht erfüllt werden, sind ebenfalls fern von der 'Sprache des Lebens'. Das Konzept, dass Handlungen eine Belohnung oder Bestrafung 'verdienen' ist eine weitere Form der 'life alienated communication'. Vier Komponenten der Gewaltfreien Kommunikation: Ebenso fußt die GFK auf vier Komponenten. Bei der Anwendung der GFK sind zwei Kommunikationsvarianten zu unterscheiden: zum einen formuliert die AnwenderIn in Bezug auf sich, wie es ihr geht und was ihr Leben bereichern könnte. Zum anderen nimmt die AnwenderIn in Bezug auf ihr Gegenüber, empathisch an wie es ihm geht (ohne Kritik) und was sein Leben bereichern würde; beides ohne Wertung oder Forderung: Beobachtungen: Es wird beobachtet, was in der Situation tatsächlich geschieht. Die Kunst besteht darin, dem Gegenüber diese Beobachtung ohne Bewertung mitzuteilen. In Bezug auf die AnwenderIn würde dies z.B. mit den Worten 'wenn ich (sehe, höre)...' eingeleitet werden, in Bezug auf den Gegenüber z.B. 'als Du (gesehen, gehört hast)...'. Gefühle: Es wird ausgesprochen wie sich die AnwenderIn bzw. ihr Gegenüber fühlt in Verbindung mit der wahrgenommenen Handlung. Anwender: '...fühle ich mich/ bin ich...'; Gegenüber: '... hast Du Dich ... gefühlt / warst Du...'. Bedürfnisse: Es werden die Bedürfnisse artikuliert, die hinter diesen Gefühlen stehen. AnwenderIn: '...weil ich (brauche, gerne hätte, möchte, ...)...'; Gegenüber: '...weil Du (brauchst, gerne hättest,...)...'. Bitten: Es wird um das gebeten bzw. es wird empathisch vom Gegenüber angenommen, was das Leben der beiden Beteiligten bereichern würde. AnwenderIn: 'Und würdest Du bitte...'. Gegenüber: 'Und hättest Du gerne, dass ich...'.